Gaudi auf dem Marktpatz
Zauberer, Hexen und Superhelden: Klein und Groß feierten beim Kinderfaschingsumzug durch Altdorf
NN.de
Auffallend viele Jecken haben sich am Sonntag getreu dem Motto "Zauberwald" in Schale geschmissen. Zauberer, Hexen, Einhörner, Superhelden, Rehe, Elfen. In so einem "Zauberwald" findet jeder seinen Platz. Deswegen hat das Fasching-Organisationsteam innerhalb der Freien Kindergruppe das Motto auch so gewählt. "Damit alles möglich ist - Hauptsache verkleidet", sagt Einrichtungsleiterin Carola Posner.
Als sich an diesem Nachmittag dann die Eltern und Kinder des Kindergartens am Parkplatz vor der Einrichtung versammeln, um dem Zug in wahrsten Sinne des Wortes mehr Farbe und Leben einzuhauchen, stehen bereits auch hier viele andere Familien bereit, die mit dem Umzug mitlaufen wollen.
Der Gaudiwurm, der traditionell von einem Traktor mit liebevoll geschmücktem Anhänger angeführt wird, zieht sich bereits beachtlich in die Länge, als es um 14 Uhr losgeht. Am Marktplatz dann empfangen kurze Zeit später ebenfalls viele weitere Familien und Schaulustige den Umzug.
Bereits jetzt wird deutlich, dass die Sekt- und Biervorräte zu Neige gehen - und die Party am Marktplatz mit einem DJ, die jetzt folgt, noch gar nicht angefangen hat. "Wir haben ja schon mit einigen Feiernden gerechnet. Aber mit so vielen dann doch nicht", sagt Einrichtungsleiterin Posner mehr erfreut als besorgt.
Denn sie weiß ihre Familien der Elterninitiative hinter sich. Und so machen sich einige Väter auf, und karren so viele Bierkästen heran, dass die dann tatsächlich auch bis zum Ende der Veranstaltung reichen werden. "Ich bin ja jetzt schon einige Zeit aktiv in dem Verein", sagt Posner, "und ich glaube, dass wir noch nie so viele Besucher bei unserem Faschingsumzug hatten."
So bilden sich dann auch lange Schlangen an den Spielstationen wie Dosenwerfen, Glücksrad oder dem Heißen Draht. Die Kinder und Eltern nehmen es gelassen, warten am Ende doch tolle Preise auf sie. "Es ist super, was die Geschäftsleute hier in Altdorf dieses Jahr alles an Sachpreisen gespendet haben", schwärmt Posner.
Jeder geschmückte Bollerwagen gewinnt
Ganz besondere Preise erhalten am Ende auch die Familien, die mit einem geschmückten Bollerwagen am Umzug teilgenommen haben. Carola Posner und Bürgermeister Martin Tabor grübeln nur kurz, dann steht fest: Jeder Bollerwagen bekommt einen Preis. Sehr zur Freude der Kinder und Eltern, die viele Stunden in die Deko investiert haben.
Familie Pickelmann aus Altdorf macht mit ihrem Hexenhäuschen besonders Eindruck beim Bürgermeister - auch, weil sich die ganze Familie ganz besonders hexisch verkleidet und geschminkt hat. Oder Familie Himmer aus Altdorf, die kurz zuvor mit einem fahrbaren Lebkuchenhaus durch die Stadt gezogen sind - und ebenso wie zahlreiche andere kiloweise Süßigkeiten an die Umstehenden verteilt haben. "Unser Lebkuchenhaus besteht eigentlich nur aus Materialien, die eigentlich im Müll gelandet wären", sagt Mama Tina Himmer.
Entsprechend nachhaltig hat die Freie Kindergruppe auch ihren großen Wagen dekoriert, der den Umzug angeführt hat. Der Fuß des XXL-Pilzes, der den Anhänger schmückt, ist ein verpackter Siloballen von einem Landwirt aus Eismannsberg - den er nach dem Abbau wieder zurück bekommt und verfüttern wird. Der Sonnenschirm, der als Hut für den Pilz dient, hat eine Familie vom Sperrmüll gerettet. Und als Deko drum herum sind ausgediente Christbäume geschmückt mit Deko, die die Kinder allesamt selbst gemacht haben.
"Wie schön, dass so viele Leute gekommen sind", sagt Carola Posner. "Nach zwei Jahren Pause echt ein super schönes Fest!"
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