Einblicke in die Stadtgeschichte

Goldschläger, Brausebad und Drei-S-Werk: So hat sich Schwabach in 120 Jahren verändert

29.8.2023, 14:00 Uhr
Die Urheber des Beinamens "Goldschlägerstadt": Eine Schwabacher Werkstatt mit Goldschlägern um das Jahr 1900. Links die Goldschläger an ihren Schlagsteinen, rechts Formenpresser. In die Formen (Bücher) wurden Goldfolien zum Schlagen eingelegt. Sie mussten unter den Pressen getrocknet werden.
1 / 33

Die Urheber des Beinamens "Goldschlägerstadt": Eine Schwabacher Werkstatt mit Goldschlägern um das Jahr 1900. Links die Goldschläger an ihren Schlagsteinen, rechts Formenpresser. In die Formen (Bücher) wurden Goldfolien zum Schlagen eingelegt. Sie mussten unter den Pressen getrocknet werden. © Stadtarchiv Schwabach

Das einstige "Drei-S-Werk", ein Stück Schwabacher Industriegeschichte - hier um das Jahr 1900.
2 / 33

Das einstige "Drei-S-Werk", ein Stück Schwabacher Industriegeschichte - hier um das Jahr 1900. © Sammlung Ulrich Distler

Das Hotel "Goldener Engel" in der Ludwigstraße um 1900, historisch Diesen neuen Kalender mit 12 alten Aufnahmen von 1898 - 1920 hat Hans Schmitt für Sie wieder zusammengestellt. Sichern Sie sich noch frühzeitig diesen Kalender mit diesen historischen Fotos aus den Privatarchiven von Franco Leuchauer, Hans Grießhammer und Hans Schmitt. Mit einer limitierten Auflage von 250 Stück.
3 / 33

Das Hotel "Goldener Engel" in der Ludwigstraße um 1900, historisch Diesen neuen Kalender mit 12 alten Aufnahmen von 1898 - 1920 hat Hans Schmitt für Sie wieder zusammengestellt. Sichern Sie sich noch frühzeitig diesen Kalender mit diesen historischen Fotos aus den Privatarchiven von Franco Leuchauer, Hans Grießhammer und Hans Schmitt. Mit einer limitierten Auflage von 250 Stück. © Privatarchiv Hans Schmitt, NN

Die Schwabacher "Restauration Brausebad" um 1905. Das "Brausebad" war Jahrzehnte lang ein wichtiger Treffpunkt für viele Schwabacher. Drei Generationen der Wirtshausfamilie Seybold (Spitzname "Raddl") sorgten für Gemütlichkeit und kannten jeden Klatsch. Davor hält auf der historischen Aufnahme ein Pferdefuhrwerk von Georg Kleinöder.
4 / 33

Die Schwabacher "Restauration Brausebad" um 1905. Das "Brausebad" war Jahrzehnte lang ein wichtiger Treffpunkt für viele Schwabacher. Drei Generationen der Wirtshausfamilie Seybold (Spitzname "Raddl") sorgten für Gemütlichkeit und kannten jeden Klatsch. Davor hält auf der historischen Aufnahme ein Pferdefuhrwerk von Georg Kleinöder. © privat, NN

Zeppelin über Schwabach: Am 27. August 1909 fuhr der "Z3" von Friedrichshafen nach Berlin und überquerte dabei auch die Goldschlägerstadt.
5 / 33

Zeppelin über Schwabach: Am 27. August 1909 fuhr der "Z3" von Friedrichshafen nach Berlin und überquerte dabei auch die Goldschlägerstadt. © privat

Die Nadelfabrik Wenglein machte Werbung mit dieser Postkarte vom Zeppelin-Überflug im Jahr 1909. Auf ihr sieht man das Luftschiff Graf Zeppelin über dem Werksgelände in der Bahnhofstraße (heute BayWa).
6 / 33

Die Nadelfabrik Wenglein machte Werbung mit dieser Postkarte vom Zeppelin-Überflug im Jahr 1909. Auf ihr sieht man das Luftschiff Graf Zeppelin über dem Werksgelände in der Bahnhofstraße (heute BayWa). © Stadtmuseum Schwabach

