1. Ragionalliga Südost

VfL-Baskets Treuchtlingen haben "Fifty-Fifty-Spiel" in Vilsbiburg

Uwe Mühling

29.10.2022, 14:29 Uhr
Beim umkämpften Regionalliga-Derby in Ansbach steuerte Florian Beierlein (rechts) letzten Samstag noch starke 19 Punkte bei. Tags darauf verletzte er sich beim A-Klassen-Fußball für den VfL und fällt nun wohl zwei bis vier Wochen aus.  

© Uwe Mühling, WT Beim umkämpften Regionalliga-Derby in Ansbach steuerte Florian Beierlein (rechts) letzten Samstag noch starke 19 Punkte bei. Tags darauf verletzte er sich beim A-Klassen-Fußball für den VfL und fällt nun wohl zwei bis vier Wochen aus.  

Die Treuchtlinger gastieren nämlich am Sonntag, 30. Oktober, um 16 Uhr bei den Baskets Vilsbiburg. Die Niederbayern sind ein Dauerrivale des VfL, die direkten Duelle kann man getrost als Klassiker der 1. Regio bezeichnen. Immer wieder konnte der jeweilige Sieger erst in der Verlängerung ermittelt werden. Auch diesmal darf man wieder von einem spannenden Vergleich ausgehen. Oder wie es Treuchtlingens Trainer Stephan Harlander ausdrückt: „Das ist ein Fifty-Fifty-Spiel.“

Derby-Niederlage hat "gewurmt"

Der Coach macht keinen Hehl daraus, dass ihn die jüngste 70:80-Niederlage vor 500 Zuschauern beim Derby in Ansbach ordentlich „gewurmt“ und auch in den darauffolgenden Tagen noch sehr beschäftigt hat. Am Dienstagabend gab es vor dem Training ein gutes Gespräch, wie Harlander berichtet. „Wir haben alles angesprochen, was nicht passt.“ Ein Schwerpunkt war das jüngste Auftreten des Teams. Ein anderer das Thema, wie Inhalte und taktische Vorgaben umgesetzt werden. Damit war der Coach in Ansbach überhaupt nicht zufrieden, ist nach der Aussprache aber positiv gesinnt und optimistisch. „Wir haben im Anschluss richtig gut trainiert.“

VfL-Trainer Stephan Harlander (li.) freut sich auf das Wiedersehen mit Arne Stecher (re.), der als hauptamtlicher Jugendtrainer in Vilsbiburg arbeitet und zudem in der dortigen "Ersten" spielt.  

VfL-Trainer Stephan Harlander (li.) freut sich auf das Wiedersehen mit Arne Stecher (re.), der als hauptamtlicher Jugendtrainer in Vilsbiburg arbeitet und zudem in der dortigen "Ersten" spielt.   © Uwe Mühling, WT

In den weiteren Einheiten am Donnerstag und Freitag bereiteten sich die VfL-Korbjäger auf einen bestens besetzten Gegner vor. Vilsbiburg hat um die beiden herausragenden Profis John Hall und Mario Petric eine echte Niederbayern-Auswahl. Diese personelle Konstellation gilt es aus Sicht von VfL-Coach Harlander immer zu berücksichtigen. „Wir vergleichen uns als reines Amateurteam aus dem Treuchtlinger und Weißenburger Raum ständig mit solchen Mannschaften“, sagt Harlander und betont: „Das ist nach wie vor nicht selbstverständlich für einen Verein wie den VfL.“

Wiedersehen mit Arne Stecher

Was das sonntägliche Spiel in Vilsbiburg anbelangt, so freut sich Harlander besonders auf das Wiedersehen mit Arne Stecher. Der langjährige Treuchtlinger Spieler und Nachwuchscoach ist im Sommer zu den Niederbayern gewechselt, wo er als hauptamtlicher Jugendtrainer arbeitet und auch für die erste Herrenmannschaft in der Regionalliga selbst auf Korbjagd geht. Aufgrund der Videoaufzeichnungen der Spiele gebe es zwar ohnehin „kaum noch Geheimnisse“ über die Spielweise der Mannschaften, stellt Stephan Harlander fest. In diesem speziellen Fall ist er aber sicher, dass Stecher den Vilsbiburgern noch einiges mehr über den VfL erzählen wird. „Und das ist auch in Ordnung so“, findet der VfL-Coach.

Wie in Treuchtlingen so kommt Arne Stecher bislang auch in Vilsbiburg auf Einsatzzeiten um die zehn Minuten. Bislang erzielte er in drei Partien fünf Punkte. Topscorer ist der Amerikaner John Hall. Bei ihm sind die Vilsbiburger Verantwortlichen auf dem US-Import-Spot fündig geworden. Zuletzt steuerte er 30 Punkte gegen Nördlingen bei. Zuvor hatte der 2,01-Meter-Mann in Ansbach 22 Zähler erzielt. Ausgerechnet beim Spitzenreiter in Ansbach gelang Vilsbiburg der bislang einzige Saisonsieg. Zu Hause gab es Niederlagen gegen Unterhaching und zuletzt gegen Nördlingen. Anders formuliert: Die Niederbayern um ihren Trainer Jodi Kreutzer sind „heiß“ auf den ersten Heimsieg der laufenden Saison und wollen nach Punkten mit Treuchtlingen gleichziehen.

"Flo" Beierlein beim Fußball verletzt

Allerdings will auch der VfL alles daran setzen, um Vilsbiburg weiterhin hinter sich zu lassen. Erschwert wird dieses Vorhaben durch einen gravierenden personellen Ausfall: Florian Beierlein hat sich beim Fußball für den VfL beim A-Klassenspiel gegen Workerszell/Schernfeld (2:1) am Knöchel und Knie verletzt und wird zwei bis vier Wochen ausfallen. „Das ist für uns ein herber Verlust“, sagt Trainer Harlander und gibt offen zu, dass ihn das mit dem Fußball parallel zur Basketball-Saison „ärgert“.

Mit Beierlein fehlt den VfL-Baskets der bis dato zweiterfolgreichste Werfer (nach Topscorer Luca Wörrlein) und einer der absoluten Leistungsträger. „Flo ist mit seinem Spiel ein Türöffner“, betont der Coach und lobt die Qualitäten des 26-Jährigen, der sich zuletzt in sehr guter Form präsentierte. „Wenn wir das, was wir besprechen, umsetzen, dann können wir aber auch ohne Flo in Vilsbiburg gewinnen“, ist Harlander überzeugt. Er hat diese Woche „x Gespräche führt und alle Hebel in Bewegung gesetzt“, dass es tatsächlich mit dem dritten Saisonsieg klappt und die aktuelle Krise (Stephan Harlander: „Wenn man sie so betiteln will.“) überwunden werden kann.

Der voraussichtliche VfL-Kader: Yannick Rapke, Kevin Vogt, Moritz Schwarz, Simon Geiselsöder, Claudio Huhn, Jens Kummer, Stefan Schmoll, Tobias Hornn, Luca Wörrlein, Jonathan Schwarz, Paul Mutterer und Moritz Rettner.

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