Aktion des ASB

"Freudentag" für die Flüchtlinge im Playmobil-Funpark

Frank Heidler

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26.5.2022, 08:50 Uhr

© Foto: Landratsamt/Archivt

Bei diesem Tagesausflug fahren drei Busse der Firmen Cermak und Frank-Reisen. Abfahrt ist um 9 Uhr, Rückkunft gegen 17 Uhr. "Wir wollen den Kindern ein bisschen Abwechslung vom Alltag in der Notunterkunft bieten", begründet Roland Löb, Vorsitzender des ASB-Regionalverbandes Jura, diese bisher einmalige Aktion.

Ziel ist, den "traumatisierten Kindern" aus dem Raum Auerbach und Sulzbach-Rosenberg ein wenig Freude zu bereiten. Projektleiterin sei Nina Brunner, die täglich in der Auerbacher Notunterkunft nach dem Rechten schaue und wisse, wo der Schuh drücke. Sie werde von Ehemann Andreas Brunner unterstützt.

Die beiden sind hauptamtliche ASB-Mitarbeiter. Die festangestellten ASB-Mitarbeitenden setzen für den Freudentag ihre Freizeit ein. "Da fallen keine Überstunden an", betont der ASB-Vorsitzende Roland Löb. "Das ist ihnen eine Herzensangelegenheit."

Abwechslung als Trost

Bei der Organisation und Durchführung des Freudentages gehe es im Wesentlichen darum, "dass die Kinder auf andere Gedanken kommen". Viele von ihnen litten auch unter der permanenten Abwesenheit der eigenen Väter, die im Kriegsgebiet und Heimatland geblieben oder bei Kampfhandlungen vielleicht längst gefallen wären.

Insgesamt wird der hiesige Ausflugstag durch sechs bis acht ehrenamtliche ASB-Helfer unterstützt. "Da sind auch Dolmetscher dabei", erklärt der Vorsitzende.

Er weiß, dass die ukrainischen Kinder meist ausschließlich von den eigenen Müttern begleitet würden. "Wir haben hier keine unbegleiteten Flüchtlinge." Die Kosten für den Freudentag schätzt der Vorsitzende auf insgesamt etwa 5000 Euro. Pro gecharterten Bus fielen circa 600 Euro Kosten an. Hinzu kämen noch die Ausgaben für verbilligte Eintritts-Tickets.

Um die Bezahlung macht sich der Vorsitzende Löb keine Sorgen. "Das ist gut durch die eingehenden Spenden für Ukraine-Flüchtlinge abgedeckt." Finanziell unterstützt wird der ASB-Regionalverband Jura dabei auch durch Spenden über den ASB-Landesverband und von Beitragen der ASB-Mitglieder.

Erfahrung im Umgang mit jungen Kriegsflüchtlingen hat der ASB auch bei der Ausstattung und Betreuung de Spielezimmers in der Auerbacher Notunterkunft. Dazu gehören der Spieltisch und der Spieleteppich sowie die ebenfalls gerne genutzten Bobby-Cars.

Auf Nachfrage hieß es aus der Pressestelle des Playmobil-Funparkes: "Unser Unternehmen engagiert sich aktuell bei verschiedenen Spendenprojekten für Geflüchtete aus der Ukraine und stellt zum Beispiel Playmobil-Produkte zur Verfügung." Im Fun-Park würden angesichts des jetzigen Besuches der Kinder aus der Urkaine jedoch "keine speziellen Aktionen angeboten".

Beim jetzigen Freudentag für ukrainische Kinder verschiedener Altersstufen im Schüleralter handelt es sich laut ASB-Vorsitzendem Löb zufolge "um einen ersten Versuch".

"Sporadische Aktionen"

Er kann sich vorstellen, dass es je nach weiterem Kriegsverlauf im durch Russland forcierten Angriffskrieg künftig noch weitere "sporadische Aktionen" für die Kinder der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine geben werde.

Dabei verschwieg der umtriebige ASB-Mann aber auch nicht: "Du brauchst dazu Helfer, die das machen können und wollen." Gerade durch die seit über zwei Jahren laufende Corona-Pandemie seien viele Kräfte bereits "an der Grenze der Grundbelastung", erklärte er weiter.

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