57-Jähriger stirbt später im Krankenhaus

Auf der A9 bei Schnaittach: Ersthelfer müssen kranken Lastwagenfahrer reanimieren

14.4.2022, 11:28 Uhr
Auf der A9 bei Schnaittach: Ersthelfer müssen kranken Lastwagenfahrer reanimieren

© Udo Schuster

Wegen eines "internistischen Notfalls", wie es in der Sprache von Polizei und Rettungsdienst heißt, hatte der 57-Jährige gegen 18.30 Uhr kurz nach der Anschlussstelle Schnaittach sein Steuer nicht mehr unter Kontrolle. Der 7,5-Tonnen-Lastwagen prallte in Fahrtrichtung München zuerst gegen die rechte Leitplanke. Anschließend schleuderte das Fahrzeug einmal quer über die Autobahn, ehe es rund 200 Meter an der Mittelleitplanke entlang schrammte. Dort blieb es auch stehen.

Andere Verkehrsteilnehmer konnten noch rechtzeitig abbremsen, es kam zu keinem Folgeunfall. Ersthelfer retteten den Mann aus seinem Fahrzeug und leisteten vorbildlich Erste Hilfe: Sie kontrollierten die Vitalfunktionen des 57-Jährigen und begannen umgehend mit dessen Wiederbelebung. Unter ihnen war zufällig ein Arzt. Auch ein Trupp Photovoltaikanlagen-Monteure aus Neuburg an der Donau, die im Feierabendverkehr nach Hause unterwegs waren, griff ein. Einer der Monteure ist aktiver Feuerwehrmann.

Patient kam ins Südklinikum

Abgelöst wurden die Ersthelfer von Sanitätern aus Schnaittach und Lauf. Der Patient, der aus dem Nürnberger Land kommt, wurde mit dem Rettungswagen in das Südklinikum nach Nürnberg gebracht, wo er kurze Zeit später starb. Die Schnaittacher Feuerwehr reinigte die Fahrbahn und sicherte anfänglich die Unfallstelle ab, bis die Autobahn-GmbH diese Aufgabe übernahm.

Die Vollsperrung der Fahrbahnen in Richtung München war auch wegen des Rettungsdiensteinsatzes erforderlich. Insgesamt dauerte es über eine Stunde, bis die ersten Fahrzeuge über den Pannenstreifen und kurz danach auch über die rechte Fahrspur  an der Unfallstelle vorbeigeleitet wurden. Stefan Pfeiffer, der Leiter der Verkehrspolizei in Feucht, machte sich persönlich vor Ort ein Bild.

Der Rückstau auf der Autobahn reichte weit über den Hienberg hinaus. Die Höhe des Schadens liegt voraussichtlich im höheren fünfstelligen Bereich.