Schweißtreibender Einsatz

Sandsäcke für den Notfall: THW Hilpoltstein und Roth üben, wie ein Deich am Rothsee Leben rettet

5.10.2023, 10:50 Uhr
Es gibt unterschiedliche Techniken, wie ein Deich gebaut werden muss. Die THW-Einsatzkräfte aus Hilpoltstein und Roth üben es an der Rothsee-Hauptsperre.

© Liam Flohry, NN Es gibt unterschiedliche Techniken, wie ein Deich gebaut werden muss. Die THW-Einsatzkräfte aus Hilpoltstein und Roth üben es an der Rothsee-Hauptsperre.

Sie kommen, wenn sich eine Katastrophe ereignet hat: die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks. Um darauf vorbereitet zu sein, üben auch die Experten. Diesmal an der Rothsee-Hauptsperre in Haimpfarrich. Ziel war es laut einer Pressemitteilung, den Einsatzkräften Basiswissen über Deichverteidigungsmethoden näher zu bringen und die im praktischen Ausbildungsteil auch anwenden zu können.

Hand in Hand arbeiten die beiden THW-Ortsvereine aus Hilpoltstein und Roth bei der Übung am Rothsee zusammen.

Hand in Hand arbeiten die beiden THW-Ortsvereine aus Hilpoltstein und Roth bei der Übung am Rothsee zusammen. © Liam Flohry, NN

Der erste Teil der zweitägigen Wochenendausbildung bildete eine theoretische Einführung in das komplexe Thema der Deichverteidigung. Anhand von Skizzen und Bildern wurden die Teilnehmenden zu den Themen Schäden am Deich und mögliche Gegenmaßnahmen sowie Methoden zur Deichverteidigung geschult.

Knapp 1000 Säcke von Hand mit Sand gefüllt

Der Theorie folgte die Praxis: Hier stand im Mittelpunkt der mit Sand gefüllte Jutesack, der sich seit Jahrzehnten zum universellen und effektivsten Einsatzmittel bei geschädigten oder gefährdeten Deichen bewährt hat. Im städtischen Bauhof von Hilpoltstein angekommen, wurden dort knapp 1000 Säcke per Hand mit Sand gefüllt, mit Rödeldraht verschlossen und anschließend auf Paletten gestellt, um sie leichter transportieren zu können.

Knapp 1000 Jutesäcke füllen die THW-Kräfte per Hand mit Sand, um sie dann am Rothsee zu stapeln.

Knapp 1000 Jutesäcke füllen die THW-Kräfte per Hand mit Sand, um sie dann am Rothsee zu stapeln. © Liam Flohry, NN

Der Deich an der Rothsee-Hauptsperre eignet sich ideal, um drei verschiedene Schadensstellen zu simulieren. In drei Teams aufgeteilt, trainierten dort die Einsatzkräfte unter fachkundiger Anleitung. Je Schadensstelle war es Aufgabe, eine geeignete Gegenmaßnahme aus Sandsäcken zu erreichten, um die Stabilität des Deiches wiederherzustellen. So wurde im Team eine Aufkadung – ein Damm aus Sandsäcken – angefertigt, eine Quellkade zur brunnenförmigen Fassung eines punktuellen Wasseraustritts errichtet sowie eine Sandsackauflast bei einem Böschungsabbruch hergestellt.

Deichverteidigung ist eine schweißtreibende Angelegenheit und bedarf neben einem fundiertem Basiswissen vieler helfenden Hände. Mit Blick auf die erbrachte Teamleistung sind sich die Ausbilder sicher: Neben der Wissensvermittlung hat die Ausbildung der zwei THW-Ortsverbände auch einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Kameradschaft geleistet.

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