Problem-Insekten

Spinner, Raupen, Zecken, Zünsler: Die schlimmsten Schädlinge in Franken

21.6.2019, 10:52 Uhr
Ein kleines Tier, kaum sieben Zentimeter lang, sägt gewaltig an den Nerven einiger Menschen in Mittel- und Unterfranken und fällt über ganze Waldgebiete her: der Schwammspinner. Die haarigen Raupen bevölkern in einigen Orten zu Tausenden Gärten und Freiflächen und machen auch vor Gebäuden und Fahrzeugen nicht Halt. In Gunzenhausen haben sie im Juni 2019 ein 117 Hektar großes Waldgelände kahlgefressen – und sich dann auf den Weg in die benachbarte Siedlung gemacht. Nach Angaben der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) haben die Schwammspinner im Jahr 2021 keinen flächigen Kahlfraß in den bayerischen Eichenwäldern verursacht.
1 / 14

Schwammspinner

Ein kleines Tier, kaum sieben Zentimeter lang, sägt gewaltig an den Nerven einiger Menschen in Mittel- und Unterfranken und fällt über ganze Waldgebiete her: der Schwammspinner. Die haarigen Raupen bevölkern in einigen Orten zu Tausenden Gärten und Freiflächen und machen auch vor Gebäuden und Fahrzeugen nicht Halt. In Gunzenhausen haben sie im Juni 2019 ein 117 Hektar großes Waldgelände kahlgefressen – und sich dann auf den Weg in die benachbarte Siedlung gemacht. Nach Angaben der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) haben die Schwammspinner im Jahr 2021 keinen flächigen Kahlfraß in den bayerischen Eichenwäldern verursacht. © Werner Falk

So sieht sie aus der Nähe aus, die Raupe des Schwammspinners (Lymantria dispar).
2 / 14

Schwammspinner

So sieht sie aus der Nähe aus, die Raupe des Schwammspinners (Lymantria dispar). © Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft/dpa

Auch in Franken immer häufiger zu sehen: ein Eigelege des Schwammspinners, hier auf der Rinde einer Eiche.
3 / 14

Auch in Franken immer häufiger zu sehen: ein Eigelege des Schwammspinners, hier auf der Rinde einer Eiche. © Nicolas Armer/dpa

Kaum zu glauben: Der Eichenprozessionsspinner stand vor einigen Jahren noch auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. Inzwischen vermehrt er sich mancherorts massenhaft, gerade auch in Franken und der Oberpfalz. Die behaarten Raupen sind gefährlich: Neben Juckreiz, Bläschen und Aussschlägen können die giftigen Brennhaare Atemnot und mitunter allergische Schocks auslösen. Zum Glück hat sich die Vermehrung der Schädlinge im Jahr 2021 nirgendwo in den bayerischen Eichenwäldern abgezeichnet.
4 / 14

Eichenprozessionsspinner

Kaum zu glauben: Der Eichenprozessionsspinner stand vor einigen Jahren noch auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. Inzwischen vermehrt er sich mancherorts massenhaft, gerade auch in Franken und der Oberpfalz. Die behaarten Raupen sind gefährlich: Neben Juckreiz, Bläschen und Aussschlägen können die giftigen Brennhaare Atemnot und mitunter allergische Schocks auslösen. Zum Glück hat sich die Vermehrung der Schädlinge im Jahr 2021 nirgendwo in den bayerischen Eichenwäldern abgezeichnet. © Bernd Settnik/dpa

So sehen die Nester mit Raupenhüllen aus. Unlängst musste das Bayerische Rote Kreuz bei "Rock im Park" 200 Mal wegen der allergieauslösenden Raupe ausrücken. Vor allem im Frühjahr kann "Thaumetopoea processionea" ganze Eichenbestände kahlfressen.
5 / 14

Eichenprozessionsspinner

So sehen die Nester mit Raupenhüllen aus. Unlängst musste das Bayerische Rote Kreuz bei "Rock im Park" 200 Mal wegen der allergieauslösenden Raupe ausrücken. Vor allem im Frühjahr kann "Thaumetopoea processionea" ganze Eichenbestände kahlfressen. © Stanka

Nicht so bekannt wie der Eichenprozessionspsinner, aber einer der bedeutendsten Schädlinge: der Kiefernspinner. "Dendrolimus pini" legt die Eier in kleinen Gruppen an Nadeln, dünnen Zweigen, Ästen und am Stamm ab.
6 / 14

Kiefernspinner

Nicht so bekannt wie der Eichenprozessionspsinner, aber einer der bedeutendsten Schädlinge: der Kiefernspinner. "Dendrolimus pini" legt die Eier in kleinen Gruppen an Nadeln, dünnen Zweigen, Ästen und am Stamm ab. © Patrick Pleul

Unzählige Raupen des Kiefernspinners krabbeln hier am Stamm einer Kiefer empor. Dahinter ist der völlig kahl gefressene Wald zu sehen.
7 / 14

Kiefernspinner

Unzählige Raupen des Kiefernspinners krabbeln hier am Stamm einer Kiefer empor. Dahinter ist der völlig kahl gefressene Wald zu sehen. © Patrick Pleul

Im Sommer ein unscheinbarer Schmetterling, im Frühjahr als Raupe ein Schädling, der sich über die Baumkronen in Kiefernwäldern hermacht: die Nonne. Hier sitzen Nonnen-Männchen in einer mit Lockstoffen ausgestatteten Falle.
8 / 14

