Wider des Nachwuchsmangels

Denkmodelle und ein neuer Name? So werden Technische Modellbauer in Neustadt/Aisch ausgebildet

29.3.2023, 10:56 Uhr
Die TeilnehmerInnen des Gedankenaustausches nahmen auch die modern ausgestattete Werkstatt in Augenschein.

© Privat Die TeilnehmerInnen des Gedankenaustausches nahmen auch die modern ausgestattete Werkstatt in Augenschein.

Nach den Corona-Jahren und der Neustrukturierung des Fachbereiches Technischer Modellbau der Staatlichen Berufsschule trafen sich erstmals wieder Lehrkräfte mit den Verantwortlichen für die Ausbildung aus Handwerk und Industrie. Aufgrund der aktuellen Situation waren alle Beteiligten für die Möglichkeit des persönlichen Austausches dankbar.

Oberstudiendirektorin Bettina Scheckel, Leiterin der Staatlichen Berufsschule Neustadt/Aisch, verwies auf die optimale Ausstattung der Unterrichtsräume und Werkstätten sowie auf das seit dem Schuljahr 2021/22 neuformierte Kollegium im Fachbereich des Technischen Modellbaus. Einzig die Ausbildungszahlen trübten Scheckels Blick in die Zukunft.

Streng wirbt für optimale Schule

Ebenso ließ es sich der stellvertretende Landrat des Landkreises Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, Reinhard Streng, nicht nehmen, die angereisten Vertreter/innen der Ausbildungsbetriebe zu begrüßen. Ein im Jahr 2015 für zwölf Millionen Euro errichteter Neubau der Berufsschule, der neben Metall- und Kfz-Werkstätten moderne Klassenzimmer und EDV-Ausstattung für das breite Portfolio der Modellbauausbildung zur Verfügung stellt, dürfe nicht verloren gehen. Zumal die Berufsschule aufgrund ihrer regionalen Lage mit zwei Schülerwohnheimen und einer direkten Anbindung an den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) punkte. Streng appellierte an die Ausbilderinnen und Ausbilder, ihren eigenen Produktionsstandort und somit auch den der Berufsschule Neustadt durch die Ausbildung von künftigen Fachkräften zu sichern.

Im Rahmen des gemeinsamen Austausches wurden verschiedene Denkmodelle zur Gewinnung von Nachwuchskräften diskutiert. Harald Enderlein, Vertreter der Industrie- und Handelskammer, informierte die Anwesenden über das Angebot des Azubi-Coachings der Nürnberger IHK. Weitere diskutierte Maßnahmen waren die Teilnahme an regionalen Ausbildungsplatzbörsen, das Schaffen von Praktikumsangeboten für Schulabgängerinnen und Schulabgänger, Azubi-Challenges, um einige zu nennen. Diskutiert wurde zudem die vom Bundesverband des Modellbauwesens angedachte Umbenennung des Technischen Modellbaus, welche die Wahrnehmung und die Präsenz dieses vielseitigen und interdisziplinären Berufes enorm hervorheben soll.

Vielfältige Chancen nach der Ausbildung

Die Entwicklungsmöglichkeiten im Anschluss an eine Ausbildung zum Technischen Modellbauer/ zur Technischen Modellbauerin seien breit und vielfältig, wie der Beruf selbst, wurde dabei betont. So stehen die Möglichkeiten zur Qualifizierung zum Meister/zur Meisterin und Techniker im Raum oder über die Berufsoberschule zum fachgebundenen oder allgemeinen Abitur mit der Zugangsberechtigung an technische Hochschulen oder Universitäten. Ebenso bleibe die Karriere als Spezialist in einem Tätigkeitsfeld als Technischer Modellbauer/Technische Modellbauerin in Handwerk und Industrie.

Die Teilnehmenden des Treffens, voran Gerald Blödt, Lehrlingswart der Handwerkskammer und Inhaber eines Modellbaubetriebes, unterstrich die Verbundenheit der Betriebe mit der Berufsschule Neustadt/Aisch, welche seit Jahrzehnten in vertrauensvoller Zusammenarbeit zahlreiche Fachkräfte für den Arbeitsmarkt mitausgebildet hat. Schulleitung, Landkreis, Lehrkräfte und Betriebe werden nach wie vor alle Anstrengungen unternehmen, um den Beruf als auch den Schulstandort zu erhalten, wurde von allen Seiten versichert.

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