
Donnerstag bis Sonntag
150 Jahre Feuerwehr Stopfenheim: Es wird vier Tage lang gefeiert
Vom Donnerstag bis zum Sonntag im großen Festzelt am nördlichen Dorfrand. Mit allem, was zu so einem Feuerwehrfest gehört. Totengedenken, Gottesdienst, Festzug, Familiennachmittag, Stimmungsabend und „Malle-Party“.
Das hat man sich feuerwehrtechnisch aber auch verdient, immerhin gehören die Stopfenheimer zur ersten Welle der Feuerwehrgründungen in Altmühlfranken. Bayernweit waren die Augsburger als Allererste dran, sie gründeten schon 1849 eine Einsatzgruppe.
Nie so viele Aktive wie 1890
In der Region gilt die Gründung der Weißenburger Wehr im Jahr 1866 als eine der ersten. Nur neun Jahre später setzte man sich aber schon in Stopfenheim im damaligen Gasthaus Bauer zusammen, um selbst eine Hilfsorganisation zu gründen. 41 Mitglieder sind auf der Gründungstafel verzeichnet. Eine beachtliche Zahl für einen Ort, der nicht viel mehr als 200 Einwohner gezählt haben dürfte.
Aber die Wehr wuchs weiter. Schon 1890 hatte man 102 aktive Mitglieder, die ihren Dienst in der Brandbekämpfung versahen und dafür sorgten, dass man in Stopfenheim ruhig schlafen konnte. So viele aktive Wehrmänner gab es in der 150-jährigen Geschichte der Organisation übrigens nie wieder.
Das liegt sicher auch daran, dass damals bei der Brandbekämpfung noch viel mehr Handarbeit gefragt war. Die Technisierung hielt aber auch in Stopfenheim Einzug. Schon Ende des 19. Jahrhunderts hatte man eine erste „Löschmaschine“ angeschafft. Die Einsatzwägen wurden regelmäßig erneuert und in jüngerer Zeit durfte sich die Stopfenheimer Wehr gleich doppelt freuen.
2023 gab es ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug und in naher Zukunft wird man wohl noch einen neuen Einsatzwagen bekommen. Denn der Feuerwehrbedarfsplan der Stadt Ellingen teilt der Stopfenheimer Wehr eine wichtige Rolle zu. Durch ihre Lage an der Bundesstraße 13 und der Nähe zur B 2 muss sie immer wieder auch bei komplexen und schweren Einsätzen ihren Mann stehen.
Wobei, mittlerweile steht man in Stopfenheim auch seine Frau. Denn seit 2020 sind Frauen im aktiven Dienst der Wehr willkommen. Blickt man in die Geschichte zurück, war es schon viel früher eine Selbstverständlichkeit, dass sich Frauen um die Brandbekämpfung kümmerten. Als im Zweiten Weltkrieg viele Männer in den Krieg zogen, übernahmen Frauen, Kinder und alte Männer den Feuerwehrdienst.
Ein wichtiger Schritt für die Wehr war auch der Anschluss an die zentrale Wasserversorgung der Pfaffenberggruppe, die 1961 mit einem Wasserfest gefeiert wurde. Prägend für die Entwicklung der Wehr in der Neuzeit wurden Alfred Krach, sein Sohn Georg und zuletzt Karl Vogel. Letzterer beendete nach fast unglaublichen 39 Jahren als Kommandant erst 2007 seinen aktiven Dienst.
Optimistisch in die Zukunft
Seither ist Markus Meyerhöfer Kommandant und hat es auch schon auf fast 20 Jahre gebracht. Er machte zusammen mit dem Führungsteam die Wehr Schritt für Schritt zu einer modernen Einsatzgruppe.
Auch, wenn man heute „nur“ noch 69 Aktive hat, der Feuerwehrverein unter Vorstand Thomas Satzinger hat mit seinen 240 Mitgliedern rechtzeitig zum Jubiläum einen historischen Höchststand erreicht. Zudem hat man eine Jugendfeuerwehr mit aktuell 14 Mitgliedern gegründet. Und so steht die Feuerwehr Stopfenheim also im 150. Jahr ihres Bestehens rundum stabil da.

Da lässt es sich dann gut feiern. Am Donnerstag beginnen die Feierlichkeiten aber zunächst mit einem nachdenklichen Teil. Um 18.30 Uhr gedenkt man am Friedhof der Toten der Wehr. Um 19.30 Uhr ist der offizielle Festauftakt mit der Meinheimer Blaskapelle im Festzelt. Der Freitag steht ab 19 Uhr im Zeichen einer „Malle Party“ mit DJ Haggis. Am Samstag steht ab 14 Uhr ein Familiennachmittag mit Hüpfburg, Drehleiter, Maschinenausstellung und anderem mehr an. Am Abend spielen die Störzelbacher bei freiem Eintritt.
Ein Festgottesdienst eröffnet am Sonntag um 10 Uhr den Betrieb. Die Gambrout Blousern spielen zum Mittagstisch auf und um 13.30 Uhr gibt es den großen Festzug mit der Blaskapelle Dittenheim. Ab 18 Uhr steht dann noch einen Festabend mit David Hoyer an.
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