
Parodist Wolfgang Krebs in Hochform
Söder, Aiwanger, Stoiber: Kerwa-Frühschoppen mit drei „Ministerpräsidenten“ in Allersberg
Für den diesjährigen politischen Frühschoppen zur Allersberger Kirchweih hatte die Marktgemeinde eine Besonderheit aufgeboten: Nach Auftritten von Hubert Aiwanger und Markus Söder in den Vorjahren sah Bürgermeister Daniel Horndasch mit dem "Ministerpräsidenten unter den Kabarettisten", Wolfgang Krebs, nochmals eine Steigerung auf gleich drei Ministerpräsidenten oder Stellvertreter in einer Person: Söder, Aiwanger und Edmund Stoiber. Als Sahnehäubchen obendrauf gab der Wortkünstler auch noch Wirtschaftsminister Habeck.
Unter den Gästen waren unter anderem die Bundestagsabgeordnete Kristine Lütke, Bezirkstagspräsident Peter Daniel Forster, aus dem Landtag Gabi Schmidt und Felix Locke, aus dem Bezirkstag Cornelia Griesbeck, der stellvertretende Landrat Walter Schnell sowie zahlreiche Bürgermeister, Kreis- und Gemeinderäte. Ehrengast war Christoph Führer, Geschäftsführer der Firma Leitner als Unterstützer der Veranstaltung.

"Saure Zipfel in Gold"
Wolfgang Krebs bot ein Programm, das die Lachmuskeln strapazierte, aber auch zum Nachdenken einlud. Als Markus Söder ließ er sich zu dessen Social Media-Posts aus, gab Einblicke in den anstrengenden Wahlkampftag (Start mit Bratwurstessen bis hin zu "sauren Zipfeln in Gold") und würdigte Bayern Lebensart von Hopfensaft bis Selbstgebranntem. Die Energiewende bekam ihr Fett weg ("Wenn in ein Elektroauto der Blitz einschlägt, ist es dann vollgetankt?"), aber auch die Bedeutung der "Blaulichtfamilie" wurden lobend erwähnt.

In der Rolle des zweiten Manns in Bayern, Hubert Aiwanger, befasste sich Krebs mit dem Umgang mit Wölfen, dem "Schweigegelübde" mancher Bundespolitiker sowie der Frage, was Kleintierzüchter zum politischen Drehteller werden lässt.

Die Parodie des Wirtschaftsministers Robert Habeck hatte natürlich den Umwelt- und Klimaschutz zum Thema. Die Energieversorgung wolle er in den hohen Norden verlegen, denn an der Küste gebe es "ganz viel Watt". Seine Energiespartipps reichten vom Erlernen, die Kälte zu ignorieren, bis hin zum Tragen von Neoprenanzügen oder dem Ratschlag, beim Stromsparen auch gleich das Kabel zu kürzen.
In seiner Rolle als Stoiber grüßte Wolfgang Krebs mit vielen Versprechern
Als Edmund Stoiber fand der Kabarettist, die Gesellschaft brauche mehr Optimismus, und grüßte mit den legendären Versprechern. Zudem sprach er sich für eine bessere Bezahlung der Landwirte und Pflegekräfte aus - damit auch letztere sich einen Traktor kaufen können. Neid, Wut und Hass erteilte Krebs indes eine Absage, denn dafür sei unser aller Leben zu kurz.

Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen