Jubiläumsgeburtstag
Ein Macher mit klarer Meinung: Hans Hümmer wird 60
Ein derartiges ehrenamtliches Engagement über Jahrzehnte ist nicht alltäglich. In seiner Heimatpfarrei, bei seiner Feuerwehr und in der Politik. Der gebürtige Trockauer wird heute, Dienstag, 60 Jahre alt.
Hümmers Mutter stammt aus Kaltenthal, sein Vater aus Trockau. Er drückt dort auch anfangs noch die Schulbank, ehe er an die Realschule wechselt, die er 1978 mit Mittlerer Reife abschloss. Beruflich führt ihn sein Weg vom Fachgehilfen in Steuer- und wirtschaftsberatenden Berufen über den Bankkaufmann bis hin zum Sparkassenfachwirt. Hümmer kennt sich mit Zahlen und Bilanzen aus. Das ist sein Metier, seine große Stärke, um nicht zu sagen seine Leidenschaft. Diese bringt er seit 2004 als Werkleiter und Geschäftsführer beim Wasserversorger Juragruppe ein. In seiner politischen Arbeit hat er mit seinen Kenntnissen schon etliche Haushaltsvorlagen nach Strich und Faden zerpflückt – nicht immer zur Freude der Beteiligten.
Seit 32 Jahren Stadtrat
Hans Hümmers politische Heimat ist die FWG. Seit 32 Jahren ist er Mitglied des Pegnitzer Stadtrats, das war 1990. Sechs Jahre später wurde er in den Bayreuther Kreistag gewählt, seit 2008 ist er dort auch Fraktionsvorsitzender. Hümmer ist gerade im Kreis dafür bekannt, dass er sich kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es um Finanzen und vor allem die Kreisumlage für die Gemeinden geht. Da scheut er selbst eine Konfrontation mit dem "eigenen" Landrat nicht, auch wenn ihn die anderen Fraktionen dafür schelten. Es geht ihm um die Sache.
Hümmers Leben ist von Kindesbeinen an christlich geprägt. Mit nur zehn Jahren wird er bereits Lektor in seiner Heimatpfarrei Trockau – und das ist er bis heute. Er ist Ministrant und mit 17 Jahren wird er bereits in den Pfarrgemeinderat geholt. Neun Jahre später gehört Hümmer zur Kirchenverwaltung und betreut den Kindergarten und den Friedhof. Er begleitet auch die Sanierung des Pfarrzentrums und des Kirchplatzes. Im Jahr 2010 wird er zum Motor, als es um die Erhebung des Trockauer Gotteshauses Sankt Thomas zur Autobahnkirche geht.
Seine Handschrift als Kirchenpfleger trägt die Sanierung der Kirche Sankt Thomas in den Jahren 2011 bis 2021 mit einem Volumen von 1,8 Millionen Euro. In diesem Zusammenhang wird eines der größten Geothermieprojekte der Erzdiözese Bamberg mit 17 Erdbohrungen bis in eine Tiefe von je 90 Metern realisiert.
Das kirchliche Engagement bezeichnet Hümmer selbst als eines seiner Hobbies. Und dazu gehört auch einmal pro Jahr die Fahrt nach Rumänien, die Heimat des Trockauer Pfarrers Josef Hell. Und der Bau von Krippen. "Ich bin seit meiner Jugendzeit davon fasziniert, was an der stattlichen Anzahl von zehn ablesbar ist", sagt Hümmer.
Die Unfälle auf der nahen Autobahn bringen Hümmer 1978 auch zur Trockauer Feuerwehr. Er rückt bei Einsätzen in all den Jahren unzählige Male mit aus, um in Not geratenen Menschen helfen zu können und deren Hab und Gut mit seinen Kameraden zu beschützen. Er geht von geschätzt annähernd 1000 aus, bei denen er in Schutzanzug und Stiefel schlüpft.
Ehrenvorsitzender der Wehr
Die Stationen bei der Feuerwehr reihen sich wie Perlen an eine Kette: 1986 Ausbildung zum Gruppenführer Katastrophenschutz, 1987 Ausbildung in technischer Hilfeleistung, 1988 Ausbildung zum Löschmeister. Von 1985 bis 2009 ist Hümmer Vorsitzender der Wehr, dann wird er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Außerdem ist er auch Ehrenmitglied der Feuerwehrkapelle. Beim Bayreuther Kreisfeuerwehrverband war Hümmer bis 2019 für 24 Jahre Schatzmeister.
Eng verbunden mit dem früheren Pegnitzer Bürgermeister Manfred Thümmler ist Hümmers Wechsel von der Sparkasse zum Zweckverband Wasserversorgung Juragruppe. "Auch die Juragruppe ist nicht nur meine Arbeit, sondern auch mein Hobby", sagt der Trockauer. Die kontinuierliche Vergrößerung des Verbandsgebietes trägt seine Handschrift.
Auf den Euro genau präsentiert Hümmer seinen Verbandsräten stets die Bilanzen und mit sichtlichem Stolz millionenschwere Investitionen. Man spürt den gelernten Banker. Man spürte aber auch Betroffenheit, als ein Streit ums Trinkwasser vor nicht all zu langer Zeit in persönlichen Attacken gegen ihn eskalierte.
Beruf, Kirche, Feuerwehr, Politik. Und da ist auch noch die Familie. In wenigen Tagen, im März, werden es 25 Jahre, dass Hans Hümmer verheiratet ist. Mit seiner Frau Ute, einer gebürtigen Ertel. Das Ehepaar hat einen Sohn namens Maximilian.
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