Gabi Fuchs’ Kunstpremiere im Glashaus: Brasilianische Farben treffen fränkische Klarheit

Was ist „Große Kunst“? Dieser Frage können Besucher im Glashaus nachspüren. Dort stellt die Malerin Gabi Fuchs zum ersten Mal in der Kreisstadt ihre Werke aus. Unter dem Titel „Große Kunst“.

Was ist das eigentlich „Große Kunst“?, fragte zur Vernissage Malerkollege Cesare Kaiser. „Sind es die Formate? Die Preise? Die Bekanntheit der Künstlerin?“, so Kaiser. „Oder ist es etwas, das sich nicht messen läßt, aber erlebt werden kann.“ Glänzende Aussichten also für das Publikum. Denn je nach Erlebnis beim Abstecher ins Glashaus werden gewiss viele Besucher feststellen: „Das ist große Kunst.“

Gabi Fuchs stammt aus Brasilien, hat in Portugal Malerei studiert und lebt seit vielen Jahren in Schwabach. Sie zeigt kraftvolle Werke im Stil der konkreten Kunst. Klar in Form, Flächen und Farbe. Vielschichtig in der Wirkung. „Sie vereint brasilianische Farbfreude mit fränkischer Klarheit“, findet Kaiser. Zugleich schaffe sie „rational durchdachte und geplante Kunst“.

Das zweite Bild aus der vierteiligen Reihe „Februar“. © Robert Schmitt

Konkrete Kunst sei gar nicht so einfach zu beschreiben, sagt Kaiser. Sie sei ungegenständlich und versuche, durch geometrisch exakte Linien und Formen das Unsichtbare, das womöglich Unfassbare sichtbar werden zu lassen. Emotionen sollen mit Farben und klaren Formen angeregt werden.

Das beschreibt die Bilder von Gabi Fuchs exakt. Sie schafft so manche Bildserie, in der sie der Form treu bleibt, aber die Farben wechselt. „Eine Farbe, viele Nuancen“ schildert Kaiser als Grundsatz. So entstehen ganz unterschiedliche Eindrücke, die Wechsel und Konstanz vereinigen. Das Grundmuster wiederholt sich: Mandelförmige Formen, die sich aus der Überlagerung von Viertelkreisen innerhalb eines Quadratischen Rasters ergeben.

Das erste Bild prägt intensives Rot. Das zweite verwendet konsequent die direkten Komplementärfarben des ersten. Das dritte mischt jeweils Rot und Grün zu einer Reihe erdiger Braun- und Grautöne. Das vierte Bild der Serie reduziert die Farbpalette auf eine einzige dieser Mischungen und der Rest kommt in Grautönen daher. Zu sehen freitags von 15 bis 18 Uhr sowie zum Tag des offenen Ateliers.