DRF-Hubschrauber im Einsatz

„Was ist denn da passiert?“ - Ganztägige Übung der Bergwacht hoch über Pottenstein

Thomas Janovsky (BRK)

19.9.2023, 10:38 Uhr
Einen ganzen Tag lang übten Bergwacht-Bereitschaften in Pottenstein die Luftrettung.

© BRK Bayreuth Einen ganzen Tag lang übten Bergwacht-Bereitschaften in Pottenstein die Luftrettung.

Der Rettungshubschrauber mit einer Winde ist eines der vielen Einsatzmittel,wenn die Hilfe der Bergwacht benötigt wird. Mit dem Hubschrauber werden Luftretter der Bergwacht und Notärzte zum Einsatzort gebracht und Verletzte ausgeflogen. Wenn der Hubschrauber aufgrund der Geländebedingungen am Einsatzort nicht landen kann, etwa weil der Verletzte an einem steilen Hang liegt, werden Luftretter und Notarzt am Seil zum Verletzten herabgelassen und der Verletzte gegebenenfalls in dem sogenannten Luftrettungssack am Seil des Hubschraubers hängend ausgeflogen.

Zehn Luftretter der Bergwacht übten mit der Besatzung des Rettungshubschraubers.

Zehn Luftretter der Bergwacht übten mit der Besatzung des Rettungshubschraubers. © BRK Bayreuth

Hierbei handelt es sich um ein für die eingesetzten Retter und die Besatzung des Hubschraubers oft schwieriges Vorgehen, das regelmäßig geübt werden muss. Im Bereich Frankenjura wird der Rettungshubschrauber Christoph 27 der DRF-Luftrettung oder ein Hubschrauber der bayerischen Polizei alarmiert. Speziell ausgebildete Luftretter der bayerischen Bergwacht kommen dann nach Alarmierung durch die Integrierte Leitstelle zum Einsatz.

Geübt wurde die Bergung von Verletzten aus unwegsamem Gelände.

Geübt wurde die Bergung von Verletzten aus unwegsamem Gelände. © BRK Bayreuth

Im Jahre 2022 hatte die Bergwachtregion Frankenjura insgesamt 327 Einsätze. Bei 17 dieser Fälle kam es zu einem Windeneinsatz mit dem Hubschrauber.

Stundenlang war der DRF-Hubschrauber über Pottenstein im Einsatz.

Stundenlang war der DRF-Hubschrauber über Pottenstein im Einsatz. © BRK Bayreuth

Zwischen 9 und 16 Uhr übten am Samstag insgesamt zehn Luftretter der Bergwacht aus den Bereitschafften Pottenstein, Amberg, Bamberg, Forchheim, Lauf-Hersbruck und Nürnberg das Vorgehen bei einem Rettungseinsatz mit dem Hubschrauber der DRF-Luftrettung. Mit an der Übung nahmen zwei Pilotinnen und Piloten, vier HEMS-Technical-Crewmember der DRF sowie acht Notärztinnen und Notärzte teil.

Drei Übungsstationen

An insgesamt drei Stationen wurde das Retten eines Verletzten mit dem Luftrettungssack geübt. Hierzu werden zunächst Notarzt und Luftretter, soweit der Einsatzort nicht am Boden erreichbar ist, mit einem bis zu 90 Meter langen Stahlseil vom Hubschrauber aus zur Unfallstelle abgeseilt. Der Verletzte wird nach medizinischer Erstversorgung und Herstellung der Transportfähigkeit in einem speziellen Luftrettungssack mit Vakuummatratze, gelagert und fixiert und dann zusammen mit einem Luftretter an dem Seil vom Hubschrauber aus, der über der Einsatzstelle im Schwebeflug ist, nach oben gezogen und ausgeflogen.

Ein weiterer Übungspunkt war es, zwei Personen (Luftretter und zu Rettender) von einem kleinen Felsvorsprung mit dem Hubschrauber zu retten. Auch hier hatte der Pilot die schwierige Aufgabe, die Maschine in der Luft über den beiden Personen im Schwebeflug „ruhig zu halten“. Der Luftretter befestigte das von einem Besatzungsmitglied herabgelassene Stahlseil an beiden Personen. Das Seil wurde eingezogen und wenn es die erforderliche “Kürze“ hatte, wurden die beiden am Seil unter dem Hubschrauber hängenden Personen ausgeflogen.

Helfer acht Stunden gefordert

Diese spannende und für alle Beteiligten auch anstrengende Übung muss zweimal jährlich stattfinden, damit die Beteiligten im Einsatzfall gefahrlos und sicher helfen und retten können. Nach rund acht Stunden Übung bei bestem Wetter machten sich die Beteiligten, teils in der Luft, teils auf dem Boden, wieder auf den Weg nach Hause.

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