Im November

Ökumenische Friedens-Dekade in Weißenburg

Markus Steiner

Redakteur

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16.10.2023, 15:00 Uhr
Marina Müller, Dekanin Ingrid Gottwald-Weber und Kerstin Hinz wollen mit der Friedens-Dekade einen Beitrag zu einer friedlicheren Welt leisten. Vom 10. bis zum 22. November lautet das Motto der Reihe: „sicher nicht –oder?“  

© Markus Steiner, NN Marina Müller, Dekanin Ingrid Gottwald-Weber und Kerstin Hinz wollen mit der Friedens-Dekade einen Beitrag zu einer friedlicheren Welt leisten. Vom 10. bis zum 22. November lautet das Motto der Reihe: „sicher nicht –oder?“  

Ukraine-Krieg, Nahost-Konflikt, Krieg in Syrien – die Liste der weltweiten Konflikte ist lang. Frieden ist in vielen Ländern der Erde nicht in Sicht.

Dabei kann man auch das Friedenshandwerk erlernen, ist das Evangelische Bildungswerk (EBW) Jura-Altmühltal-Hahnenkamm überzeugt, dass im Rahmen des Jahresthemas vom 12. bis 22. November die Ökumenische Friedens-Dekade mit einer Vielzahl von Veranstaltungen und Workshops anbietet.

Auftakt für die elftägige Veranstaltungsreihe ist am Sonntag, 12. November, mit einem Festgottesdienst um 10 Uhr in St. Andreas. Neben Pfarrer Martin Tontsch von der Arbeitsstelle kokon aus Nürnberg nimmt daran auch Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern teil.

"Eine Ehre"

Alleine daran kann man erkennen, dass Weißenburg in diesem Jahr eine wichtige Rolle spielt als sogenanntes „Schwerpunktdekanat“. „Für uns ist das schon eine gewisse Ehre“, sagt Dekanin Ingrid Gottwald-Weber im Pressegespräch. Die Theologin hat sich in ihrem Beruf und ihrem Leben intensiv mit der Frage beschäftigt, warum es oft so schwer ist in Frieden zu leben.

Marina Müller, pädagogische Mitarbeiterin beim EBW, hat für sich selbst die Antwort auf die Frage gefunden: „Wenn man mit sich und Gott im Lot ist, dann fällt es leicht in Frieden zu leben.“

Wie das geht, das soll an den zehn Tagen der Friedens-Dekade erklärt und auch erbeten werden: mit einem Vortrag von Dr. Oliver Schuegraf über die Nagelkreuzgemeinschaft, einem Vortrag von Oberstleutnant Manfred Scholl über die Friedensfrage in der Ukraine, einem Studientag über „Gesundes Kommunizieren nach Marshall B. Rosenberg“ oder Pfarrer Martin Tontschs Erfahrungen als Mediator und Konfliktberater. Sein Thema am Montag, 20. November, lautet: „Konstruktiv im Konflikt – wie geht das?“

„Wir wollen alle Generationen und alle Bedürfnisse ansprechen“, wünscht sich Marina Müller, die weiß, dass Frieden ein zerbrechliches Gut ist: „Deshalb muss man immer wieder etwas dafür tun, Friede kommt nicht automatisch.“

Falsche Kommunikation

Zum Beispiel könne der Friede, etwa in der Familie, bereits durch falsche Kommunikation gestört werden. Wer häufig Worte wie „nie, immer, aber“ gebrauche, laufe Gefahr, dass der Haussegen schnell schief hänge.

„Diese Wörter sind eigentlich „No-Gos“, weiß Gottwald-Weber, die gewaltfreie Kommunikation mit der Kampfkunst Aikido vergleicht, bei der man selbst nicht angreift, sondern versucht, den Angreifer auszuschalten, ohne ihn zu verletzen.

In den zehn Tagen der Friedens-Dekade will die gesamte Kirchengemeinde St. Andreas weiter das Friedenshandwerk erlernen, mehr über das weltweite Netz der Versöhnung erfahren und täglich das Friedensgebet beten.

„Wie dringlich und notwendig es bleibt, gemeinsam für den Frieden zu bitten, steht uns wieder deutlich vor Augen“, schreibt die EKD auf ihrer Homepage über den Sinn und Zweck der Friedens-Dekade, an der sich auch das Evangelisch-lutherische Dekanat Weißenburg und das EBW beteiligen wollen.

Die Ökumenische Friedens-Dekade findet immer im November während der zehn Tage vor dem Buß- und Bettag statt.

Auch die Kirchengemeinden im Dekanat beteiligen sich mit Veranstaltungen an der Veranstaltung, die am Buß- und Bettag mit verschiedenen Gottesdiensten beendet wird.


INFO: www.ebw-jah.de

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