Reklamemarken der einstigen Nadelfabrik Reingruber. Der Schwabacher Nadlermeister Georg Reingruber, der seine Werkstatt in der Neutorstraße hatte, zog 1898 mit seiner Fabrik vor die Tore der beengenden Stadtmauer. Um 1904 erwischte er seinen Schlossermeister Strobel bei der heimlichen Herstellung von Grammophonnadeln. Daraufhin stellte Reingruber die Nähnadelfabrikation ein und produzierte ab 1906 ausschließlich Grammophonnadeln. Um 1910 kamen die abgebildeten Reklamemarken auf den Markt - Schöpfer der Darstellungen war der Jugendstilkünstler Siegmund von Suchodolski. Später wurden auch andere Ersatzteile für Grammophone in Schwabach gefertigt. Im Ersten Weltkrieg stellte das Unternehmen - mittlerweile unter der Leitung des Kommerzienrats Max Philipp Tuchmann - dann auf Spinnerei-Nadeln um und nahm den Namen "Schwabacher Spinnereinadel- und Stahlspitzenwerk" an - kurz: "Drei-S-Werk".
7 / 33

Reklamemarken der einstigen Nadelfabrik Reingruber. Der Schwabacher Nadlermeister Georg Reingruber, der seine Werkstatt in der Neutorstraße hatte, zog 1898 mit seiner Fabrik vor die Tore der beengenden Stadtmauer. Um 1904 erwischte er seinen Schlossermeister Strobel bei der heimlichen Herstellung von Grammophonnadeln. Daraufhin stellte Reingruber die Nähnadelfabrikation ein und produzierte ab 1906 ausschließlich Grammophonnadeln. Um 1910 kamen die abgebildeten Reklamemarken auf den Markt - Schöpfer der Darstellungen war der Jugendstilkünstler Siegmund von Suchodolski. Später wurden auch andere Ersatzteile für Grammophone in Schwabach gefertigt. Im Ersten Weltkrieg stellte das Unternehmen - mittlerweile unter der Leitung des Kommerzienrats Max Philipp Tuchmann - dann auf Spinnerei-Nadeln um und nahm den Namen "Schwabacher Spinnereinadel- und Stahlspitzenwerk" an - kurz: "Drei-S-Werk". © Sammlung Ulrich Distler

Der Schwabacher Faschingszug im Jahr 1910.
8 / 33

Der Schwabacher Faschingszug im Jahr 1910. © Stadtmuseum Schwabach

Das Ausflugslokal "Felsenkeller" in Limbach um das Jahr 1910.
9 / 33

Das Ausflugslokal "Felsenkeller" in Limbach um das Jahr 1910. © Archiv Hans Grießhammer

Eine alte Aufnahme des Schwabacher Rathauses aus der Zeit kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Damals war das Fachwerk zum größten Teil noch nicht freigelegt.
10 / 33

Eine alte Aufnahme des Schwabacher Rathauses aus der Zeit kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Damals war das Fachwerk zum größten Teil noch nicht freigelegt. © Archiv Grießhammer

Die alte Unterreichenbacher Schule neben der Kirche in der Stromerstraße. Das Foto entstand 1911. Der Neubau wurde schon 1881 bezogen.
11 / 33

Die alte Unterreichenbacher Schule neben der Kirche in der Stromerstraße. Das Foto entstand 1911. Der Neubau wurde schon 1881 bezogen.

Mitarbeiter der Brauhaus Schwabach AG beim Freitrunk. Auf dem Fass stehen die Jahreszahl 1914 und "§ 11" - der bekannteste Paragraph in den Bier-Comments von Studentenverbindungen. Er lautet "Es wird weitergesoffen!" Schwabach war nie Studentenstadt, doch möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit der Lehrerbildungsanstalt.
12 / 33

Mitarbeiter der Brauhaus Schwabach AG beim Freitrunk. Auf dem Fass stehen die Jahreszahl 1914 und "§ 11" - der bekannteste Paragraph in den Bier-Comments von Studentenverbindungen. Er lautet "Es wird weitergesoffen!" Schwabach war nie Studentenstadt, doch möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit der Lehrerbildungsanstalt. © privat

Ein Gruppenfoto des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) Schwabach im Jahr 1918.
13 / 33

Ein Gruppenfoto des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) Schwabach im Jahr 1918. © privat

In der Schwabacher Friedrichstraße 22 war ab den 1920er Jahren das "Bank Kino" zuhause. Rund 60 Jahre später nahm das "Lichtspielhaus" diese Tradition wieder auf. Doch seit 2002 ist auch das Geschichte. Daran änderte auch eine kurze Episode 2014 nichts.
14 / 33

In der Schwabacher Friedrichstraße 22 war ab den 1920er Jahren das "Bank Kino" zuhause. Rund 60 Jahre später nahm das "Lichtspielhaus" diese Tradition wieder auf. Doch seit 2002 ist auch das Geschichte. Daran änderte auch eine kurze Episode 2014 nichts. © Archiv Grießhammer

Eine Schwabacher Institution: Das Gasthaus mit Biergarten "Brausebad" im Jahr 1925. 
15 / 33

