Buchlesung

Als der Nürnberger Ex-Schulreferent Manfred Schreiner König Charles traf

24.5.2023, 15:00 Uhr
 Manfred Schreiner erzählt aus der Vergangenheit.

© Renate Scharrer  Manfred Schreiner erzählt aus der Vergangenheit.

„Ich fühle mich 50 Jahre jünger“, so wendet sich Manfred Schreiner, Lehrer, Schulleiter der Georg-Ledebour-Schule, Schulreferent der Stadt Nürnberg im Ruhestand und langjähriges Mitglied im Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband e. V., bei seiner Lesung an die anwesenden Kollegen und Kolleginnen aus den Kreisverbänden Lauf und Hersbruck.

Schon bei der Begrüßung hat er die Lacher auf seiner Seite: „Mit der Christiane hab‘ ich Flöte gelernt“, denn in seiner Studienzeit war es noch für jeden Lehramtsstudenten Pflicht, ein Instrument zu erlernen. Auch den oder die einen oder anderen Studienkollegen oder Kolleginnen begrüßt er persönlich und hat sofort eine Geschichte zu jedem parat: „Wir waren doch immer Schafkopf spielen.“

Witz und Strahlkraft

Anekdoten zeigen den Charakter eines Menschen - Nach diesem Motto nimmt sich Manfred Schreiner einzelne Geschichten aus seinem Buch vor und erzählt diese mit Strahlkraft und großem Witz. Die lebendigen Geschichten ziehen alle Zuhörer in ihren Bann.

Dazu kommen Sprüche wie „Kein Geld gibt es immer“ oder die Geschichte über ein Treffen mit Max Morlock und das Bratwurstessen, an dem er durch den Fußballcup für Nürnberger Schulklassen teilnehmen durfte. Dabei kam beispielsweise zur Sprache, dass der legendäre Torhüter Toni Turek Werbung machte: „Toni Turek hält den Ball - Brisk die Frisur“. Dass die besagte Pomadenwerbung dem legendären Torhüter Toni Turek fast den Einsatz in der Mannschaft gekostet hätte, heute unvorstellbar.

Selbsterfüllende Prophezeiung

Wie Schreiner mit dem Gewerkschaftsboss Otmar Schreiner verwechselt wird und dessen Luxussuite erhält oder wie er Prinz Charles und Lady Di in Edinburgh im Bauerngarten trifft, unterhaltsam und mit vielen Lachern arbeitet sich Manfred Schreiner durch sein Buch. Wie er die Zwillingsmädchen in seiner 24-köpfigen Klasse an der Hauptschule auf der Insel Schütt auseinanderhalten lernt und die Klasse durch „Self-fullfilling-Prophecy“ zu Höchstleistungen bringt.

Auch die Geschichten über die Einführung der Sexualerziehung in den Lehrplänen der öffentlichen Schulen 1969/70 bringt einige der anwesenden Lehrer und Lehrerinnen zum Schmunzeln. Der Sexualatlas der damaligen Ministerin für Jugend, Familie und Gesundheit, Käthe Strobel, damaliger Preis vier DM, ist offensichtlich einigen von ihnen noch wohlbekannt.

Danach entführt Manfred Schreiner seine Kolleginnen und Kollegen in die weite Welt, ob Tagung des Weltlehrerverbandes in den USA oder eine Reise nach Südostasien, alle liefern Stoff für eine Geschichte. Am Ende berichtet Schreiner noch von seiner Enkeltochter und ihrer „Essensreligion“ und beschließt damit einen äußerst unterhaltsamen Nachmittag vor einem amüsierten und begeisterten Publikum.