Wanden und pilgern

Folgt dem "L"! Das gibt es auf dem Lutherweg im Landkreis Roth zu erleben

Michael Kummer/vnp

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22.12.2022, 11:00 Uhr
Das grüne „L“ weist Wanderern und Pilgern den Weg auf dem Lutherweg, der von Schwabach aus in zwei Varianten durch den Landkreis Roth begangen werden kann.  

© Landratsamt Roth, NN Das grüne „L“ weist Wanderern und Pilgern den Weg auf dem Lutherweg, der von Schwabach aus in zwei Varianten durch den Landkreis Roth begangen werden kann.  

Der Lutherweg ist ein seit etwa 2008 bestehendes Wegenetz, das sich überwiegend in Mitteldeutschland - den Wirkungsstätten Martin Luthers - erstreckt. Der Weg wendet sich an Wanderer, Pilger und Besucher, die an Martin Luther, der Reformation und ihren Wirkungen interessiert sind.

Die Kirchengemeinden und Kommunen am Lutherweg können auf ihre jeweiligen Besonderheiten mit Bezug auf Luther und die Reformation aufmerksam machen. Damit bietet der Weg historisch interessierten Wanderern die Möglichkeit, sich mit dem Thema zu befassen. Außerdem eignet er sich zum Pilgern, um auf den Spuren Martin Luthers und an Orten der Reformation spirituell-religiöse Erfahrungen zu erleben.

Von Schwabach nach Spalt

Der neu eröffnete Weg führt über zwei Routen. Die östliche Route folgt ungefähr den historischen Wegen, auf denen Luther vermutlich 1510/11 nach Rom und 1518 nach Augsburg unterwegs war. Er führt von Schwabach über den Rednitzhembacher Kunstweg nach Büchenbach und dann weiter über Roth und Georgensgmünd nach Spalt. Die westliche Route verläuft von Schwabach über Kammerstein und Abenberg nach Spalt. Auf dieser Variante werden Orte berührt, die aus Sicht der Reformation besonders interessant sind.

In Spalt vereinigen sich die beiden Wege wieder und führen noch ein kurzes Stück in Richtung Pleinfeld. Die Beschilderung wurde mit Unterstützung kommunaler Bauhöfe und mit vielen aktiven Ehrenamtlichen ermöglicht.

Die Idee, den Lutherweg nach Franken zu holen, ging von der evangelische Kirchengemeinde St. Martin in Schwabach aus. Im Sommer 2021 bildete sich eine Projektgruppe mit dem Ziel, den Weg als eine Art "Brückenkopf" zunächst in Schwabach und dem Landkreis Roth zu etablieren.

Dazu arbeiteten die Dekanin Berthild Sachs, der Geschäftsführende Pfarrer der Kirchengemeinde St. Martin in Schwabach, Dr. Paul Zellfelder, der Pilgerbeauftragte des Dekanats Michael Kummer, Petra Schwarz vom Tourismusbüro der Stadt Schwabach und der Leiter des Tourismusbüros des Landkreis Roth Jörg Ruckriegel eng zusammen.

2030 bis nach Augsburg

Unterstützt wurde die Projektgruppe von Dr. Ekkehard Steinhäuser, dem Präsidenten der Deutschen Lutherweg-Gesellschaft. Die deutschlandweite Organisation des Lutherweges wird durch die Deutschen Lutherweg-Gesellschaft (DLWG) sichergestellt.

In ihr arbeiten ehrenamtliche Vertreter von evangelischen Landeskirchen, Politik, Tourismus- und Wanderverbänden, Wirtschaft und Bildung sowie Einzelpersonen mit dem Ziel, Aktivitäten und Stationen am Lutherweg zu vernetzen. Michael Kummer vertritt das Dekanat Schwabach im Präsidium der Deutschen Lutherweg-Gesellschaft und ist gleichzeitig Beauftragter der DLWG für den Freistaat Bayern.

Eine Erweiterung des Lutherwegs ist bereits in Planung. So haben sowohl das Dekanat Weißenburg als auch das Dekanat Nürnberg einen Anschluss an den neuen Lutherweg bereits beschlossen, erläutert Michael Kummer. Das große Ziel für die nahe Zukunft ist die Weiterführung des Wegs bis Augsburg, um zum Jubiläum 2030 "500 Jahre Augsburger Bekenntnis" durchgängig von Nürnberg bis Augsburg auf dem Lutherweg wandern und pilgern zu können.

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