"Der Gnoddzn" startet einen Hilfskonvoi

Auf dem Weg zur Grenze

3.3.2022, 10:36 Uhr
Auf dem Weg zur Grenze

© privat

Thomas Spörlein spricht von der „längsten Auswärtsfahrt meines Lebens“. 500 Kilometer lagen gestern hinter ihm auf dem Weg zur polnisch-ukranischen Grenze, weitere 500 Kilometer muss er noch schaffen mit seinem Beifahrer Dave E. Hufer. Wir erreichen ihn am Mittwochmittag telefonisch auf einer Autobahn mitten in Polen. Spörlein und Hufer sind in einem kleinen, aus drei Pkw bestehenden Hilfskonvoi unterwegs zu einem Sammelpunkt in der Nähe des polnisch-ukrainischen Grenzorts Medyka in den Karpaten.

Beladen sind die Autos mit Hilfsgütern aller Art: Grundnahrungsmittel, Medikamente, Hygiene-Artikel, außerdem Windeln und Kleidung. Was im einzelnen an den Sammelstellen an der Grenze gebraucht wird, haben die Burgthanner über eine Website erfahren, die Nothilfe für die Ukraine organisiert. Der Administrator der Seite hat für die Helfer auch einen Kontakt zu einem Dolmetscher hergestellt, mit dem sie telefonieren können und der vor Ort bei der Verteilung der Hilfsgüter unterstützt. 

Spörlein ist im Nebenberuf als Comedian „Der Gnoddzn“ bekannt, außerdem als Hardcore-Club-Fan mit einer Website, die eine riesige Schar von Followern hat.

Mitfahrer sollen bei Spörlein zu Hause unterkommen

Vor einigen Tagen hat er sich bereits mit seiner Frau besprochen, wie man ganz konkret den Ukrainern helfen kann. Weil er in dieser Woche Urlaub hat, war das für ihn die perfekte Gelegenheit, sich mit seinem Kumpel ins Auto zu setzen, um mit dem Wagen Hilfsgüter zu transportieren. „Und auf der Rückfahrt haben wir Platz im Wagen und können Menschen mitnehmen, die aus der Ukraine geflohen sind.“ Auch das hat er mit seiner Frau besprochen. Die Spörleins wollen geflohene Ukrainer in Burgthann bei sich zu Hause aufnehmen.

An der Sammelstelle bei Medyka kommen pausenlos Busse mit Flüchtlingen an, berichtet der Dolmetscher telefonisch. Wie es weitergeht, will uns Spörlein im Lauf des Donnerstags berichten. Seine Fans verfolgen die Fahrt auf Facebook. 130 Kommentare mit Grüßen für eine gute Fahrt und Respektsbezeugungen finden sich unter seinen beiden letzten Posts, dazu über 1300 Likes.