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Kurz nach der blutigen Auseinandersetzung am Samstag, 14. Dezember: Polizisten auf dem Weg zum Tatort in Rückersdorf.
© PZ-Archiv/Andreas Sichelstiel
Kurz nach der blutigen Auseinandersetzung am Samstag, 14. Dezember: Polizisten auf dem Weg zum Tatort in Rückersdorf.

Landgericht entscheidet

Messerangriff auf den Vater: Jugendlicher aus Rückersdorf wegen Mordes angeklagt

Die Anklage sei am Landgericht Nürnberg-Fürth eingegangen, sagte eine Justizsprecherin am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Jugendkammer müsse nun entscheiden, ob es zu einem Prozess kommt, ob die Anklage also zur Hauptverhandlung zugelassen wird. Wegen des jugendlichen Alters des Angeschuldigten sei das Verfahren allerdings nicht öffentlich. Auch mit weiteren Details hielt sich die Sprecherin deshalb zurück.

Im Zentrum steht ein Familienstreit im Dezember vergangenen Jahres in einem Rückersdorfer Reihenhaus: Der zum Tatzeitpunkt 16-Jährige soll im Verlauf der Auseinandersetzung mit seinem Vater zu einem Messer gegriffen haben. Als Streifen der Laufer Polizeiinspektion und des Unterstützungskommandos Mittelfranken vor Ort eintrafen, lebte der Mann noch. Der Rettungsdienst brachte ihn ins Krankenhaus, wo er kurze Zeit später an seinen Verletzungen starb.

Laut Obduktionsergebnis, so die Staatsanwaltschaft kurz nach der Tat gegenüber der Pegnitz-Zeitung, sei auf den 61-Jährigen insgesamt dreimal eingestochen worden. Einer der Stiche habe schließlich zum Tode geführt.

Zunächst in der Psychiatrie untergebracht

Ein Ermittlungsrichter erließ gegen den damals 16-Jährigen Haftbefehl – damals noch wegen des Verdachts auf Totschlag. Der Jugendliche wurde zunächst in einer Psychiatrie untergebracht. 

Der Fall hatte in der Umgebung und an der Schule des Jugendlichen in Röthenbach für große Betroffenheit gesorgt. In einem Schreiben wurden die Eltern darüber informiert, dass es "im privaten Umfeld unserer Schule" ein "tragisches Unglück" gegeben habe. Die Klassleiter würden deshalb Gespräche mit den Schülern führen. Bei Bedarf stünden ein schuleigenes "Notfallteam" sowie Schulpsychologen zur Verfügung.