Beobachtungseinsätze in ganz Mittelfranken

Extreme Waldbrandgefahr: So reagiert die Luftrettung und das müssen Ausflügler wissen

RHV-/ST-Redaktion

18.6.2022, 12:00 Uhr
Hitze und Trockenheit lassen für die kommenden Tage Waldbrände erwarten.

© Regierung von Oberfranken Hitze und Trockenheit lassen für die kommenden Tage Waldbrände erwarten.

Die Regierung von Mittelfranken hat wegen der vom Deutschen Wetterdienst vorhergesagten Trockenheit und Temperaturen von bis zu 35 Grad im Einvernehmen mit dem regionalen Waldbrandbeauftragten der Forstverwaltung für das Wochenende (18./19. Juni) im gesamten Regierungsbezirk eine vorbeugende Luftbeobachtung angeordnet. "Geflogen wird in den Nachmittagsstunden, wenn die Waldbrandgefahr durch die steigenden Temperaturen und Freizeitaktivitäten der Bevölkerung am größten ist", heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung. Man erwarte nicht zuletzt deutlich mehr Ausflügler in der Natur.

Im Cockpit sitzen bei den Beobachtungsflügen ehrenamtliche Piloten der Luftrettungsstaffel Mittelfranken. An Bord befinden sich daneben eigens dafür ausgebildete Luftbeobachter der Feuerwehr und der Forstbehörden, die die relevanten Waldgebiete aus der Luft absuchen. Entdecken sie ein Feuer, alarmieren sie aus der Luft per Funk die jeweilige Feuerwehr und leiten sie zur Brandstelle.

Am Samstag übernimmt die Luftrettungsstaffel am Stützpunkt Schwabach-Büchenbach die Einsätze, am Sonntag die Kollegen in Weißenburg. Beflogen wird eine festgelegte Route, die von Erlangen-Dechsendorf über Schnaittach, Hersbruck und Allersberg bis nach Pleinfeld führt. Von dort geht es weiter über Abenberg, Nürnberg-Moorenbrunn, Nürnberg-Buchenbühl und Erlangen-Tennenlohe mit einer Schleife über Emskirchen, Wilhermsdorf, Heilsbronn und Windsbach wieder zurück zum Ausgangspunkt.

"Auf diese Weise können die besonders gefährdeten Waldgebiete wie der Sebalder und Lorenzer Reichswald bei Nürnberg und auch das westliche Mittelfranken aus der Luft gut eingesehen und auf mögliche Rauchentwicklung kontrolliert werden", heißt es von Seiten der Regiering weiter. Gefährdet seien vor allem lichte Kiefernbestände. Die Einsatzkosten werden aus Mitteln des Katastrophenschutzfonds finanziert.

Die Bevölkerung bittet die Regierung von Mittelfranken dringend, folgende Regeln einzuhalten:

1. Das Rauchen im Wald ist generell von 1. März bis 31. Oktober verboten. Ferner darf im und am Wald kein Feuer (auch kein Grillfeuer) entzündet werden. Brennende Zigaretten dürfen keinesfalls aus dem Auto geworfen werden.
2. Pkw, Krafträder und landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge dürfen wegen der heißen Fahrzeugkatalysatoren keinesfalls auf leicht entzündbarem Untergrund wie Wiesen und Waldwegen abgestellt werden.
3. Glasflaschen, Folien, Feuerzeuge oder Dosen mit chemischen Substanzen dürfen ohnehin und bei großer Hitze und Trockenheit erst recht nicht achtlos weggeworfen werden. Sie können rasch zu Brandherden werden.
4. Waldbrände sollten unverzüglich über die Notrufnummer 112 gemeldet werden.