
Seltene Vogelart
Wer jetzt nicht aufpasst, muss beim Wandern auf der Houbirg tief in die Tasche greifen
Mit einer Allgemeinverfügung sperrt das Landratsamt einige Wanderwege rund um die Houbirg. So soll ein dort nistendes Kolkraben-Brutpaar geschützt werden. Die Sperrung läuft seit Freitag, 21. März, und gilt bis einschließlich 15. Juli. Die Verfügung richtet sich an alle „Wanderer, Spaziergänger, Radfahrer und Erholungssuchende“, heißt es im Amtsblatt für den Landkreis Nürnberger Land. Vor Ort werden Schilder auf die Wegsperrung hinweisen. Vergangenes Jahr griff das Amt zur selben Maßnahme.
Diesmal geht es laut Amtsblatt um den Bereich des Felsentores und der darüber liegenden Felsenköpfe. Der Felskopf mit der bizarr gewachsenen Kiefer als beliebtes Fotomotiv sei weiterhin zugänglich. Für Ausflügler gebe es zudem Alternativrouten. Wer den gesperrten Bereich betritt, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss mit einer Geldbuße von bis zu 15.000 Euro rechnen, heißt es weiter. Werden die Tiere außerdem erheblich gestört, kann eine Geldbuße von bis zu 50.000 Euro anfallen. „Die Summen kommen aus dem Gesetzestext“, erklärte Martin Kutzner vom Landratsamt bereits vergangenes Jahr. „Der normale Bürger, der aus Versehen dorthin geht und sich nicht schlimm aufführt, wird nicht so viel zahlen müssen.“
Kolkraben auf der Houbirg verlassen wegen Wanderern ihr Nest
Notwendig sei die Sperrung der Wege, weil „die Vögel durch vorbeigehende Wanderer oder Spaziergänger aufgeschreckt“ werden und den Brutplatz verlassen, um das Nest zu umkreisen und zu bewachen, schreibt das Landratsamt. Dadurch könnten die Eier nicht richtig ausgebrütet werden. Die Kolkraben hätten sich an der Houbirg neu angesiedelt und befänden sich daher in einer sensiblen Phase. „Jede Störung kann dazu führen, dass die Brut abgebrochen wird“, heißt es. Die Brut habe bereits begonnen und schon jetzt zeichneten sich erhebliche Störungen durch Wanderer ab.

Der Kolkrabe sei eine besonders geschützte Vogelart und in unserem Gebiet sehr selten. Das Landesamt für Umwelt (LfU) schätze die Bedeutung des Brutpaares auf der Houbirg für die lokale Population als sehr hoch ein. Außerdem dienten die Rabenvögel auch als Nistplatzlieferanten für Falken.
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