Redaktion vor Ort

Die NN-Bus-Tour in Neuhaus: Braucht die Frankenpfalz ein "Marshotel"?

Björn Sommersacher

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14.2.2024, 14:55 Uhr
Wie geht es mit dem Tourismus in der Frankenpfalz weiter? Die NN-Bus-Tour legt einen Stopp in Neuhaus ein. 

© Klaus Trenz/Georg Körfgen, NN Wie geht es mit dem Tourismus in der Frankenpfalz weiter? Die NN-Bus-Tour legt einen Stopp in Neuhaus ein. 

Am Weltgästeführertag, Mittwoch, 21. Februar, legt der NN-Bus am Rathauspark in Neuhaus an der Pegnitz seinen vorerst letzten Stopp in der Region ein. Wer hier steht, hat einen wunderbaren Blick auf die mächtige Burg Veldenstein.

Bis 2012 war in der mittelalterlichen Höhenburg ein Hotel untergebracht. Eigentümer ist der Freistaat Bayern, nach dem Felssturz im Jahr 2013 wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten nötig. Heute ist das Wahrzeichen über Neuhaus eine Dauerbaustelle, für Gäste und Touristen sind aktuell nur der Innenhof und die Aussichtsplattform der Burg zugänglich. Dabei hatte Markus Söder persönlich mal große Pläne für die Immobilie: 2016 wollte er sie zu einer Jugendherberge mit 70 Betten und Gastronomie ausbauen.

Betten für Gäste werden in der Frankenpfalz und der Region dringend benötigt, denn der Tourismus boomt. Insgesamt 23,3 Millionen Übernachtungen wurden 2023 allein in Franken gezählt. Das sind etwa 400.000 mehr als die bisherige Bestmarke aus dem Jahr 2019 und 2,1 Millionen mehr als 2022 - das teilte der Tourismusverband Franken kürzlich auf seiner Jahrespressekonferenz in Rothenburg ob der Tauber mit.

Im Bereich der Frankenpfalz treffen mit der Fränkischen Schweiz, der Hersbrucker Schweiz und dem Amberg-Sulzbacher Land drei verschiedene bayerische Tourismusregionen mit einem vielfältigen Angebot für jedermann aufeinander. Von Wandern über Radfahren bis Klettern ist von Auerbach bis Betzenstein für jeden Geschmack etwas geboten.

Kraterlandschaft auf der Saaß

Wer Gäste anlocken will, der braucht aber auch Betten. In Auerbach versucht man seit einiger Zeit, Lösungen zu finden. Der Plan von Investor und Hotelbetreiber Gerald Stelzer, Architektin Karin Müller und Hotelmanagerin Andrea Aichinger für ein „Marshotel“ ist unkonventionell: Das Projekt „Auerbase“ soll zukünftigen Gästen mit einer nachgebildeten Kraterlandschaft auf einer Fläche von rund sechs Hektar (60.000 Quadratmeter) näherbringen, wie sich das Leben auf dem roten Planten anfühlen würde.

Das Vorhaben stieß auf ein bayernweites Echo und könnte ein echter Motor für den Tourismus in der Frankenpfalz werden. Auch weil die Investoren dafür 40 Millionen Euro in die Hand nehmen wollen. Doch das kühne Projekt stößt auch auf Kritik. Im direkt neben dem geplanten Hotel liegenden Weiler Saaß hat sich eine Bürgerinitiative (BI) gegründet, die das Projekt auch aus Umweltschutzgründen verhindern will.

Braucht es ein Leuchtturmprojekt, wie das „Marshotel“ in Auerbach, wirklich oder sollte verstärkt auf Unterkünfte für Familien und Kurzurlauber gesetzt werden? Wie das Familienhotel Eibtaler Hof in Spies bei Betzenstein, das kürzlich für 5,8 Millionen Euro neu- und umgebaut worden ist.

Oder braucht es ganz andere Ideen für einen zeitgemäße Tourismusförderung? Und was ist eigentlich aus Markus Söders Idee von einer Jugendherberge auf Burg Veldenstein geworden? Kommen Sie vorbei und diskutieren Sie mit uns.

NN-Redaktion vor Ort: Der Termin in Neuhaus

Info: Der NN-Bus hält am Mittwoch, 21. Februar, von 16 bis 18 Uhr am Rathauspark (Unterer Markt 9) in Neuhaus. Schauen Sie vorbei, um mit den NN-Redakteuren Sarah Heinze, Susanne Baderschneider und Björn Sommersacher sowie einigen Gästen zum Thema „Welche Rolle spielt der Tourismus in der Frankenpfalz? Braucht sie ein (Mars-)Hotel und was schätzen die Einheimischen an ihr?“ zu diskutieren. Oder kommen Sie einfach so vorbei - mit Wünschen, Kritik oder Lob an Ihre Zeitung.

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