Sechs Termine im Stadtmuseum
Küsse, Monster und Tyrannen: Das ist beim Figurentheaterfestival in Schwabach zu sehen
7.5.2023, 15:00 UhrEs ist eines der großen Theaterfestivals in Deutschland. 70 Gruppen aus 27 Ländern kommen zwischen 12. und 21. Mai zum inzwischen 23. Internationalen Figurentheaterfestival nach Erlangen, Nürnberg, Fürth und Schwabach, sechs davon vom 17. bis 20. Mai in die Goldschlägerstadt.
"Wir in Schwabach spielen eher eine kleine, aber dennoch feine Rolle", sagt Kulturamtsleiterin Sandra Hoffmann-Rivero. "Für die großen Produktionen haben wir gar nicht die Räume." Dennoch hat sich in den vergangenen Festivals das Stadtmuseum als Spielort etabliert.
Stars und Lokalmatadoren
"Inhaltlich haben wir darauf geachtet, dass für alle etwas dabei ist: für Kinder, Familien und Erwachsene", erklärt Sandra Hoffmann-Rivero. "Und wir haben eine spannende Mischung mit einem großen Star der Szene, dem Australier Neville Tranter, und fränkischen Lokalmatadoren." Ein Ausblick:
"The Kiss": Der Auftakt wird experimentell und höchst individuell. "The Kiss" ist ein Stück für jeweils nur eine Person. Inbal Yomtavian ist Absolventin der School of Visual Art Jerusalem und hat unter dem Motto "Golden Delicious" ein ganz eigenes Konzept entwickelt: "Jeweils eine Person wir eingeladen, einen Raum zu betreten, sich die Augen zu bedecken und Kopfhörer aufzusetzen und sich so dem Moment hinzugeben", schreibt sie in der Ankündigung. Ein Überraschungsmoment wie der erste Kuss. (Mittwoch, 17. Mai, 10 – 18 Uhr, mit wenig englischer Sprache ab 14 Jahren.)
"Wenn Ferdinand nachts schlafen geht": Das kennt wohl jedes Kind: Abends vor dem Einschlafen, das Zimmer so unheimlich dunkel. Sieht die Garderobe nicht wie ein Monster aus? Doch Mut machen dem kleinen Ferdinand seine Katze und die "Thalias Kompagnons" aus Nürnberg. (Mittwoch, 17. Mai, 16- 16.40 Uhr, für Kinder ab fünf Jahren.)
"Down Tiger down": Audrey Dero aus Belgien ruft dem Tiger ein klares "Hau ab" zu, als der plötzlich und ungebeten auf ihrer Geburtstagsparty auftaucht. Ihren 24 Gästen ab fünf Jahren – mehr Platz bietet ihr Zelt auf der Stadtmuseumsterrasse nicht – verspricht sie eine "visuelle, surreale und spielerische Show über die Zähmung von Ängsten". (Donnerstag, 18. Mai, 14, 15.30 und 17 Uhr.)
"Mir geht`s gut": Das sagt Abdulsamad Murad über sich. Dafür braucht der Künstler aus Syrien aber keine Worte. Für sein Solo über Flucht, Einsamkeit und Liebe reichen ihm eine Maske und ein Seil. "Dieses Stück passt sehr gut zum Festivalthema ,Globale Perspektive‘", sagt Sandra Hoffmann-Rivero. (Donnerstag, 20 Uhr, ab 15 Jahren).
"Ubu – Verrückt, einfach so Macht zu haben": Ihn nach Schwabach zu bekommen, freut Sandra Hoffmann-Rivero besonders: Seit Jahrzehnten gilt Neville Tranter weltweit als einer der Großen des Figurentheaters. Mit ins Stadtmuseum bringt der Australier "Ubu", einen so egozentrischen wie gewalttätigen Herrscher über die Welt. Dieses Stück über Tyrannen und deren Scheitern inszeniert Tranter mit seinen großen "Klappmaulpuppen". (Freitag, 19. Mai, 20 Uhr, in Englisch für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahre.)
"Am Kiosk": Für das fränkisches Finale sorgt das Theater Kuckucksheim aus Heppstädt bei Forchheim. Im Mittelpunkt steht Walter, dessen Kiosk Treff- und Mittelpunkt eines kleinen Dorfes ist. Ein vergnüglicher Abend mit verrückten Geschichten voller Lust und Laster. (Samstag, 20 Uhr.)
Der Vorverkauf hat bereits begonnen. Alle Details unter www.schwabach.de/figurentheater
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