Protest bei der Regierung von Mittelfranken

Radweg ja, Straßenausbau nein

16.3.2023, 06:00 Uhr
Vor dem Schloss, in dem die Regierung von Mittelfranken in Ansbach residiert, übergeben die Aktiven des Bund Naturschutz ihre gesammelten Unterschriften.

© Florian Herrmann Vor dem Schloss, in dem die Regierung von Mittelfranken in Ansbach residiert, übergeben die Aktiven des Bund Naturschutz ihre gesammelten Unterschriften.

Mitglieder des Bund Naturschutz haben über 600 Einwände gegen den Ausbau der Staatsstraße zwischen Winn und Altdorf an Vertreter der Regierung von Mittelfranken übergeben. "Wir kämpfen seit über 50 Jahren für den Erhalt des Nürnberger Reichswaldes, die grüne Lunge der Region. Und trotzdem sehen wir leider beständig neue Projekte, die auf diesen Wald zugreifen wollen. Der Wald ist Klimaschutz, seine Rodung wäre das Gegenteil. Wir werden um jeden Hektar dieses Reichswalds mit den uns zur Verfügung stehenden demokratischen Mitteln kämpfen", kündigte BN-Kreisvorsitzender Herbert Barthel bei dieser Gelegenheit an. Die 603 gesammelten Unterschriften wertet Hans-Dieter Pletz, Vorsitzender der Ortsgruppe Altdorf, als "sehr bedeutsam" und "demokratisches Votum gegen diesen überdimensionierten Straßenausbau".

Laut BN sollen für den Straßen- und Radwegbau 3,11 Hektar Reichswald gerodet werden. Er lehnt die geplante Ausbaumaßnahme und den damit einhergehenden Verlust als überzogen und unnötig ab und fordert, die Planung abzuspecken. Im betroffenen Wald lägen empfindliche Amphibiengebiete. "Durch den Ausbau wäre hier künftig eine 18 bis 26 Meter breite Schneise durch den Wald. Ohne Baumüberdeckung würde die Straße zu einem heißen Pflaster mutieren. Und die Autos würden noch schneller zwischen Altdorf und Winn fahren. Das ist nicht die Verkehrswende, die wir in Zukunft benötigen", meint Miranda Bellchambers, Aktive der Ortsgruppe Altdorf.

BN fordert, Alternative zu prüfen

Den mit der Ausbaumaßnahme verbundenen Bau eines Radweges befürwortet der BN ausdrücklich und macht Vorschläge für eine waldschonende Wegeführung und bessere Ausgleichsmaßnahmen. Der BN kritisiert, dass die Variante mit einer verbesserten Straßenoberfläche und einem Radweg nahe an der bestehenden Fahrbahn nicht mal untersucht worden sei und fordert diese Variantenprüfung für einen Radweg ohne Straßenausbau. "Der Radwegebau ist dringend notwendig", sagt Barthel, "auf der gesamten Strecke sollten Radfahrer Vorfahrt vor den motorisierten Fahrzeugen erhalten. Wir fordern einen flächensparenden Radweg mit durchgehender Vorfahrt für die Radfahrer". 

Über 600 Bürger aus Leinburg, Altdorf und Umgebung unterstützen diese Forderungen mit ihrer Unterschrift im Anhörungsverfahren der Regierung, das am Donnerstag, 16. März, endet.