Schädigung der Erbsubstanz

"Ungewohnt hohe UV-Strahlung": DWD warnt vor langen Aufenthalten im Freien

Julia Ruhnau

nordbayern.de

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19.6.2022, 08:24 Uhr
Bei Hitze suchen viele Abkühlung im Freibad oder am Badesee. Dabei sollte man allerdings nicht zu lange in der Sonne bleiben.

© picture alliance / dpa Bei Hitze suchen viele Abkühlung im Freibad oder am Badesee. Dabei sollte man allerdings nicht zu lange in der Sonne bleiben.

Bayern leuchtet rot und pink. Was manche aus ästhetischer Sicht ansprechend finden dürften, bedeutet für die Gesundheit nichts Gutes: Die UV-Strahlung in Bayern erreicht an diesem Wochenende eine hohe Intensität.

Der UV-Index liegt in Bayern am Samstag mit den Werten 8 und 9 im sehr hohen Bereich.

Der UV-Index liegt in Bayern am Samstag mit den Werten 8 und 9 im sehr hohen Bereich. © Screenshot/dwd.de

Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) liegt der Index am Samstag, 18. Juni, bei 8, im Süden Bayerns sogar bei 9. Die gesundheitliche Gefährdung sei bei beiden Werten "sehr hoch", übersetzt der DWD auf seiner Homepage. Im Laufe des Tages erreiche die UV-Strahlung "ungewohnt hohe Werte", Schutzmaßnahmen seien "unbedingt erforderlich".

Belastung für Haut und Immunsystem

Problematisch an der UV-Strahlung ist vor allem die Gefahr für die Haut. Wer sich lange ungeschützt in die Sonne begibt, steigert sein Hautkrebsrisiko. Das liegt daran, dass die von der Sonne ausgesendeten UV-Strahlen die Erbsubstanz schädigen können. Dann können sich maligne Melanome bilden, schwarzer Hautkrebs. Der ist vor allem deswegen gefährlich, weil sich hier oft schnell Metastasen im ganzen Körper ausbreiten.

Die häufigsten Folgen sind aber banaler. Zu viel UV-Licht verursacht schlicht Sonnenbrand. Auch das Immunsystem wird geschwächt, wenn sich Menschen bei hoher UV-Intensität lange ungeschützt in der Sonne aufhalten. Die Augen können ebenfalls angegriffen werden, zu viel Sonnenlicht führt zu sogenannter Schneeblindheit.

Für das Wochenende heißt das: im Schatten bleiben, zumindest in der Mittagszeit. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, bei sehr hohen UV-Werten zwischen 11 und 16 Uhr den Aufenthalt im Freien zu vermeiden und auch im Schatten lange Klamotten, Sonnenbrille und Kopfbedeckung zu tragen. Sonnencreme ist Pflicht und sollte regelmäßig nachgetragen werden.

In Nürnberg liegen die gemessenen UV-Werte bisher noch nicht im ganz kritischen Bereich. An der Messstation am Flughafen wurden bis zum frühen Nachmittag ein Höchstwert von 6,2 ermittelt. Das ist zwar viel, aber wer gerade in der Mittagszeit im Schatten bleibt, sollte keine Probleme bekommen.

Bis Sonntagnachmittag warnt der DWD noch vor erhöhter UV-Intensität. Danach wird der Aufenthalt in der Sonne wieder unproblematischer.

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