
Besondere Auszeichnung
Unfall bei Pyras: Lebensretter holte bei der Oldtimer-Classic-Rallye größte Trophäe
Ein Pokal, den es so bei der Oldtimer Classic Rallye Fränkisches Seenland, die am Wochenende zum dritten Mal rund um den Rothsee, Brombachsee und Altmühlsee ausgetragen wurde, noch nicht gegeben hat: Die Oldtimer Classic Rallye ist eine Gleichmäßigkeitsfahrt für klassische Old- und Youngtimer bis Baujahr 2005. Wie schon der Name verrät, kommt es hier nicht auf Höchstgeschwindigkeit, sondern auf Gleichmäßigkeit an. Wer am Ende die wenigsten Sekunden Abweichung an den Lichtschranken hat, bekommt den großen Gesamtsiegerpokal, wie die Veranstalter mitteilen. Hier kämpfen die Teilnehmer meist im Hundertstelsekunden-Bereich.
Pünktlich um 9.01 Uhr fiel bei schönstem Frühlingswetter am Rallyezentrum , das sich diesmal wieder in Heideck beim Autohaus Macht befand, für 60 klassische Rallyeoldtimer, die sich an diesem Tag auf eine 260 Kilometer lange Strecke durch das Fränkische Seenland mit neun Wertungsprüfungen und 74 Zeitmessungen begaben, der Startschuss.


Im Starterfeld der „Oldtimer Classic Rallye“ waren wie auch die Jahre zuvor klassische Rallyefahrzeuge wie der Audi Ur-Quattro, der Opel Manta, der Lancia Delta integrale, der Porsche 911 und viele mehr, die man aus früheren Rallye-Epochen mit legendären Piloten wie Walter Röhrl, Harald Demuth und Michèle Mouton kennt. Auch das Teilnehmerfeld wirkte wieder beeindruckend: Norbert Henglein von „Henglein Kloßteig“ kam mit seinem Porsche 911 RSR Rallye, das Feser-Graf-Team schickte einen Audi Quattro ins Starterfeld, Autohaus Löhlein brachte einen Mercedes 350 SL Rallye an den Start.

Dass die Rallye für jung und alt gedacht ist, zeigt das Vater-Sohn-Team Reiter im Rallye-Golf, bei dem der neunjährige Vincent seinen Vater durch genaue Zeitenberechnung auf den zennten Platz in der Gesamtwertung führte. Erfolgreich auch das Ehepaar Koch, das über 70 ist und seinen Porsche 996 in der Youngtimerklasse präzise durch die Lichtschranken steuerte. Um den Teilnehmern, die oft auch über 600 Kilometer Anreise hinter sich haben, das schöne Fränkische Seenland näherzubringen, werden durch den Veranstalter auf der gesamten Strecke Pausen und Durchfahrts-Kontrollen eingebaut. So wurde auch eine Pause im Biergarten der Brauerei Pyraser in Pyras gemacht, wo es danach dann auf die Verbindungsetappe zur nächsten Prüfung am Rothsee ging.
Auf dieser Verbindungsetappe passierte am Sonntagnachmittag an der Kreuzung nach Pyras ein schwerer Unfall mit einem Auto (kein Rallyeteilnehmer) und einem Motorrad. Genau in diesem Moment kommt das Wartburg-Rallyeteam Stritzke aus Sachsen an diese Kreuzung, Beifahrer Louis Stritzke, der Rettungssanitäter ist, zögerte keinen Moment und leistete sofort Erste Hilfe, bis der Rettungswagen kam. Somit war für die beiden der Rallyezeitplan natürlich nicht mehr zu schaffen. Als die Veranstalter Anja und Tilo Macht davon erfuhren, war sofort klar, dass dieser Einsatz auf jeden Fall belohnt werden muss.
Und so wurde am Abend bei der Siegerehrung einer der größten Pokale, der eigentlich für das schönste Fahrzeug bestimmt war, in Absprache mit allen Beteiligten zum „Lebensretterpokal“ umbenannt und unter tosendem Applaus aller Teilnehmer an Louis Stritzke für seinen heldenhaften Einsatz am Unfallort übergeben.

Am Ende konnten die Gesamtsieger Norbert Henglein mit Beifahrer Walter Zuckermeier im Porsche 911 mit nur 4,33 Sekunden Abweichung die Siegestrophäe in Empfang nehmen. Dicht dahinter fuhr mit nur 4,82 Sekunden Abweichung das Ansbacher Audi-Quattro-Team Thomas und Heidrun Townson auf den zweiten Platz. Auf Platz Drei kamen auch in einem Porsche 911 mit nur 5,41 Sekunden Abweichung Daniel Bachmann und Ioana Beldinger aus Eichstätt. Die nächsten Termine stehen schon fest: Am 23. August und 4. Oktober startet die Oldtimer Classic Rallye wiede. Alle Informationen dazu gibt es auf www.oldtimer-classic-rallye.de
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