
Volleyball 2. Bundesliga
Abschluss so schwach wie die ganze Saison
Die Zweitliga-Volleyballer des SV Schwaig mussten sich dem Tabellenfünften TSV Grafing in eigener Halle mit 1:3 (25:20, 21:25, 22:25, 21:25) geschlagen geben. Zwar hatten sie das letzte Match der Saison entspannt angehen können, da ein Abstieg rechnerisch nicht mehr möglich war –, es war den Mannen von Coach Milan Maric jedoch anzumerken, dass nach dieser schwierigen Spielzeit die Luft raus war.
In der Zehn-Minuten-Pause nach dem verlorenen zweiten Satz wurde Mittelblocker Simon Breinbauer verabschiedet – dass dies verletzungsbedingt geschah, und er selbst jetzt erstmal auf Regeneration statt auf eine nächste Spielzeit beim SVS setzt, hat etwas Symptomatisches. Seit mehreren Spieltagen nämlich dümpeln die Schwaiger auf dem elften Tabellenrang; die samstägliche Niederlage gegen Grafing war bereits die dritte in Folge. Für Trainer Maric ein fieser Schlusspunkt, denn „von dieser schlimmen Saison“ zeigten sich er und seine Mannen frustriert: Viele, viele Verletzungen (wie etwa Breinbauer) und Erkrankungen hatten über die ganze Zeit hinweg für Unruhe, mangelndes Training und fehlende Abstimmungen gesorgt.
Die Folge konnten die 360 Fans (Rekordkulisse der Saison) in 88 Minuten sehen: Beim Auftaktsatz über 10:6 und 19:18 bewiesen die Mittelfranken Lust und Laune. Danach allerdings hatten sich die Gäste aus Grafing gefangen. In keinem der nachfolgenden drei Durchgänge kam bei den Zuschauern der Optimismus auf, die Schwaiger könnten dem TSV nachhaltig oder mit irgendeiner großen Wende Paroli bieten. Über den Kampf fanden die Grafinger zu ihrem Spiel – zu großartigen Blocks und beinharten Aufschlägen (etwa von ihrem Diagonal-Helden Juro Petrusic), gegen die die Gastgeber keine Mittel fanden.
Alle Spieler des SVS kamen in diesem letzten Saisonspiel zwar noch einmal zu ihrem Einsatz, und wie gewohnt zogen etwa „Peki“ Stanic, Kapitän Florian Tafelmayer, Mariusz Wacek und vor allem Libero Veit Dobbertin, der zum zehnten Mal zum „MVP“ gewählt wurde, vehement durch. Doch es genügte nicht; es reihten sich Flüchtigkeitsfehler aneinander, und allein insgesamt 13 Aufschlagfehler des SVS und vier Asse seitens der Grafinger warfen die Gelbblauen immer wieder zurück. Die Gäste fanden an diesem Samstag auf alles eine souveräne Antwort und siegten verdient.
Statistik löst wenig Freude aus
Insofern darf – am Saisonende – die Statistik bemüht werden, und die ist brutal: 16 Niederlagen ist die höchste je erfasste Anzahl für den SVS, auch die von zehn Auswärtsniederlagen. Nur drei Erfolge in fremder Halle stehen zu Buche; von neun Tiebreaks wurden vier gewonnen. Und das kürzeste Duell (übrigens in Grafing beim Hinspiel - 0:3) dauerte gerade mal 58 Minuten, also nein: Die Revanche glückte nicht. Der finale elfte Tabellenrang ist der schlechteste je erreichte SVS-Nichtabstiegsplatz.
„Manchmal kommt eben alles zusammen“, freut sich daher Abteilungschef Hans-Peter Ehrbar auf die wohlverdiente Sommerpause. Mannschaft, Hallenteam und Trainer werden jetzt erstmal lange durchschnaufen und sich auf die kommende Saison 2025/26 vorbereiten. Motivation sind dafür auch die stolzen SVS-Mädchen, die – neben vielen weiteren Danksagungen und Verabschiedungen in der Gelben Halle – die Ehrung für ihre jeweiligen Titel erhielten: die U13 wurde Bayerischer Meister, die U14 Bayerischer Vizemeister.