Eine außergewöhnliche Verkehrskontrolle gab es im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim.
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Eine außergewöhnliche Verkehrskontrolle gab es im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim.

Autofahrer in Bedrängnis

Notruf-Schwindel für Kumpel in Not: Schlägerei in Uffenheim sollte Polizisten weglocken

Polizisten erleben so einige wilde Geschichten im Dienst. Doch eine Szene, die sich am Montagabend in Uffenheim nahe Bad Windsheim abspielte, war schon sehr außergewöhnlich. Im Mittelpunkt: ein 23 Jahre alter Autofahrer und sein vier Jahre jüngerer Bekannter. Das war passiert:

Am Montag gegen 20.55 Uhr fiel in der Uffenheimer Ringstraße, auch bekannt als die durch den Ort führende Bundesstraße 13, ein Autofahrer Polizisten auf. Die Streife stoppte den Mann daher für eine Verkehrskontrolle.

Doch die Angaben, die der 23-Jährige gegenüber den Polizisten machte, waren wirr. Zunächst behauptete er, er habe keine Dokumente dabei. Auf Nachfrage gab er Personalien preis, wie ein Sprecher der zuständigen Bad Windsheimer Polizei berichtet. Eine Überprüfung der Angaben zeigte aber schnell: Der Name stimmte nicht. Die genannte Person war nämlich in der Vergangenheit bereits mehrfach polizeilich auffällig gewesen und daher bekannt.

Mann meldete über Notruf eine Prügelei in Uffenheim

Dann passierte etwas Unvorhergesehenes: Während die Verkehrskontrolle lief, ging über Notruf die Mitteilung über eine Schlägerei mit mehreren Personen ganz in der Nähe der Ringstraße ein. Doch die Polizisten mussten ihre Kontrolle nicht kurzfristig beenden, denn der neue Einsatz konnte von einer anderen Streife angefahren werden. Die Kollegen stellten am Ort der angeblichen Prügelei fest, dass dort alles ruhig war - von einer Schlägerei keine Spur.

Zurück zur Verkehrskontrolle: Dort erschien plötzlich ein ebenfalls polizeibekannter 19-Jähriger, der als Bekannter des 23-jährigen Mannes identifiziert wurde. Die Polizisten wurden misstrauisch.

Sollten die Polizisten weggelockt werden?

Also fragten sie bei der Einsatzzentrale nach, wer denn die Schlägerei gemeldet hatte, und siehe da: Die Telefonnummer führte zum 19-Jährigen. "Offensichtlich hegte er die Hoffnung, dass nach dem abgesetzten Notruf die Verkehrskontrolle aufgrund der mitgeteilten Schlägerei abgebrochen werde", erklärt der Polizeisprecher.

Denn der 23-Jährige hatte einiges zu verbergen: Der Autofahrer hatte nicht nur falsche Personalien angegeben, er besitzt auch keine gültige Fahrerlaubnis und stand merklich unter Drogeneinfluss. Ermittelt wird nun wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Fahren unter Drogeneinfluss und falscher Namensangabe sowie wegen Missbrauch von Notrufen und Vortäuschens einer Straftat.


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