Kirwa in Arzlohe

Dem Himmel auf der Kapellenruine ganz nah

Helmut Neitz

25.7.2022, 11:00 Uhr
Traditionell zogen die Besucher vom Dorfplatz zur Kapellenruine.

© H. Neitz Traditionell zogen die Besucher vom Dorfplatz zur Kapellenruine.

Den großen Kirwarummel suchte man im Ort vergeblich - stattdessen fand man neben den alten Bauernhäusern mit vielen Blumen an Balkonen und in Gärten noch etliche Bewohner, die sich für Traditionen einsetzen und dazu gehört eben auch schon seit Jahrhunderten der Gottesdienst in der Ruine.

Zu diesem eindrucksvollen Gemäuer des Glaubens und der inneren Einkehr, eingerahmt von alten Linden und Buchen, kamen vergangenen Sonntag wieder viele Besucher um zu sehen, zu hören und zu staunen. Traditionell zogen die Festgäste vom Dorfplatz, angeführt von den Klängen der vereinigten Posaunenchöre Pommelsbrunn, Hohenstadt Hartmannshof, den Feldweg hinauf zur Kapellenruine.

Pfarrer Johannes Schroll und Vikarin Margitta Dümmler hielten die Festpredigt.

Pfarrer Johannes Schroll und Vikarin Margitta Dümmler hielten die Festpredigt. © H. Neitz

Dort wurden sie von Pfarrer Johannes Schroll herzlich begrüßt. In ihrer Festpredigt stellte Vikarin Margitta Dümmler gleich zu Beginn die Frage: „Wie ist es im Himmel?“ und war sich sicher, dass sich das wohl jede und jeder von uns schon mal gefragt hat. Wir alle hätten unsere eigenen Bilder im Kopf, wenn wir an den Himmel denken, und alle seiensind Ausdruck unserer großen Sehnsucht, erläutert die Vikarin.

Kein Turmbau nötig

„Mit dieser Sehnsucht im Herzen ist diese Kapelle erbaut worden. Ich denke an die vielen Menschen die hier schon Gottesdienst gefeiert, nach Gott gesucht und hier auch Trost gefunden haben“, so die Predigerin. Wir müssten nicht in den Himmel streben, meinte Margaritta Dümmler, weder mit einem Turmbau noch mit hohen Wolkenkratzern oder protzigen Palästen, der Himmel komme zu uns.

Dem uralten Gemäuer könne sie noch etwas Positives abgewinnen: „Hier, in der herrlichen Natur und ganz ohne Dach, sind wir dem Himmel ganz nah“. Zu ihrer eingangs gestellten Frage, wie es im Himmel sei, räumt sie ein: "Nun, wir wissen es nicht, in der Offenbarung gibt uns Johannes aber ein sehr eindrückliches Bild davon“. Die Vikarin weckte die Hoffnung und Zuversicht, dass Gott zwar nicht alles, was wir uns wünschten, gebe, aber alles, was wir bräuchten.

Neben den Posaunen erklangen die stimmen des Männergesangvereins und des Kirchenchors Pommelsbrunn. Danach ging es zurück ins Dorf, wo ein Stand mit Süßigkeiten und Spielsachen die Kinderherzen höher schlagen ließ.

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