Exkursion

In Hartenstein lässt sich Naturwald erleben

Hersbrucker Zeitung

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5.12.2022, 19:00 Uhr
Die Karte zeigt die Lage des Hartensteiner Naturwaldes.

© AELF Roth-Weißenburg Die Karte zeigt die Lage des Hartensteiner Naturwaldes.

Für die bayerische Staatsregierung hat der Schutz des Waldes eine besondere Bedeutung, weiß das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth-Weißenburg. Daher wurde im aktuell gültigen Koalitionsvertrag vereinbart, zehn Prozent der Staatswaldflächen als nutzungsfreie Naturschutzflächen und Naturwaldflächen von der forstwirtschaftlichen Nutzung auszunehmen.

Diese Flächen sind gesetzlich nach Artikel 12a des Waldgesetzes für Bayern geschützt und sollen sich natürlich entwickeln. Vorzugsweise werden die Waldflächen auf Grund ihres Alters, der Baumartenzusammensetzung oder ihrer Seltenheit ausgewählt, führt das Amt in einer Pressemeldung weiter aus.

Als Naturwälder kommen somit naturnahe Wälder mit besonderer Bedeutung für die Biodiversität in Betracht. 58.000 Hektar sind bereits in Bayern rechtsverbindlich ausgewiesen.

„In Naturwäldern findet keine forstwirtschaftliche Nutzung mehr statt, sondern die natürlichen Entwicklungsprozesse des Waldes sollen vollkommen ungestört ablaufen können“, erklärt Peter Tretter, Abteilungsleiter des AELF für Hersbruck. Sie dienen insbesondere als Referenzflächen für den Ablauf des Klimawandels und sollen für die Gesellschaft erlebbar sein.
Zudem seien Naturwälder wichtige Spenderflächen für spezialisierte Tier- und Pflanzenarten. Als Biotopverbund bilden sie zusammen mit anderen geschützten Waldflächen, sowie ökologisch wertvollen Einzelbäumen (Biotopbäumen), ein grünes Netzwerk, so Tretter weiter.

Wald am Jurahang

Die Bayerischen Staatsforsten betreuen die Naturwälder eigenverantwortlich. Für neu aus der Nutzung genommene Naturwälder werden Entwicklungskonzepte erarbeitet.

Im Landkreis Nürnberger Land gibt es derzeit insgesamt rund 170 Hektar Naturwälder. Die beiden größten Flächen sind dabei die Flechten-Kiefernwälder südlich von Leinburg mit gut 116 Hektar und die Wälder der Jurahänge im Bereich von Hartenstein mit 31 Hektar. Diese Flächen liegen alle im Staatswald.

Alle Naturwälder sind im Bayernatlas im Internet unter der Adresse https://v.bayern.de/wG33M abrufbar, verrät Tretter.

Für alle, die mehr über „Naturwälder in Bayern“ erfahren wollen, bietet das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Roth-Weißenburg zusammen mit den Bayerischen Staatsforsten (BaySF), Forstbetrieb Schnaittenbach, am Sonntag, 11. Dezember, eine Exkursion in den Naturwald „Hartensteiner Oberberge“ an. Bei einem rund zweistündigen Waldspaziergang erhalten die Teilnehmer zahlreiche Informationen rund um das Thema Waldnaturschutz.

Die Veranstaltung beginnt um 10 Uhr; Treffpunkt ist am Wanderparkplatz Nord an der Hauptstraße in Hartenstein an der Abzweigung „Am Stockbühl“.

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