Interview mit Kommandant Martin Knorr

„Bei der Feuerwehr ist für jeden was dabei"

23.9.2022, 08:19 Uhr
Mit diesen Plakaten werben die Feuerwehren für die „Lange Nacht" am Samstag.

© PZ Mit diesen Plakaten werben die Feuerwehren für die „Lange Nacht" am Samstag.

 

Herr Knorr, „Mach mit!“ steht auf den Plakaten, die für die „Lange Nacht der Feuerwehr“ werben. Wie dringend brauchen Sie neue aktive Mitglieder?


Die können wir immer gebrauchen. Bei der Feuerwehr geht es ja darum, andere vor Unheil zu bewahren oder sogar Leben zu retten. Dafür muss die Mannschaft schlagkräftig sein.

Und am Samstag wollen Sie Verstärkung rekrutieren?

Es geht erst einmal darum, dass die Menschen sehen, was die Feuerwehr macht. Deshalb haben wir auch Vorführungen im Angebot: Die Jugendfeuerwehr löscht ein brennendes Fahrzeug, unsere Gäste dürfen unter Anleitung und in Schutzkleidung ein Auto mit der hydraulischen Schere zerschneiden und wir führen den „Rescue Loader“ vor, ein Rettungssystem für Übergewichtige. Aber natürlich werden wir auch leere Spinde zeigen – im Gerätehaus ist noch Platz für den ein oder anderen, ob Mann oder Frau.

Was ist mit Leuten, die zwei linke Hände haben?

Das Schöne bei der Feuerwehr ist, dass für jeden etwas dabei ist. Man muss nicht handwerklich begabt sein, wir können auch Leute brauchen, die sich zum Beispiel mit IT auskennen.

Ist der Feuerwehrdienst nicht total zeitaufwendig?

Damit reden sich viele raus. Man muss es halt wollen. Es braucht natürlich eine Grundausbildung. Aber selbst da sind wir flexibel: Sie wird in zwei oder drei Modulen absolviert, die jeweils vier Wochen dauern. Es geht um einen Abend unter der Woche und um die Samstage.

Gibt es eine Altersgrenze?

Die Altersgrenze für den aktiven Dienst liegt bei 65 Jahren. Wir nehmen also auch noch jemanden, der mit 60 in die Feuerwehr möchte, der kann ja ein paar Jahre lang mit ausrücken. Und für alle unter 18 Jahren gibt es die Jugendfeuerwehr.

Wie viele Aktive haben Sie derzeit?

Es sind über 55, wir sind eine der größeren Feuerwehren im Landkreis. Das sieht man auch an der Zahl der Einsätze: bisher waren es in diesem Jahr schon 145 Einsätze.

Programm

Die „Lange Nacht“ beginnt in Röthenbach schon um 14.30 Uhr am Samstag. Neben den Vorführungen gibt es eine Fahrzeugschau und einen Mitmachparcours. Ab 18.30 Uhr spielt die Band „Baglin“, gegrillt wird auch. Das Gerätehaus liegt in der Mühllach. In Diepersdorf bieten die Ehrenamtlichen ab 15 Uhr ein Familienprogramm auf dem Schulparkplatz an, in Leinburg geht es zur selben Uhrzeit am Gerätehaus los.