Eine Schwabacher Institution: Das Gasthaus mit Biergarten "Brausebad" im Jahr 1925.  © privat

Der Schwabacher Schachclub 07 im Biergarten um das Jahr 1925.
16 / 33

Der Schwabacher Schachclub 07 im Biergarten um das Jahr 1925. © privat

Auch die Schwabacher hatten einst ihren "FC Bayern". Wegen Kompetenzstreitigkeiten trat im Oktober 1925 die Fußballabteilung mit 34 Mitgliedern aus dem TV 1848 aus und nannte sich nunmehr "FC Bayern". Östlich des Waldfriedhofs in der Limbacher Straße befand sich dessen Sportplatz. Noch heute nennt man das dortige Wohngebiet und die Kleingartenkolonie "Am Bayernplatz".
17 / 33

Auch die Schwabacher hatten einst ihren "FC Bayern". Wegen Kompetenzstreitigkeiten trat im Oktober 1925 die Fußballabteilung mit 34 Mitgliedern aus dem TV 1848 aus und nannte sich nunmehr "FC Bayern". Östlich des Waldfriedhofs in der Limbacher Straße befand sich dessen Sportplatz. Noch heute nennt man das dortige Wohngebiet und die Kleingartenkolonie "Am Bayernplatz". © privat

Heinrich Brechtel mit einem Bierfuhrwerk vor dem Anwesen Hördlertorstraße 14. Er war über 40 Jahre lang zunächst im landwirtschaftlichen Betrieb und später als Bierkutscher für die Schwabacher Forster-Brauerei tätig. Das Foto entstand um 1928. Aus dem Fenster schaut die Haushälterin von Julius Forster. Die Schilder am Haus geben einen Großteil der Geschichte wieder. Über der Tür steht "Forster-Brauerei", rechts daneben "Brauhaus Schwabach. Aktien-Gesellschaft", darunter hängt schließlich ein Schild mit der Aufschrift "Brauhaus Nürnberg, Abteilung Schwabach".
18 / 33

Heinrich Brechtel mit einem Bierfuhrwerk vor dem Anwesen Hördlertorstraße 14. Er war über 40 Jahre lang zunächst im landwirtschaftlichen Betrieb und später als Bierkutscher für die Schwabacher Forster-Brauerei tätig. Das Foto entstand um 1928. Aus dem Fenster schaut die Haushälterin von Julius Forster. Die Schilder am Haus geben einen Großteil der Geschichte wieder. Über der Tür steht "Forster-Brauerei", rechts daneben "Brauhaus Schwabach. Aktien-Gesellschaft", darunter hängt schließlich ein Schild mit der Aufschrift "Brauhaus Nürnberg, Abteilung Schwabach". © privat

Die Nürnberger Illustrierte brachte im Jahr 1928 ein Foto, das Walter Tuchmann (links im Bild) und den Prinzen Alfons von Bayern (Mitte) beim Besuch des einstigen Schwabacher Weltunternehmens "Drei-S-Werk" zeigt.
19 / 33

Die Nürnberger Illustrierte brachte im Jahr 1928 ein Foto, das Walter Tuchmann (links im Bild) und den Prinzen Alfons von Bayern (Mitte) beim Besuch des einstigen Schwabacher Weltunternehmens "Drei-S-Werk" zeigt. © Sammlung Ulrich Distler

Das Rathaus von Schwabach um das Jahr 1930.
20 / 33

Das Rathaus von Schwabach um das Jahr 1930. © ST-Archiv

Das einstige Schwabacher "Drei-S-Werk" um das Jahr 1930.
21 / 33

Das einstige Schwabacher "Drei-S-Werk" um das Jahr 1930. © Sammlung Ulrich Distler

Kontrollstelle bei der "Bayerischen Achterfahrt" 1936 vor der "Restauration Brausebad".
22 / 33

Kontrollstelle bei der "Bayerischen Achterfahrt" 1936 vor der "Restauration Brausebad". © privat

Zu Beginn der Vertreibung und Ermordung von Millionen jüdischer Bürger durch die Nazis: Die Schwabacher Synagoge im Jahr 1938.
23 / 33

Zu Beginn der Vertreibung und Ermordung von Millionen jüdischer Bürger durch die Nazis: Die Schwabacher Synagoge im Jahr 1938. © Stadtarchiv Schwabach

Völlig zerstört wurde beim Luftangriff am 12./13. Oktober 1941 das damalige Pfarrhaus am Martin-Luther-Platz. In den Trümmern starben zwei Kinder. Insgesamt elf Menschen überlebten den Bombenangriff auf Schwabach von 1941 nicht.
24 / 33

