Pride Parade am 6. Juli

Schrill, bunt, lustig, politisch: Das ist das Programm für den zweiten Schwabacher CSD

Robert Gerner

Schwabacher Tagblatt/Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung/Hilpoltsteiner Zeitung

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20.4.2024, 11:00 Uhr
Oliver Tissot (li.) und Sven Bach (re.) werden das Kulturprogramm beim zweiten Schwabacher CSD bereichern. In der Mitte ein Bild von der Parade aus dem Vorjahr.

© nn, Robert Schmitt Oliver Tissot (li.) und Sven Bach (re.) werden das Kulturprogramm beim zweiten Schwabacher CSD bereichern. In der Mitte ein Bild von der Parade aus dem Vorjahr.

Das Bühnenprogramm für den zweiten Christopher-Street-Day (CSD) in Schwabach steht. Am 6. Juli soll es in der Goldschlägerstadt wieder richtig bunt zugehen.

Auftakt wird um 13 Uhr ein etwa einstündiger Zug durch Schwabach sein. Dafür ist wieder ein Truck organisiert. Ihn werden vermutlich mehrere hundert Fußgängerinnen und Fußgänger begleiten. Im vergangenen Jahr war sogar eine Motorradstaffel dabei.

Dem Zug folgt eine zentrale Veranstaltung auf einer Bühne am Königsplatz, eine Mischung aus Politik und Kultur. Friseurmeister Marcel Schneider (Rednitzhembach), im Vorjahr "nur" als normaler Teilnehmer dabei, wird eine Podiumsdiskussion moderieren, zu der Politikerinnen und Politiker wie Sabine Weigand (Landtagsabgeordnete, Grüne), Peter-Daniel Forster (Bezirkstagspräsident, CSU), Ben Schwarz (Landrat, SPD), und Cornelius Voigt (Kreisrat, Die Linke) zugesagt haben, aber auch eine Mitarbeiterin des Nürnberger Menschenrechtsbüros und ein Nürnberger Transgendermann.

Comedy und Musik beim CSD in Schwabach

Danach wird es lustig und musikalisch. Die Spaßmacher Oliver Tissot und Sven Bach konnte Marcel Schneider gewinnen, die Travestiekünstlerin Jacky Dumée wird einen Auftritt haben, Oliver Schotts "Golden Gospel Singers" und die "Tinnitussis", ein lesbischer Chor aus Nürnberg. Alle Künstlerinnen und Künstler, so freut sich Marcel Schneider, verzichten auf den Großteil ihrer üblichen Gage.

Das ist nicht ganz unwichtig, denn noch vor ein paar Wochen war der zweite Schwabacher CSD-Tag auf der Kippe gestanden. Der Erfolg vom Vorjahr war zwar riesig, aber der kleine Schwabacher CSD-Verein schien sowohl personell wie finanziell überfordert, ein Event auf die Beine zu stellen, das eine fünfstellige Summe verschlingt.

Die Schirmherrschaft über die Veranstaltung hat wie im Vorjahr der Schwabacher Oberbürgermeister Peter Reiß übernommen.

Erinnerung an Stonewall-Aufstand 1969

Der CSD erinnert an den ersten bekanntgewordenen Aufstand von Homosexuellen und anderen queeren Minderheiten gegen die Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street im Stadtviertel Greenwich Village: In den frühen Morgenstunden des 28. Juni 1969 fand in der Bar Stonewall Inn der sogenannte Stonewall-Aufstand statt. Zu dieser Zeit gab es immer wieder gewalttätige Razzien der Polizei in Kneipen mit trans- und homosexuellem Zielpublikum.

Daran wird seither immer Ende Juni/Anfang Juli erinnert, zunächst nur in New York, dann auch in anderen amerikanischen Städten. 1979 schwappte die Welle nach Deutschland über, inzwischen wird auch hinzulande in zahlreichen großen und mittelgroßen Städten der "CSD" mit Paraden, Info-Ständen und Kulturveranstaltungen begangen. Seit 2023 auch in Schwabach.

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