
Ausflugstipp für Familien
Heimatkunde, Kunsthandwerk, Workshops: Traditionelles und Neues im Hersbrucker Hirtenmuseum
Schon bevor man das Museum betritt, fühlt man sich beim Anblick der historischen Fachwerk-Fassade in vergangene Zeiten versetzt. Auf mehreren Etagen und in verwinkelten Räumen bekommt man einen Einblick in das Leben der Hirten aus aller Welt. Kleidung, Gerätschaften, Musikinstrumente und kunsthandwerkliche Arbeiten sind zu bestaunen und man lernt viel Wissenswertes über das mittelalterliche Zusammenleben von Menschen und Tieren.

Hirten als Mediziner und Handwerker
Rinderhirten nahmen in Mittelfranken eine wichtige Rolle in der Gesellschaft ein. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurden sie von den Gemeinden angestellt, um die Kühe der Bürger zu hüten. Dazu benötigten die Hirten sowohl medizinische Kenntnisse als auch handwerkliches Geschick – beispielsweise bei der Fertigung von hölzernen Schellenbögen.

Zeugnisse der Alltagskultur
Die stadtgeschichtliche Sammlung geht auf das historische Feuer-Löschwesen, den in der Hersbrucker Schweiz einst weit verbreiteten Hopfenanbau und die Entwicklung der Beleuchtung ein. Zu sehen sind auch Haushaltsgeräte und Spielsachen aus dem 19. Jahrhundert sowie eine - noch funktionierende - Lithografie-Presse.

Historisches Einkaufserlebnis
Ein originalgetreu eingebauter Ladenraum zeigt den Besuchern eindrucksvoll, wie eine traditionelle Hersbrucker Lederwarenhandlung früher aussah. Das ehemalige Traditionsgeschäft „Leder-Soergel“ war einst in der Martin-Luther-Straße in Hersbruck ansässig und verkaufte sein vielseitiges Warenangebot an Handwerksbetriebe und Laufkundschaft - ein Laden, wie es ihn heute nicht mehr gibt.

Zeitgemäße Interaktion
Neben der historischen Sammlung im Hauptgebäude des Museums lädt die moderne, interaktive Ausstellung „Mensch und Tier“ im zweiten Obergeschoss der Museumsscheune zum Mitmachen und Ausprobieren ein. An zahlreichen Mitmachstationen können große und kleine Besucher das Zusammenleben zwischen Mensch und Nutztier erleben, Audio- und Videostationen geben weitere Informationen.

Wechselnde Sonderausstellungen
Wanderausstellungen und besondere Expositionen greifen spezielle Themen auf und ergänzen die beständigen Exponate des Hirtenmuseums. Kooperationen mit Schulen, Organisationen oder anderen Museen geben den zeitlich begrenzten Sonderausstellungen eine besondere Note.

Selbst Hand anlegen
Ob Kindergeburtstag, Wandertag oder Betriebsausflug: Das museumspädagogische Programm des Hirtenmuseums richtet sich sowohl an Kinder verschiedener Altersgruppen, als auch an Erwachsene und Familien. Hier kann man viel über althergebrachte Handwerke und Traditionen erfahren und bekommt Wertigkeit und Nachhaltigkeit vermittelt - beispielsweise beim Melken und Ausbuttern, Spinnen von Wolle und Filzen, Bearbeiten von Leder, Dreschen mit dem Dreschflegel, Entzünden von Feuer, bei Keilschrift und Kalligrafie, beim Schöpfen von Papier oder Backen von Pfefferkuchen.

Feste und Veranstaltungen
Jährliche Veranstaltungen und Märkte wie der Hirtentag im Januar, das Schaffest im Mai oder der sardische Abend im Juli locken viele Besucher ins Museum, genauso wie Konzert- oder Kabarett-Abende.

Auch für private oder geschäftliche Feiern oder Trauungen können die Räumlichkeiten des Hirtenmuseums gemietet werden.