Udo Weingart (links) übergibt sein Fraktionsamt an Michael Kreichauf.
© Christoph Raithel
Udo Weingart (links) übergibt sein Fraktionsamt an Michael Kreichauf.

Nach 23 Jahren

Udo Weingart tritt zurück: Michael Kreichauf übernimmt die CSU-Fraktion im Rother Kreistag

Aus gesundheitlichen Gründen und der persönlichen Vorsorge tritt Udo Weingart zum 30. April vom Vorsitz der CSU-Fraktion im Rother Kreistag zurück. Zu seinem Nachfolger hat die Fraktion einstimmig Michael Kreichauf, den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.

Ihm wird künftig Christoph Raithel als Stellvertreter zur Seite stehen, teilt die CSU mit. Weiterhin im Fraktionsvorstand ist Kassier Anja Haußner. 23 Jahre lang stand Udo Weingart der CSU-Kreistagsfraktion vor und hat so über Jahrzehnte als Vorsitzender der größten Fraktion die Kreispolitik mitgestaltet und mitgeprägt. „Er war nicht nur eine Institution als Fraktionsvorsitzender, sondern auch in der Kreispolitik insgesamt“, stellte Michael Kreichauf bei einer Fraktionssitzung heraus.

Lob und Dank an Udo Weingart nach 23 Jahren als Fraktionschef

Das habe sich nicht zuletzt bei den letzten Haushaltsberatungen gezeigt. „Ihm haben wir es zu verdanken, dass die Erhöhung der Kreisumlage 2025 auf ein absolutes Mindestmaß begrenzt werden konnte“, sagt Werner Langhans, Bürgermeister von Wendelstein und Kreisvorsitzender des Bayerischen Gemeindetags. Stets sei es Weingarts Ziel gewesen, den Landkreisgemeinden Raum zu lassen. Mit seiner Erfahrung aus über drei Jahrzehnten Bürgermeisteramt in Spalt habe er immer beide Seiten – Kommunen und Landkreis - im Blick gehabt.

Für Weingarts Rückzug zeigen beide Verständnis: „Die Gesundheit geht vor“, und man sei dankbar für seinen großen persönlichen Einsatz über viele Jahre. Weingart wird auch weiterhin dem Kreistag angehören, seinen Sitz im Kreisausschuss stellte er aber zur Verfügung. Die Fraktion votierte hier ebenfalls einstimmig für Christoph Raithel als Nachfolger. „Das ist ein starkes Team, das den Landkreis Roth entscheidend mitgestalten kann“, ist Weingart überzeugt.

Seinem Nachfolger als Fraktionsvorsitzender sprach er gleich zu Beginn ein großes Lob aus: „Michael Kreichauf ist ein erfolgreicher Unternehmer und ein erfahrener Kommunalpolitiker. Als zweiter Bürgermeister und fast zwei Jahre als erster Bürgermeister in Thalmässing bringt er große Erfahrung ein.“ „Die Wahl erfüllt mich mit Stolz und Demut“, betont Kreichauf, das einstimmige Votum der Fraktion bedeute ordentlich Rückenwind. Respekt habe er vor den Fußstapfen, die Udo Weingart hinterlasse, und vor der Reihe „großer Namen“ als CSU-Fraktionsvorsitzende im Landkreis Roth, in die er sich nun einreihen dürfe.

Michael Kreichauf: „Wir müssen künftig noch klarer zwischen Pflicht und Kür unterscheiden“

Wichtig ist Kreichauf, „das Prinzip des fairen Miteinanders von Gemeinden und Landkreis fortzuführen und mit Landrat Ben Schwarz eine konstruktive Arbeitsweise zu pflegen“. In Zeiten knapper Finanzmittel müsse aber stets der Grundsatz der sparsamen Haushaltsführung absolute Priorität genießen: „Wir müssen künftig noch klarer zwischen Pflicht und Kür unterscheiden und immer prüfen, welche Standards angelegt werden und ob oder was wir uns im Landkreis überhaupt leisten können.“

Als gelerntem Bauingenieur ist es Kreichauf ein besonderes Anliegen, die Infrastruktur im Landkreis Roth zu verbessern, angefangen mit den Kreisstraßen und Brücken, dem ÖPNV und der Digitalisierung. „Hier müssen auch die digitalen Angebote im Landratsamt als Service für die Bürger weiter ausgebaut werden“, so der neue Fraktionschef. Auch eine Projektierungsgesellschaft für bezahlbaren Wohnbau im Landkreis Roth sei eine Aufgabe für die Zukunft.

Einen weiteren Schwerpunkt stellt für Kreichauf die Verbesserung der Bildungsangebote in den weiterführenden Schulen des Landkreises dar. Nach den Gymnasien und Realschulen dürfe in Zeiten des Fachkräftemangels auch die Berufsschule nicht vergessen werden. Im Fokus sei zudem die Kreisklinik, die sich nach wie vor mit großen Herausforderungen konfrontiert sehe. Mit den umfangreichen Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen sei man auf dem richtigen Weg. Wichtig sei aber auch, dass gerade in Hinblick auf die Zukunft ein Hubschrauberlandeplatz zeitnah realisiert wird. Aufgrund der oft nicht einzuhaltenden Hilfsfrist im Süden des Landkreises würden ansonsten künftig die Patienten aus diesen Bereichen an der Kreisklinik „vorbeifliegen“.

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