Spatenstich für das Laufer Zentrum "mittendrin"

Ein Erholungsort für Senioren und ihre Angehörigen

28.9.2022, 08:25 Uhr
Baustart für das Senioren- und Angehörigenzentrum: Kristina Diehl (links), Bauleiter Heinz Scheuenstuhl (3.v.l), Richard Knauer (4. v. li.) Bürgermeister Thomas Lang, Adolf Pohl mit den Stadträten Karl-Heinz Herrmann, Joachim Wartha, Gertrud Behrmann-Haas und Manfred Weber (von links) beim symbolischen Spatenstich für die neue Tagespflegeeinrichtung.

© Hiller/Stadt Lauf Baustart für das Senioren- und Angehörigenzentrum: Kristina Diehl (links), Bauleiter Heinz Scheuenstuhl (3.v.l), Richard Knauer (4. v. li.) Bürgermeister Thomas Lang, Adolf Pohl mit den Stadträten Karl-Heinz Herrmann, Joachim Wartha, Gertrud Behrmann-Haas und Manfred Weber (von links) beim symbolischen Spatenstich für die neue Tagespflegeeinrichtung.

Gemeinsam mit der Geschäftsführerin der neuen Einrichtung, Kristina Diehl, und Vertretern der beteiligten Planungsbüros und Baufirmen waren Bürgermeister Thomas Lang, Projektleiter Richard Knauer und der Seniorenbeauftragte Adolf Pohl  sowie Stadträte und Mitarbeiter auf das Gelände an der Ecke Kehrstraße / Fasanenstraße zum Spatenstich gekommen, auf dem die Tagespflegeeinrichtung für ältere Menschen mit und ohne demenzielle Erkrankungen entsteht.


„Wir packen hier ein Zukunftsthema an“, betonte Bürgermeister. Thomas Lang. Lebten im Jahr 2017 rund 2700 demenzkranke Personen im Nürnberger Land, werde die Zahl laut einer Erhebung des Landkreises bis zum Jahr 2030 auf über 3400 Personen und damit um 26 Prozent steigen.


Auf diese Entwicklung gelte es sich einzustellen und bedarfsgerechte Betreuungsmodelle für die ältere Generation zu entwickeln. Und das schließe auch Angebote für Senioren, die zu Hause alt werden möchten, ein. Mit dem Bau des Senioren- und Angehörigenzentrums setze man Maßstäbe für die Tagespflege und die Begleitung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen.

Gemeinschaftliche Aufenthaltsräume


 In der teilstationären Einrichtung, die im September 2023 den Betrieb aufnehmen soll, wird es keine Ein- oder Zweibettzimmer, sondern nur gemeinschaftliche Aufenthaltsräume geben. Dort können Menschen mit Demenz, aber auch andere Pflegebedürftige aus Lauf und Umgebung betreut werden. 


Die Betreiberin Kristina Diehl ist Psychologin, Gerontologin (Alterswissenschaftlerin) und Expertin auf dem Gebiet der Demenz. Sie forscht am Universitätsklinikum Erlangen zum Thema psychosoziale Therapien von Menschen mit Demenz. „Unser Ziel ist es, das Fortschreiten der Demenzerkrankung zu verlangsamen, Menschen mit Demenz länger ein selbstständiges Leben zu ermöglichen und ihre Lebensqualität zu verbessern“, erläutert die 48-Jährige. Sie will die Betroffenen nicht isolieren, sondern sie in die Gesellschaft integrieren. 

Lang gehegter Traum


Das Senioren- und Angehörigenzentrum sei für sie die Erfüllung eines lange gehegten Traums, so die Lauferin. 2020 hatte sie Bürgermeister Thomas Lang und dem Seniorenbeauftragten Adolf Pohl ihr Konzept für die Tageseinrichtung, das sie gemeinsam mit einer Studienkollegin erarbeitet hatte, vorgestellt. Und beide waren von der Idee ebenso überzeugt wie der Leiter des Fachbereichs Familie und Bildung, Stefan Müller, und Bauamtsleiterin Annette Nürnberger, die das passende Grundstück für das Vorhaben fand.


Eine Summe von 1,4 Millionen Euro sei für das Bauprojekt inklusive Erschließung einer Zufahrtsstraße und Parkplätzen veranschlagt, wie Richard Knauer ausführte. Das Gebäude, das eine Grundfläche von rund 330 Quadratmetern hat, wird in Holzständerbauweise errichtet, barrierefrei und demenzsensibel geplant. 


Besondere Therapieformen


Neben der Tagespflege will Kristina Diehl in dem Zentrum, in dem neben ihr noch sechs Mitarbeiter tätig sein werden, auch die sogenannte MAKS®-Therapie anbieten. Dies ist ein Aktivierungsprogramm zum Erhalt der geistigen und sozialen Fähigkeiten. Ebenso sollen auch Fortbildungen für professionelle Pflegekräfte, Schulungen und Selbsthilfegruppen für pflegende Angehörige angeboten werden.


„Wir bohren hier dicke Bretter“, fasste der Seniorenberater Adolf Pohl zusammen. Dieses Projekt solle erst der Anfang sein, denn der Bedarf an seniorengerechtem Wohnraum werde in den kommenden Jahren noch steigen. Man brauche zusätzliche individualisierte Angebote für die ältere Generation. Hier sei nicht nur die Stadt Lauf, sondern auch der Landkreis in der Pflicht.