
Dellen vermeiden
Unwetter rollen heran: Was schützt vor Hagel am Auto und wer zahlt den Schaden?
In diesem Artikel:
Sommerwetter – was sehen Sie vor Ihrem geistigen Auge? Blauer Himmel, Sonnenschein und trockene Straßen. Klar, gibt’s auch – doch auch ein Wetterumschwung mit dunkelschwarzen Wolken, Starkregen und eben Hagel ist typisch sommerlich - so wie wir es in diesen Tagen erleben.
Manchmal ist ein Hagelschaden nicht zu vermeiden, nicht alles lässt sich exakt vorhersagen und man kann sich nicht immer vor allem schützen. Dann sieht das Blech schnell aus wie die Oberfläche eines Golfballs. Ein paar Tipps und Tricks vom ADAC aber können helfen, bestmöglich vorzubeugen – und die Abwicklung zu vereinfachen, wenn eben doch was passiert ist.
Was hilft grundsätzlich, Hagelschäden zu verhindern?
Wichtig ist, aufmerksam den Wetterbericht zu verfolgen, dazu etwa auch Warn-Apps für Unwetter nutzen. Die heißen zum Beispiel DWD WarnWetter, NINA (vom Bundesamt für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz BBK) oder KatWarn. Bei angekündigtem Hagel das Auto rechtzeitig unterstellen. Wer eine eigene Garage oder Carport hat, ist logischerweise im Vorteil.
Laternenparker können überlegen, das Auto für den betroffenen Zeitraum in einer öffentlichen Parkgarage unterzustellen - falls noch Zeit dafür ist. Die Kosten dürften den etwaigen Schaden und den damit verbundenen Stress aufwiegen.
Was kann noch vor Schäden durch Hagel schützen?
Wer das nicht schafft, kann sein Auto mit Abdeckungen schützen. Dazu gibt es im Fachhandel Hagelschutzmatten, die von rund 50 bis 300 Euro kosten. Der ADAC rät, darauf zu achten, dass sich solche Matten sicher und fest anbringen lassen.
Für einen provisorischen Hagelschutz können beispielsweise auch Decken oder Pappe dienen. Wichtig dabei: Diese müssen sturmsicher am Auto festgemacht werden, da sie sich sonst lösen und Schaden anrichten könnten. Außerdem sollte man sich beim Versuch, das Auto zu schützen, niemals selbst in Gefahr bringen, so der Autoclub.
Wie sollte ich mich unterwegs verhalten?
Manchmal geht es nicht anders – man ist unterwegs und wird vom Hagelschauer überrascht. Nun ist höchste Konzentration angesagt, beide Hände gehören ans Steuer – das Tempo wird gedrosselt und den Gegebenheiten angepasst. Das Licht anstellen. Jegliche Ablenkung – wie etwa ein intensives Gespräch – sollte vermieden werden. Falls nötig, mit Rücksicht auf den rückwärtigen Verkehr anhalten und die Warnblinkanlage anstellen.
Welche Versicherung zahlt bei Hagelschaden?
Eine Teilkaskoversicherung kann die Hagelschäden übernehmen. Diese ist auch Bestandteil in einer Vollkaskoversicherung. Wer nur die Kfz-Haftpflichtversicherung allein abgeschlossen hat, muss die Reparatur aus eigener Tasche finanzieren.
Wie sollte ich mich nach dem Hagelschaden verhalten?
Weiterer Schaden sollte verhindert werden – Stichwort: Schadensminderungspflicht. Achtung: Erst das Unwetter abwarten, in Gefahr muss sich niemand bringen, sondern nur zumutbare Maßnahmen ergreifen, rät auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Das kann etwa eine Abdeckung sein, die über einer beschädigten Windschutzscheibe angebracht wird, damit etwa kein Regen ins Innere gelangen kann.
Den Schaden unter anderem mit Fotos, Infos zu Tag und Uhrzeit des Unwetters sowie Standort des Autos dokumentieren. Die Meldung sollte möglichst zeitnah an die Versicherung gemeldet werden, damit die nächsten Schritte besprochen werden können. Den Schaden nicht ohne Absprache mit der Versicherung reparieren lassen.
Tritt die Teilkasko ein, fällt lediglich eine möglicherweise vereinbarte Selbstbeteiligung an. Es gibt keine Schadenfreiheitsklassen wie in der Kfz-Haftpflichtversicherung und Vollkaskoversicherung. So kann man auch nicht höhergestuft werden. Damit findet auch keine Höherstufung nach einem Schadensfall statt.
Wie teuer wird ein Hagelschaden?
Das kann nur im Einzelfall bewertet werden. Denn die Kosten können naturgemäß sehr unterschiedlich ausfallen, je nachdem, wie stark die Schäden sind und welche Bauteile sie betreffen. Logisch aber: Je größer die Dellen und je mehr davon auftreten, desto teurer wird’s. Zudem können auch Scheinwerferabdeckungen, Glasscheiben etc. betroffen sein. Auch die Frage, ob sich eine Reparatur überhaupt noch lohnt, kann nur im Einzelfall beantwortet werden.
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