Völlig zerstört wurde beim Luftangriff am 12./13. Oktober 1941 das damalige Pfarrhaus am Martin-Luther-Platz. In den Trümmern starben zwei Kinder. Insgesamt elf Menschen überlebten den Bombenangriff auf Schwabach von 1941 nicht. © Stadtarchiv Schwabach

Die  Friedrichstraße 10-14 nach dem schweren Luftangriff auf Schwabach am 12./13. Oktober 1941.
25 / 33

Die  Friedrichstraße 10-14 nach dem schweren Luftangriff auf Schwabach am 12./13. Oktober 1941. © Archiv Hans Schmitt

Die Schwabacher Luitpoldschule nach dem Luftangriff vom 12./13. Oktober 1941.
26 / 33

Die Schwabacher Luitpoldschule nach dem Luftangriff vom 12./13. Oktober 1941. © Archiv Hans Schmitt

Innenaufnahme der "Restauration Brausebad" aus dem Jahr 1949.
27 / 33

Innenaufnahme der "Restauration Brausebad" aus dem Jahr 1949. © privat

Die Eisenhandlung Käs in der Friedrichstraße 4 an der Ecke nur Nürnberger Stra0e existierte über 100 Jahre lang. Es folgte der Rahmen- und Bilderladen von Hartmut Hetzelein. Heute ist dort das "Antik Eck".
28 / 33

Die Eisenhandlung Käs in der Friedrichstraße 4 an der Ecke nur Nürnberger Stra0e existierte über 100 Jahre lang. Es folgte der Rahmen- und Bilderladen von Hartmut Hetzelein. Heute ist dort das "Antik Eck". © Stadtarchiv Schwabach

Der Schwabacher Schillerplatz mit dem "Meckererbrunnen", vermutlich in den 1960er Jahren.
29 / 33

Der Schwabacher Schillerplatz mit dem "Meckererbrunnen", vermutlich in den 1960er Jahren. © privat

Mit einem Heimsieg über Schorndorf qualifizierte sich Schwabach am 8. Mai 1971 für das Europafinale des legendären "Spiels ohne Grenzen". Der Städte-Wettkampf wurde live im Fernsehen übertragen.
30 / 33

Mit einem Heimsieg über Schorndorf qualifizierte sich Schwabach am 8. Mai 1971 für das Europafinale des legendären "Spiels ohne Grenzen". Der Städte-Wettkampf wurde live im Fernsehen übertragen. © privat

Rund 5000 Besucher fieberten 1971 beim "Spiel ohne Grenzen" im Parkbad mit dem bunt zusammengewürfelten Schwabacher Team mit.
31 / 33

Rund 5000 Besucher fieberten 1971 beim "Spiel ohne Grenzen" im Parkbad mit dem bunt zusammengewürfelten Schwabacher Team mit. © privat

O'zapft is! Kirchweih in Schwabach 1971.
32 / 33

O'zapft is! Kirchweih in Schwabach 1971. © privat

Die Einweihung der Fußgängerzone und Tiefgarage in der Schwabacher Stadtmitte im November 1977 war ein Großereignis. Zugegen war unter anderem ein damals noch ganz junger Hartwig Reimann, etliche Stadträte, Sparkassen-Direktor Fritz Winter und Ehrengäste aus der Umgebung. Ziel der Fußgängerzone war das Wiederbeleben des historischen Stadtkerns zu einem Einkaufs- und Kommunikationszentrum. Hand in Hand mit dem Umbau der Königstraße ging der Bau der Tiefgarage unter dem Marktplatz. Beides begann 1975/76. Zu der Einweihungsfeier gehörte auch, dass ein Elefant auf dem Marktplatz seine Kunststückchen zeigte - sozusagen der erste Härtetest für den Deckel der Tiefgarage.
33 / 33

Die Einweihung der Fußgängerzone und Tiefgarage in der Schwabacher Stadtmitte im November 1977 war ein Großereignis. Zugegen war unter anderem ein damals noch ganz junger Hartwig Reimann, etliche Stadträte, Sparkassen-Direktor Fritz Winter und Ehrengäste aus der Umgebung. Ziel der Fußgängerzone war das Wiederbeleben des historischen Stadtkerns zu einem Einkaufs- und Kommunikationszentrum. Hand in Hand mit dem Umbau der Königstraße ging der Bau der Tiefgarage unter dem Marktplatz. Beides begann 1975/76. Zu der Einweihungsfeier gehörte auch, dass ein Elefant auf dem Marktplatz seine Kunststückchen zeigte - sozusagen der erste Härtetest für den Deckel der Tiefgarage. © ST-Archiv / Film Klaus Huber

Verwandte Themen