Nonne

Im Sommer ein unscheinbarer Schmetterling, im Frühjahr als Raupe ein Schädling, der sich über die Baumkronen in Kiefernwäldern hermacht: die Nonne. Hier sitzen Nonnen-Männchen in einer mit Lockstoffen ausgestatteten Falle. © Waltraud_Grubitzsch

Ein Nonnen-Weibchen und eine Raupe auf den Stamm einer Kiefer. "Lymantria monacha" legt als Schmetterling ihre Eier unter die Rinde des Baumes, die Raupen kriechen nach dem Schlüpfen in die Baumkrone und fressen die Wipfel nahezu komplett ab. 2019 zählte die Nonne laut Experten zu den in Deutschland schädlichsten Insekten.
9 / 14

Nonne

Ein Nonnen-Weibchen und eine Raupe auf den Stamm einer Kiefer. "Lymantria monacha" legt als Schmetterling ihre Eier unter die Rinde des Baumes, die Raupen kriechen nach dem Schlüpfen in die Baumkrone und fressen die Wipfel nahezu komplett ab. 2019 zählte die Nonne laut Experten zu den in Deutschland schädlichsten Insekten. © Waltraud_Grubitzsch

Feld- und Waldmaikäfer treten 2021 verstärkt auf. Hier im Bild ein Waldmaikäfer, der vor allem im Raum Hessen eine Plage ist und dort schon ganze Wälder vernichtet hat.
10 / 14

Waldmaikäfer

Feld- und Waldmaikäfer treten 2021 verstärkt auf. Hier im Bild ein Waldmaikäfer, der vor allem im Raum Hessen eine Plage ist und dort schon ganze Wälder vernichtet hat. © Boris_Roessler

Ein leidiger alter Bekannter: der Borkenkäfer. 2020 wurde der Frankenwald zu einem Hotspot für die Borkenkäfer. Im Gegensatz zum Vorjahr gingen im Jahr 2021 die Bestände der Borkenkäfer aufgrund der Nässe etwas zurück. 
11 / 14

Borkenkäfer

Ein leidiger alter Bekannter: der Borkenkäfer. 2020 wurde der Frankenwald zu einem Hotspot für die Borkenkäfer. Im Gegensatz zum Vorjahr gingen im Jahr 2021 die Bestände der Borkenkäfer aufgrund der Nässe etwas zurück.  © Roland Weihrauch (dpa)

Wenn man das Holz von befallenen Bäumen untersucht, sieht man die winzigen Bohrlöcher der Borkenkäfer, das braune Bohrmehl, das an den Rindenschuppen hängt und die Harztropfen, mit denen sich der Baum vergeblich zu wehren versucht hat.
 Die Rinde löst sich vom Stamm, die Baumkrone wird rot, die Nadeln fallen vom Baum. Der Grund für das Absterben der Bäume: Die Gänge, die die Käfer für ihre Brut bohren, kappen die Wasser- und Nährstoffzufuhr des Baumes in der Rinde.
12 / 14

Borkenkäfer

Wenn man das Holz von befallenen Bäumen untersucht, sieht man die winzigen Bohrlöcher der Borkenkäfer, das braune Bohrmehl, das an den Rindenschuppen hängt und die Harztropfen, mit denen sich der Baum vergeblich zu wehren versucht hat. Die Rinde löst sich vom Stamm, die Baumkrone wird rot, die Nadeln fallen vom Baum. Der Grund für das Absterben der Bäume: Die Gänge, die die Käfer für ihre Brut bohren, kappen die Wasser- und Nährstoffzufuhr des Baumes in der Rinde. © Viola Bernlocher

Der aus Ostasien stammende Buchsbaumzünsler war schon in den vergangenen Jahren ein Ärgernis für viele Hobbygärtner. Sobald es warm wird, schlüpfen die Raupen und fressen Buchsbäume kahl. Garten bedeute aber "leben und leben lassen", man müsse bei Schädlingen wie dem Zünsler nicht gleich die Chemiekeule rausholen.
13 / 14

Buchsbaumzünsler

Der aus Ostasien stammende Buchsbaumzünsler war schon in den vergangenen Jahren ein Ärgernis für viele Hobbygärtner. Sobald es warm wird, schlüpfen die Raupen und fressen Buchsbäume kahl. Garten bedeute aber "leben und leben lassen", man müsse bei Schädlingen wie dem Zünsler nicht gleich die Chemiekeule rausholen. © Stefan Hippel

Auch Zecken, die in der Biologie als Spinnentiere gelten, profitieren von steigenden Temperaturen. Wie im Jahr 2020 wurde 2021 auch ein Zeckenjahr. Schuld daran war der milde Winter. Bei dem ebenfalls von Zecken übertragenen Virus FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist so gut wie ganz Bayern rot: 92 von 96 Landkreisen und kreisfreien Städten des Freistaates sind aktuell (Stand: 4. Juni 2021) erklärtes FSME-Risikogebiet.
14 / 14

Zecke

Auch Zecken, die in der Biologie als Spinnentiere gelten, profitieren von steigenden Temperaturen. Wie im Jahr 2020 wurde 2021 auch ein Zeckenjahr. Schuld daran war der milde Winter. Bei dem ebenfalls von Zecken übertragenen Virus FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist so gut wie ganz Bayern rot: 92 von 96 Landkreisen und kreisfreien Städten des Freistaates sind aktuell (Stand: 4. Juni 2021) erklärtes FSME-Risikogebiet. © dpa

Verwandte Themen