Crowdfunding-Aktion gestartet

Mit dem Ultraleichtflugzeug will der SFC Lauf leiser, sicherer und sparsamer in den Himmel starten

7.1.2023, 07:00 Uhr
Schon vor zwei Jahren konnten die Laufer Segelflieger ihr neues Schleppflugzeug ausprobieren. Jetzt haben sie sich für den Kauf der Maschine vom Typ WT-9 Dynamic entschieden.

© privat/SFC Schon vor zwei Jahren konnten die Laufer Segelflieger ihr neues Schleppflugzeug ausprobieren. Jetzt haben sie sich für den Kauf der Maschine vom Typ WT-9 Dynamic entschieden.

Es ist ein vertrauter Anblick für die meisten Bewohner der Region: Die eleganten Segelflugzeuge des Segelflugclubs Lauf werden von einem Schleppflugzeug in den Himmel über Lillinghof, Schnaittach und Gräfenberg gezogen, bis sie dann, vom Schleppseil ausgeklinkt, weiter lautlos ihre Kreise in der Thermik ziehen. 

Nach über 40 Jahren nun müssen sich die Vereinsmitglieder von ihrem bewährten Schleppflugzeug trennen: Aus Alters-, Sicherheits- und Kostengründen kann die einmotorige Maschine vom Typ Morane Rallye nicht mehr sinnvoll weitergenutzt werden. 

Und die Lillinghofer Piloten haben sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Ein neues, modernes Ultraleichtflugzeug wird der Nachfolger. Hier spielten auch nachhaltige Gründe eine große Rolle: Die Schleppzeit kann von bisher sechs bis sieben Minuten auf etwa die Hälfte verkürzt werden. Durch den modernen und vor allem sparsamen Motor erreicht das Flugzeug sehr schnell die erforderliche Ausklinkhöhe von 400 Metern über dem Flugplatz. Und auch die Anwohner der Region werden es spüren: Durch diese Verbesserung der Leistung reduziert sich die Geräuschemission um bis zu 70 Prozent. 

Diese Lärmreduzierung war mit ein wichtiger Grund für den Segelflugclub, sich für ein modernes und sicheres Flugzeug zu entscheiden. „Wir sind uns der Verantwortung für die Umgebung des Flugplatzes sehr bewusst und legen Wert auf ein wohlwollendes und rücksichtsvolles Miteinander“, so Thomas Horz, der Vorsitzende des SFC Lauf. Man sei sehr dankbar, dass die Nachbarn der umliegenden Ortschaften den Flugbetrieb akzeptieren und teils auch selber schätzen.

Besser für Mensch und Natur

Auch ökologische Aspekte spielten bei der Neuanschaffung eine Rolle. Ein Segelflugzeug kann nach nur wenigen Minuten Schleppzeit viele Stunden ohne jegliche weitere Motorleistung in der Luft bleiben. Dies macht Segelfliegen zu einem naturnahen und umweltverträglichen Sport – ohne diese kurze Motorflugzeit geht es jedoch nicht. Daher ist es im Interesse des Vereins, diese Motorzeit so kurz wie möglich zu halten und einen sehr sparsamen Motor zu nutzen. 

Finanzierung nicht einfach

Allerdings stellt der Kauf des neuen Flugzeugs vom Typ WT-9 Dynamic den traditionsreichen Verein vor eine große wirtschaftliche Herausforderung: Durch die sprunghafte Preisentwicklung auf dem Markt stieg der Anschaffungspreis seit den ersten Überlegungen vor zwei Jahren, Entscheidungsfindung, Kaufoption und Bestellung um mehr als 20 Prozent.

Viele schaffen mehr

Daher haben die Mitglieder des Segelflugclubs eine Crowdfunding-Aktion ins Leben gerufen, um die Mehrkosten tragen zu können. Auf der Plattform „Viele schaffen mehr“ der VR-Bank können Unterstützer auch mit kleinen Spendenbeiträgen ab 10 Euro das Projekt unterstützen. Die Bank stockt dann jede eingehende Spende um weitere 10 Euro auf. Gefördert wird die Investition auch durch einen Zuschuss der Stadt Lauf, was ein sehr wichtiger Baustein sei.

„Wir freuen uns über jede Unterstützung für den Verein und vor allem für unsere Jugend- und Ausbildungsarbeit“, so der Vorsitzende. „Gerne stehen die Mitglieder auch für Fragen zu diesem wichtigen Schritt in eine neue Ära des Flugplatzes Lillinghof zur Verfügung“. Jonathan Decker/PZ

Die Kampagne ist auf der Homepage des Vereins www.sfc-lauf.de einsehbar.