
Umbau ist abgeschlossen
Mit KI gegen Darmkrebs: In Rummelsberg eröffnet die neue Abteilung für Gastroenterologie
Knapp eine Million Euro hat das Krankenhaus Rummelsberg für die Leistungserweiterung in den Bereich der Gastroenterologie investiert. Im Eingangsbereich des Laurentiushauses wurden innerhalb von vier Monaten mehrere Räume umgebaut, so dass mit einer Anmeldung, einem Arztzimmer, zwei Untersuchungsräumen, einem Überwachungsraum und einem Aufbereitungszimmer eine hochmoderne Endoskopieabteilung für die neu gegründete Klinik um Chefarzt Dr. Adrian Vizireanu entstanden ist.
„Während die Baumaßnahmen mit knapp 250.000 Euro zu Buche schlagen, haben wir auch modernste Technik für die Endoskopie im Wert von 750.000 Euro angeschafft“, erklärt Geschäftsführer Frank Stauch. Nicht nur wurden sogenannte Endoskopie-Türme gekauft, auch Gerätschaften für die Endosonographie, zahlreiche Endoskope, Patientenliegen und Monitore und unter anderem auch eine Osmoseanlage, welche demineralisiertes Wasser bereitstellen kann. Dieses wird für die Aufbereitung der Endoskope benötigt.
Kleinste Veränderungen entdecken
„Einer der angeschafften Endoskopie-Türme ist sogar mit einem Künstliche-Intelligenz-Modul ausgestattet“, erklärt Vizireanu und ergänzt: „Bei der Untersuchung weist das Modul den Arzt auf kleinste Veränderungen der Schleimhäute hin. So können Veränderungen auch dann entdeckt werden, wenn Sie für den Arzt aufgrund der Anatomie des Darms oder der geringen Größe nur schwer zu erkennen sind. Über die technische Ausstattung und den Umbau in der Kürze der Zeit bin ich begeistert - das hat mich hier am Krankenhaus Rummelsberg sehr beeindruckt.“
Was ambulant durchgeführt wird
Magenspiegelungen und Darmspiegelungen, im Fachjargon Gastroskopien und Koloskopien, sind ambulant möglich, um den oberen Teil des Verdauungstraktes wie Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm zu untersuchen oder den Dickdarm und Teile des Dünndarmes. „Diese Untersuchungen führen wir in der Regel ambulant durch und können dabei eine Polypabtragung vornehmen“, sagt Vizireanu. Darüber hinaus werden unter anderem aber auch Enddarmspiegelungen und Behandlungen von Hämorrhoiden und Krampfadern der Speiseröhre angeboten.
Appell des Chefarztes
Der Chefarzt appelliert: „Mit einer Darmspiegelung kann Krebs schnell aufgespürt werden und auch verhindert werden. Vorformen können frühzeitig erkannt und entfernt werden. Damit können wir bei neun von zehn Patienten Darmkrebs sogar gänzlich verhindern. Ab dem 55. Lebensjahr haben gesetzlich Versicherte sogar einen Anspruch auf eine solche Maßnahme. Nehmen Sie dieses Angebot wahr und sprechen Sie mit ihrem Hausarzt, der Sie dann an uns überweist.“
Bis zu 15 Patienten pro Tag
Bei einer Darmspiegelung wird der gesamte Dickdarm begutachtet und auf Polypen oder krebsverdächtiges Gewebe untersucht. Dazu wird ein flexibler Schlauch über den After in den Darm eingebracht. Dieser Schlauch, auch Koloskop genannt, ist mit einer Lichtquelle und einer Kamera ausgestattet, mit der das Darminnere betrachtet werden kann. Für den Fall, dass verdächtige Schleimhautstellen entdeckt werden, kann eine Probe entnommen werden, die anschließend untersucht wird. Bis zu 15 Patienten kann das Team um Vizireanu pro Tag untersuchen.
Im stationären Bereich wird eine enge Zusammenarbeit mit der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie von Chefarzt Sven Henne angestrebt, der ab 1. Mai seine Arbeit in Rummelsberg aufnimmt. Bereits vorab wird auch die Intensivstation am Krankenhaus Rummelsberg von zehn auf 14 Betten erweitert, um den neuen Anforderungen zu entsprechen.
Die zusätzlichen Kapazitäten werden in Kürze an den Start gehen, so dass eine internistische Intensivstation 24 Stunden vorgehalten werden kann. Für Notfälle aller Art steht rund um die Uhr die Zentrale Notaufnahme zur Verfügung.
Info:
Am Mittwoch, 9. April, hält Dr. Adrian Vizireanu im Rahmen des Rummelsberger Gesundheitsforums einen Vortrag zum Thema „Darmkrebs, eine vermeidbare Erkrankung“ und geht auf die Vorsorgemöglichkeiten in der Gastroenterologie ein. Der kostenlose Vortrag findet im Vortragssaal des Krankenhauses statt. Beginn ist um 17 Uhr.