Nominierung für Wahlen 2023

Freie Wähler schicken Armin Kroder und Felix Locke ins Rennen um Bezirks- und Landtag

16.11.2022, 06:30 Uhr
Armin Kroder (links) tritt 2023 erneut für den Bezirkstag an, Felix Locke (rechts) will in den Landtag einziehen.

© Priva Armin Kroder (links) tritt 2023 erneut für den Bezirkstag an, Felix Locke (rechts) will in den Landtag einziehen.

Mit Kroder tritt der amtierende Bezirkstagspräsident an. Er sei motiviert, so der Landrat des Landkreises Nürnberger Land, in seiner Bewerbungsrede, sich auch nach der Wahl 2023 weiter im Bezirkstag für Bürgeranliegen einzusetzen. Wörtlich sagte er: "Soziale Einrichtungen und das gesellschaftliche Miteinander sind heutzutage wichtiger denn je. Leider erleben wir momentan eine Zeit, in der sich die Krisen überlagern, daher wollen wir Freie Wähler die Sicherheit und Kontinuität in der Arbeit des Bezirkstages halten."

Kroder war im November 2018 von den 33 Mitgliedern des Gremiums zum ersten "Nicht-CSU-Bezirkstagspräsidenten" seit 1962 gewählt worden. Das allerdings denkbar knapp, nämlich mit 17 zu 16 Stimmen. Die CSU war nach der Affäre um den früheren Chef der Bezirksklinken mit dem Versuch gescheitert, einen parteieigenen Nachfolger für Bezirkstagspräsident Richard Bartsch durchzusetzen.

Dass auch zwei Linken-Politiker zu dem breiten Bündnis gehörten, das Kroder ins Amt verhalf, sorgte bei den Christsozialen damals für viel Kritik: Die Freien Wähler würden "mit der Linkspartei gemeinsame Sache" machen, so Michael Frieser von der CSU. Kroder hingegen verkündete schon früh, dass er sich für einen kollegialen Umgang einsetzen wolle, denn der Bezirkstag sei "kein Parlament mit Regierung und Opposition".

Der 49-Jährige habe in den vergangenen Jahren bewiesen, so die Freien Wähler, dass er die Ämter des Landrats und des Bezirkstagspräsidenten "erfolgreich managen" kann.
Als Schwerpunkte für die nächsten Jahre nannte der Jurist in Altdorf unter anderem die Erinnerungsarbeit in Bezug auf die Opfer der NS-Euthanasiemorde, die in den Heil- und Pflegeanstalten stattfanden, aus denen die Bezirkskliniken entstanden. "Außerdem ist es mir wichtig, dass wir als Bezirk natürlich auch die Umlagezahler im Auge behalten", so der Vater von drei Kindern ist.

Rückenwind für 2023?

Die Freien Wähler wittern "Rückenwind für die beiden Direktkandidaten", aktuelle Umfragen würden schließlich elf Prozent der Stimmen bei der Landtagswahl prognostizieren. Hinzu komme, dass das Nürnberger Land schon seit Jahren als FW-Hochburg gelte.

Felix Locke ist schon lange für die Gruppierung aktiv, er ist Landes- und Bundesvorsitzender der Jungen Freien Wähler sowie stellvertretender Generalsekretär und in dieser Funktion auch verantwortlich für den gesamten Wahlkampf der Partei in Bayern. Der Laufer ist 34 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Er ist Konzernprojektleiter bei der Nürnberger Versicherung und als Stadtrat in Lauf auch kommunalpolitisch engagiert.

Locke hob in seiner Bewerbungsrede vor, dass einige Politiker den Bezug zu den Bürgern verloren hätten. Politik müsse "für die Menschen vor Ort" gemacht werden, nicht für Lobbyisten. Und weiter sagte der Laufer: "Aktuell brauchen wir eine rasche und vor allem spürbare finanzielle Entlastung für alle Menschen in Bayern und die Gewissheit, im Winter nicht im Dunklen oder Kalten sitzen zu müssen."

Schwerpunkte seiner Kandidatur sieht Locke in der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, der dezentralen Energiewende vor Ort, einer flächendeckenden medizinischen Versorgung "auf höchstem Niveau" und dem verstärkten Fokus auf regionale Wirtschaftskreisläufe.

Laut der FW-Kreisvorsitzenden Julia Hacker sind die Ziele klar: "Ein Wahlergebnis von 15 Prozent plus x durch die stärkste Liste in Mittelfranken erreichen und Armin Kroder und Felix Locke durch herausragende Wahlergebnisse in die jeweiligen Parlamente bekommen."

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