Fürther Schausteller stellt auf

Heuberg: Vom Riesenrad auf den Rothsee blicken

23.7.2021, 14:55 Uhr
Drei Tage Schwerstarbeit war nötig, um das Riesenrad „Orion 3“ der Schaustellerfamilie Drliczek am Rothseeufer am Seezentrum Heuberg aufzubauen. Ab heute, 15 Uhr, kann eine Gondelfahrt unternommen werden - besonderer Ausblick inklusive.

© Marco Frömter, NN Drei Tage Schwerstarbeit war nötig, um das Riesenrad „Orion 3“ der Schaustellerfamilie Drliczek am Rothseeufer am Seezentrum Heuberg aufzubauen. Ab heute, 15 Uhr, kann eine Gondelfahrt unternommen werden - besonderer Ausblick inklusive.

Corona habe das Schaustellergewerbe hart getroffen, berichtet Robert Drliczek . Dennoch wollte er keinesfalls den Kopf in den Sand stecken. Bereits im Winter sei ihm die Idee gekommen, sein Riesenrad am Ufer des Rothsees am Segelzentrum Heuberg aufzustellen.

Beim Zweckverband Rothsee wurde die Idee sofort mit offenen Ohren aufgenommen. Wäre alles so gelaufen wie geplant, hätten sich die Gondeln schon in den Pfingstferien gedreht. „Durch die steigenden Inzidenzzahlen mussten wir die Sache abblasen.“ Nun ist es aber möglich, und Drliczek packte die Sache erneut am Schopf.

Seit Anfang der Woche arbeitet er zusammen mit vier Kollegen am Aufbau seines „Flaggschiffs“, um pünktlich zum Wochenende an den Start gehen zu können. Und das unter erschwerten Bedingungen: „Normalerweise kümmern sich sechs Angestellte um die aufwändige Montage.“

Orion 3 bereichert die Ferien

Der momentanen Situation geschuldet, stehen ihm lediglich zwei Männer zu Seite. Darüber hinaus greifen dem 54-jährigen Unternehmer Sohn und Bruder tatkräftig unter die Arme. Er selbst ist Teil des Teams: „Das ist völlig normal. Schließlich trage ich die Verantwortung für alles.“

Nun hoffe Drliczek, dass weiterhin alles gut verläuft und ihm kein neuer Strich durch die Rechnung gezogen wird. „Wir bauen das Riesenrad schließlich nicht zum Spaß auf.“ Jetzt müsse man abwarten, wie sich der Sommer gestaltet. Sicher ist allerdings, dass er das „Orion 3“ über die Sommerferien hinweg am Rothsee stehen lassen möchte. „Sollte es sich rentieren, kann ich mir eine Verlängerung durchaus vorstellen.“

Schausteller haben es schwer

Die ausbleibenden Volksfeste erschweren der Schausteller-Branche das Leben weiterhin. „Normalerweise wären wir traditionell in Roth auf der Kirchweih.“ Trotz entsprechender Hilfen habe Corona ein großes Loch in die Kassen gerissen, Drliczek selbst musste einen Teil seiner Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Jammern und klagen sei für ihn jedoch nicht zielführend. „Es gibt immer Licht am Ende, selbst in einer solch’ harten Zeit.“

Für Drliczek steht fest: „Man muss nur wollen und darf die Sache nicht aussitzen.“ Relativ früh feilte er an einem „Plan B“ und konnte sein Riesenrad bereits im vergangenen Sommer in der Innenstadt von Hof aufstellen und betreiben. „Ich bin gespannt, wie das Angebot am Rothsee angenommen wird.“

Ein Experiment

Für Drliczek ist das Projekt ein Experiment: „Wir stecken eben nicht drin.“ Besonders erfreut zeigt sich der Fürther über die Zusammenarbeit mit dem Zweckverband Rothsee. „Mein Vorschlag wurde von Anfang an begeistert aufgenommen.“

Thomas Gruber, Geschäftsleiter vom Zweckverband Rothsee, ist vom Riesenrad am Rothsee überzeugt: „Es wird für unsere Gäste ein Erlebnis werden.“ Es gebe für ihn kein schöneres Bild als den Rothsee von oben. Distanzieren wolle sich der Zweckverband allerdings von einem „Volksfestgetümmel“ am Uferrand: „Wir favorisieren den sanften Tourismus.“ Die Idee von Robert Drliczek passe aber zum Rothsee-Konzept: „Es wird spannend, wie das Angebot angenommen wird.“

Das Riesenrad „Orion 3“ wird sich mittwochs bis freitags zwischen 14 und 19 Uhr drehen. Am Wochenende öffnet Drliczek bereits zwei Stunden früher. Die Öffnungszeiten seien allerdings noch nicht in Stein gemeißelt.

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