HZ-Fastenserie

Sieben Wochen ohne verzagen: Das tut Andrea Pitsch

Andrea Pitsch

Redakteurin

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8.3.2023, 11:00 Uhr
In den Bergen kann HZ-Redakteurin Andrea Pitsch Kraft tanken und sich bewusst werden: Die Welt kann so schön sein!

© Jörg Häusler In den Bergen kann HZ-Redakteurin Andrea Pitsch Kraft tanken und sich bewusst werden: Die Welt kann so schön sein!

„Immer wieder frage ich mich, wohin diese Welt uns noch führt. Oder besser: Was wir aus ihr und der Gesellschaft noch machen. Da sind Menschen, die andere unvermittelt einfach so auf der Straße oder im Zug niederstechen. An anderer Stelle wird Krieg geführt. Wer weiß, ob er nicht irgendwann uns erreicht?

Die Auswirkungen von Kriegen und Verfolgungen jeglicher Art spüren wir auch ohne Kriegshandlungen: Flucht, Energiekrise, Teuerung. Wie lange kann da eine Gesellschaft solidarisch sein? Ist sie das überhaupt noch oder geht es jedem nur um seinen Vorteil? Wenn ich von Maskendeals in der Corona-Pandemie und der Tatsache höre, dass die Reichen immer reicher werden, dann kann ich nur an der Solidargemeinschaft „Mensch“ zweifeln.

In diese Welt, die wir zudem – teils auch aus Gier – ökologisch kaputt machen, will ich keine Kinder setzen. Einen Kampf um Ressourcen, ständige Ängste – das will ich ihnen nicht antun. Trotz manch kleinem Hoffnungsschimmer, wie nun bei der Erdbebenkatastrophe. Menschen arbeiten plötzlich ohne Ansehen von Glaube und Nation zusammen, sammeln Spenden, setzen sich vor Ort ein.

Kluge Worte aus Afrika

Genau das ist es: Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, dann können sie das Gesicht der Welt verändern. Gemäß diesem afrikanischen Sprichwort kann ich nur bei mir anfangen: Glas statt Plastik, Einsatz im Ehrenamt, für Freunde und Bekannte da sein, mit meinem Beruf etwas für die Allgemeinheit tun.

Wenn dann der Umzug, bei dem alle angepackt haben, glückt, der neue Gemeindebrief erscheint und gerne gelesen wird, es dankbare Worte für Artikel gibt oder sich eine tolle Begegnung bei einem Portrait-Termin ergibt, dann gibt mir das Kraft. Und wenn das alles nichts nützt, dann verschwinde ich in die Einsamkeit der Berge, genieße die Strapazen des Aufstiegs und setze mich auf einen Gipfel. Da werden die Sorgen klein und das Bewusstsein groß: Die Welt kann so schön sein.“

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