
Zahlen, Zahlen, Zahlen
Bauprojekte: Vorhaben und Kostensteigerungen belasten die Auerbacher Stadtkasse
Diverse Bauprojekte haben den Stadtrat in seiner jüngsten nichtöffentlichen Sitzung beschäftigt, ein Überblick:
Die Kläranlage Auerbach muss generalsaniert werden, um weiterhin eine wasserrechtliche Betriebsgenehmigung zu erhalten. Von den rund 12,3 Millionen Euro kalkulierten Gesamtkosten werden rund 3,6 Millionen Euro über Fördermittel abgedeckt, die restlichen 8,76 Millionen Euro werden voraussichtlich über Verbesserungsbeiträge finanziert. Um diese berechnen zu können, bedarf es zwingend der Ermittlung der beitragspflichtigen Grundstücks- und Geschossflächen, teilt die Stadt in einer Pressemeldung mit. Der Stadtrat vergab die Dienstleistung zur Ermittlung der beitragspflichtigen Grundstücks- und Geschossflächen an die Kommunalberatung Bitterwolf GmbH aus Greding zum voraussichtlichen Gesamtpreis in Höhe von 209.240 Euro netto.
Das Planungskonzept für das Baugebiet "Kleintierzüchter" ist im Juli 2024 im Stadtrat vorgestellt worden: Auf den Flächen sollen 26 Parzellen für Einfamilienhäuser und drei Parzellen für Mehrfamilienhäuser verwirklicht werden. Nachdem ein Großteil der Fläche im Eigentum der BayWa AG ist, wird die Erschließungsmaßnahme in zwei Bauabschnitten durchgeführt. Um die Realisierung voranzutreiben und den städtischen Haushalt zu schonen, schlug die Verwaltung vor, die Erschließungsmaßnahme an einen Träger zu vergeben. Der Stadtrat stimmte dem Abschluss der Erschließungsträgerschaft mit der KFB Baumanagement GmbH aus Reuth bei Erbendorf zu.
Bereits in der Dezembersitzung wurde der Auftrag für den Teilabbruch des rückwärtigen Gebäudes des Goldnen Löwen an die Kornburger Abbruch und Erdbau e.K. vergeben. Ein Anbieter hat daraufhin eine Rüge eingereicht, welcher seitens der Regierung stattgegeben wurde. Bei der erneuten Prüfung ergab sich ebenfalls, dass der Anbieter von der Wertung auszuschließen ist.
Kanalsanierung in Nasnitz bei Auerbach: "Überraschung" bei den Bauarbeiten
Bei den Kanalsanierungsmaßnahmen in Nasnitz und GE Lohe wurden zusätzliche Maßnahmen notwendig. Vor Ort wurden mehrere bestehende Betonrohre mit Fuß sowie Atlasrohre vorgefunden. Ein Anschluss von heute gängigen Kanalrohren ist nicht möglich. Nachdem die Form der Rohre bei der Kamerabefahrung nicht sichtbar wird, konnte dies bei der Ausschreibung nicht berücksichtigt werden. Für den Zusammenschluss von den Bestandsrohren mit den neuen Rohren mussten spezielle Adapter für die ausgeschriebenen Manschetten angeschafft werden. Insgesamt handelt es sich um 114 Adapter in unterschiedlichen Größen. Der Stadtrat genehmigte diesen Nachtrag der Englhard Bau GmbH in Höhe von 119.988,41 Euro brutto nachträglich.
Die Brandmeldeanlagen unterliegen strengen Vorschriften, was Wartung und Tausch von Anlagenteilen betrifft. So müssen automatische Rauchmelder spätestens nach acht Jahren getauscht werden. In der Helmut-Ott-Halle steht nun der erneute Tausch von 131 Meldern an. Die Brandmeldeanlage einschließlich Wartung wurde bereits 2015 in ein Mietgeschäft umgewandelt. Die monatliche Miete betrug bisher 498,18 Euro netto. Allerdings ist der erneute Tausch der Melder nicht im Mietvertrag enthalten. Der Stadtrat vergab den Auftrag für einen Anschlussmietvertrag mit der Firma Bosch Sicherheitssysteme GmbH, bei welcher der Tausch der Brandmelder nach acht Jahren inbegriffen ist. Die monatlichen Kosten belaufen sich auf 973,28 Euro brutto, mit einer Laufzeit von zehn Jahren.
Investitionen für Michelfelder Regenüberlaufbecken und Kläranlage
Große Regenüberlaufbecken beziehungsweise Entlastungsbecken schützen Kläranlagen bei starken Regenfällen vor einer Überlastung. Der Niederschlag wird zwischengespeichert und gedrosselt an die Kläranlage abgegeben. Aufgrund gesetzlicher Bestimmungen müssen die Einstauereignisse und die abgeschlagene Wassermenge gemessen und dokumentiert werden. Ein Füllstandsensor liefert dafür die erforderlichen Messwerte. Der Auftrag für die Ausstattung der drei Regenüberlaufbecken in Michelfeld wird an die Hofmockel Automatisierungs- und Prozesstechnik GmbH aus Rohr zum Bruttoangebotspreis von 60.979,25 Euro vergeben. Er beinhaltet die Einrichtung der erforderlichen Sensoren und den Anschluss an die Übertragung der Messergebnisse an die Zentrale.
Für die Sanierung des Bürgerspitals wurde seinerzeit eine Modernisierungsvereinbarung mit der Spitalstiftung beschlossen. Durch die Erhöhung der Baukosten und die dadurch auch höheren Städtebauförderungsmittel musste diese bereits einmal angepasst werden. Der gesamte Städtebauförderungsanteil betrug demnach 1,65 Millionen Euro und gliederte sich auf im Verhältnis 80 zu 20 Prozent. Demnach betrugen die Mittel der Regierung 1.320.000 Euro und die Mittel der Stadt Auerbach 330.000 Euro. In dieser Modernisierungsvereinbarung wurde der städtische Anteil auf maximal 330.000 Euro beschränkt. In der Bauphase entstanden noch einmal Mehrkosten, diese wurden rechtzeitig bei der Regierung der Oberpfalz angemeldet. Eine etwaige Höhe einer möglichen nachträglichen Förderung dieser Mehrkosten konnte aber erst mit der Prüfung des Verwendungsnachweises ermittelt und festgelegt werden. Im Januar 2025 erhielt die Stadt den Bescheid, dass die Städtebauförderungsmittel auf 1.750.000 Euro erhöht werden. Die entstandenen Mehrkosten werden damit nachträglich mit Städtebauförderungsmittel in Höhe von 100.000 Euro gefördert. Auch dafür gilt das genannte Aufteilungsverhältnis. Der Stadtrat beschloss die Erhöhung des Eigenanteils bei den Städtebauförderungsmitteln um weitere 20.000 Euro auf insgesamt 350.000 Euro.
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