
Legendäre Fahrzeuge, legendäre Fahrer
Oldtimer-Rallye mit Walter Röhrl und Urban Priol: Von Rothenburg ob der Tauber nach Monte Carlo
Da schlägt das Oldtimer-Herz höher: Auf dem Marktplatz von Rothenburg ob der Tauber waren Dienstag neben den historischen Häusern legendäre Autos zu bestaunen sein. Startflagge hoch für die 23. Histo-Monte-Rallye des Automobilclubs von Deutschland (AvD).
"Wir sind bereit für den Restart", sagt Rallyeleiter Göbel. Die Vorbereitungen liefen "sehr zufriedenstellend", rund 70 Teilnehmer hatten zugesagt. "Wir freuen uns auf 2000 richtig schöne Kilometer Richtung Mittelmeer", sagt Göbel.
Gegen 17 Uhr war es soweit, 71 Oldtimermotoren knatterten und drohnten, zahlreiche Interessierte wollten sich das nicht entgehen lassen. Rothenburgs Oberbürgermeister Dr. Markus Naser hob die Fahne zum Start.
Angelehnt an die Rallye Monte Carlo
Nach einer langen Zwangspause und der Absage im vergangene Jahr wollen die Oldtimer-Freaks wieder Gas geben. Die Winter-Rallye ist angelehnt an die legendäre Rallye-Monte-Carlo, wie Göbel erklärt. Auf der Strecke, die am Dienstag mit einem "Prolog" mit Start und Ziel auf dem Rothenburger Marktplatz begann, warteten "jede Menge spannende Prüfungen, Kontrollen und hoffentlich auch Schnee und winterliche Bedingungen".

Fünf Tage lang sind die Fahrerinnen und Fahrer mit ihren Oldtimern unterwegs. Die Route führt über Freiburg, Aix-les-Bains und Cannes bis in den Hafen von Monte Carlo - also durch die fünf Länder Deutschland, Schweiz, Frankreich, Italien und Monaco. "Das ist natürlich ein gewaltiger Organisationsaufwand", gibt Rallye-Cheforganisator Peter Göbel zu. "Da kommen rund 7000 Stunden an Organisationsaufwand zusammen."
Die ganze Teilstrecke Tempo 50
Zugelassen sind Fahrzeuge, die vor 1996 gebaut wurden, die Besucher in Rothenburg und Interessierten an der Strecke können sich auf viele legendäre Gefährte freuen. Über die Strecke verteilt sind laut Göbel 30 Gleichmäßigkeits-Prüfungen. "Es geht da nicht um Tempo, sondern um Genauigkeit", erklärt Göbel. "Die Fahrer müssen die Strecke beispielsweise genau mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 fahren."

Die Strecke hat viele Besonderheiten und "Abschnitte, die die Fahrer mit in eine Zeitreise nehmen", sagt Göbel: Nach zwei Tagen in Deutschland dürfen die Teams in Rheinfelden über die ansonsten gesperrte Brücke in die Schweiz einrollen.
Von Porsche 356 bis zum "Neunelfer"
Die Auto-Modelle reichen vom Lancia Stratos im typischen Alitalia-Design, über einen Autobianchi A112 Abarth und Saab 96 sowie Citroën DS. Alles legendäre Gefährte bei der Rallye Monte Carlo.

Porsche 356, 924 und 944 sowie der legendäre 911er werden ebenfalls die 1950 Kilometer in Angriff nehmen, ehe sie alle hoffentlich am 12. Februar im Hafen von Monte Carlo mit der Zielflagge abgewunken werden.
Überraschung: Walter Röhrl fährt mit
Am finalen Tag steigt dann auch Rallye-Legende Walter Röhrl mit ein, was Peter Göbel besonders freut. 1982 gelang Röhrl der zweite Gesamtsieg bei der berühmtesten Rallye der Welt, er wird einen Porsche 911 von 1969 über den berüchtigten Col de la Madone steuern. Zwei weitere Monte-Siege folgten übrigens auf Lancia und Audi. "Von Cannes aus macht sich der zweifache Weltmeister auf, um auf seinen eigenen historischen Spuren zu wandeln", verrät Göbel.

Ein auf einem anderen Gebiet noch bekannterer Name als Walter Röhrl ist ebenfalls mit dabei, wie Peter Göbel erzählt: Kabarettist Urban Priol. "Er ist ein Autonarr und Oldtimerfreund", sagt Göbel. Priol lenkt einen BMW 1800 Tilux aus dem Jahr 1969, OB Naser durfte beim Prolog bei ihm mitfahren.
Auf dem Rothenburger Marktplatz gab es vorher die Gelegenheit, die Fahrzeugabnahme zu begutachten, danach rollte der Oldtimer-Tross Richtung Schloss Weikersheim und nach Röttingen sowie zurück in die Tauberstadt. "Bei der Dämmerung ist es mit den Scheinwerfern schon toll", schwärmt Peter Göbel. Bei der Faszination Histo-Monte.
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