Mehr als 4000 Mitglieder

Saisonstart im Fränkischen Freilandmuseum: Scheckkarten vom Förderverein

Günter Blank

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5.3.2022, 05:55 Uhr
Friederike Enser und Ulrich Herz präsentieren die neuen Mitgliedskarten des Fördervereins Fränkisches Freilandmuseum.

© Günter Blank, NN Friederike Enser und Ulrich Herz präsentieren die neuen Mitgliedskarten des Fördervereins Fränkisches Freilandmuseum.

Drei Jahre noch, dann ist das halbe Jahrhundert voll: 1975 gegründet, wird der Förderverein Fränkisches Freilandmuseum 50 Jahre alt. Höchste Zeit und gute Gelegenheit, sich „zukunftsträchtig aufzustellen“, wie Ulrich Herz als einer der Stellvertreter von Vereinsvorsitzendem Friedrich-Wilhelm Brumberg sagt. Wie das aussieht und was der Verein alles vorhat – durchaus Großes –, erläuterte er mit Geschäftsführerin Friederike Enser.

Im Erdgeschoss des Gasthauses Zur Krone aus Oberampfrach, wo einst die Hauptkasse des Museums war, sieht es in diesen Tagen ein wenig aus wie in einer Postagentur. Und es sieht nicht nur so aus, denn Enser wird von hier aus jede Menge Post an viele der rund 4150 Mitglieder versenden – unter anderem mit dem Ziel, künftig Porto zu sparen.

Nicht nur Franken unter einem Dach

An die Mitglieder rausgehen wird demnächst nicht nur die 43. Ausgabe der eigenen Zeitschrift „Franken unter einem Dach“, sondern auch der neue, elektronisch lesbare Mitgliederausweis im Scheckkartenformat. Dieser wird die alten papierenen Ausweise peu a peu ersetzen.

Sie stehen für das, was Ulrich Herz so formuliert: „Wir sind dabei, uns zunehmend aufs Digitale einzustellen“. So sollen die neuen Karten denn auch nicht nur langlebiger sein, sondern für den Verein wie auch für die Mitglieder – davon rund 1000 allein in Bad Windsheim – auch ganz praktische Verbesserungen bringen.

Nicht mehr in die Warteschlange

So könnte das Schlange stehen an der Kasse des Museums für Vereinsmitglieder schon bald Geschichte sein. Ein Museumsmitarbeiter kann an Tagen großen Besucherandrangs die Reihe ablaufen, mittels Handscanner prüfen, ob der Mitgliedsbeitrag bezahlt ist und die betreffenden Besucher an den Wartenden vorbei schleusen.

Die Baugruppe Mittelalter des Freilandmuseums Bad Windsheim ist ein Alleinstellungsmerkmal.

Die Baugruppe Mittelalter des Freilandmuseums Bad Windsheim ist ein Alleinstellungsmerkmal. © Stefan Blank, NN

Möglich macht dies das neue technische Herzstück des Vereins, ein Programm zur Mitgliederverwaltung. Abgeguckt hat sich der Bad Windsheimer Förderverein dieses bei seinem Pendant des Freilichtmuseums des Landschaftsverbands Rheinland in Kommern. Dessen Geschäftsführerin vermittelte den Kontakt zum dahinterstehenden Softwareentwickler und nun läuft das maßgeschneiderte Programm zur großen Freude von Friederike Enser auf den Rechnern des Fördervereins.

Bezahlen, und schon ist die Karte aktiviert

Mussten die Mitglieder bislang jedes Jahr aufs Neue aktiv werden, per Überweisungsträger ihren Beitrag abdrücken, um auf dem Postweg ihren Jahresausweis aus Papier zu erhalten, so kann dies fortan effizienter laufen: Einzugsermächtigung erteilen, fertig. Den Rest erledigen besagtes Programm und Friederike Enser. Wer bezahlt hat, dessen Karte wird fürs neue Jahr aktiviert.

Neben einem spürbaren Weniger an Arbeit verspricht man sich auch eine ordentliche finanzielle Ersparnis. Immerhin kommen bislang jährlich rund 15.000 Euro an Portokosten zusammen. Geld, das man sinnvoller einsetzen möchte, beispielsweise für Referenten der Vortragsreihe, deren Bezahlung der Verein übernimmt, während das von Dr. Herbert May geleitete Museum die Inhalte festlegt.

Mehr als eine Million Euro

Dann ist da noch der nächste, bislang größte Wurf, zu dem der Verein jemals angesetzt hat: Der Wiederaufbau der seit zirka acht Jahren im Museum eingelagerten mächtigen Scheune aus Reuth am Wald (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen). Etwas mehr als eine Million Euro hat der Förderverein dem Bezirk Mittelfranken als dem Träger des Museums für das Projekt „verbindlich in Aussicht gestellt“, wie Herz es formuliert.

Damit hat der Förderverein mutmaßlich die Initialzündung dafür gegeben, dass der Aufbau des 17 mal 19 Meter großen Objekts nun in der Tat erfolgt. Heuer wird die Bodenplatte verlegt, sagt Enser.

Eine eigene Ausstellung für Kutschen und Schlitten

Errichtet wird die Scheune, in der ein Schaudepot für Kutschen, Wagen und Schlitten eingerichtet werden soll, in der Baugruppe Altmühlfranken, in Ergänzung zum Reichersdorfer Hof, zwischen diesem und dem Bauernhaus aus Obermässing.

„Wir wollen weiter wachsen“, sagt Geschäftsführerin Enser über den Verein, dessen Wegbereiter, Motor und bis 2003 auch Erster Vorsitzender der heute 95-jährige Nürnberger Architekt und Stadtplaner Professor Hermann Scherzer war.

Eine große organisatorische Herausforderung für die Aktiven des Vereins stellt die Ausrichtung angemessener Aktivitäten zum 50. Geburtstag in drei Jahren dar. Die Vorbereitungen laufen bereits an, sagt Ulrich Herz. Das 1982 eröffnete Freilandmuseum selbst wird heuer 40. Noch ein Grund zum Feiern.

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