3. Fränkischer Backyardlauf

Sportsgeist: Beim Ultralauf in Heuchling quält sich der Zweite für den Ersten

19.9.2023, 16:25 Uhr
Unmittelbar nach dem Start ist das Feld noch dicht beisammen. Das ändert sich rasch, da jeder Starter sein eigenes Tempo läuft.

© Privat Unmittelbar nach dem Start ist das Feld noch dicht beisammen. Das ändert sich rasch, da jeder Starter sein eigenes Tempo läuft.

Bei besten Bedingungen ist die 3. Auflage des „Fränkischen Backyard-Laufs“ über die Bühne gegangen. Veranstalterin Juliane Buchholz und ihr Team haben insgesamt 56 Starter auf die Backyard Ultra-Strecke geschickt. Davon sind alleine 41 Teilnehmer die Ultradistanz von acht Runden (entspricht 54 Kilometern) oder mehr gelaufen. Das Niveau des Rennens war von Beginn an sehr hoch.
Bei dieser Art von Ultralauf wird das Feld zu jeder vollen Stunde mit einem Neustart auf eine 6,7 km lange Strecke geschickt. Gewinner ist der Läufer, der die letzte Runde im Zeitlimit von 60 Minuten beendet. Gibt der vorletzte Läufer auf, so darf der Letzte nur noch eine Runde weiter laufen. Das Ende ist somit vom vorletzten Läufer abhängig.

30 Runden als Pflicht

Bei der dritten Auflage des Rennens in Heuchling waren nach 24 Stunden noch fünf Läufer unterwegs, wovon allerdings drei nach der 24. Runde aufhörten. Somit waren mit Stefan Myiagi aus Röthenbach und Mitchell Raney aus Österreich nur noch zwei Läufer im Rennen, obwohl für die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft die Mindestanforderung von 30 Stunden erreicht werden sollte. 
Es schien also knapp zu werden, denn Mitchell Raney schwächelte bereits. Hätte er nun aufgehört, hätte Miyagi als Letzter nur noch eine Runde weiterlaufen dürfen. Doch Backyard heißt Teamgeist, und das hat Raney mit vollem Einsatz bewiesen. Um Stefan Miyagi den Gewinn des Silber-Tickets und damit die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften zu ermöglichen, biss sich Raney noch bis zur 29. Runde durch und schickte den Röthenbacher dann alleine auf die 30. Runde.
Stefan Myiagi wurde somit Sieger mit 30 Stunden und 202,8 km. Er durfte das sich neben dem Ticket für die Deutsche Meisterschaft auch noch über einen 130-Euro-Gutschein freuen.
„Insgesamt war der Fränkische Backyard in diesem Jahr ein voller Erfolg“, resümiert die Veranstalterin Juliane Buchholz. Besonders beeindruckt hat sie die 28-jährige Lina Rieper aus Hamburg. Denn deren eigentliches Ziel war die Ultradistanz von acht Runden, das sie immer weiter erhöhte, bis sie schließlich mit 20 Stunden als letzte Frau das Rennen beendete.
Wegen des großen Zuspruchs haben die Organisatorin und ihr Team bereits jetzt für das kommende Jahr eine Wiederholung garantiert. Die Anmeldung für den dann 4. Fränkischen Backyard wird bereits ab 1. Oktober 2023 möglich sein. „Leider konnten wir in diesem Jahr nicht jedem Interessenten einen Startplatz ermöglichen“ bedauert Buchholz. Deshalb: Auch wenn es beim Backyard Ultra nicht um Zeit und Geschwindigkeit geht, sollte man sich daher zumindest bei der Anmeldung beeilen.

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