
Wahl fand statt
Nach Bischof Hankes Rücktritt: Kommissarischer Leiter des Bistums Eichstätt steht fest
Dompropst Alfred Rottler (68) leitet während der Vakanz des Eichstätter Bischofsstuhles das Bistum Eichstätt. Er übernimmt somit bis zur Ernennung eines neuen Bischofs durch den Papst kommissarisch viele Aufgaben von Bischof em. Gregor Maria Hanke, der am Pfingstsonntag auf eigenen Wunsch in den Ruhestand eingetreten ist.
Dabei wird ihn Domkapitular Michael Alberter (46) unterstützen, den er in einer seiner ersten Amtshandlungen zum Ständigen Vertreter des Diözesanadministrators ernannt hat. Alberter war bisher Generalvikar von Bischof Hanke. „Gemäß Kirchenrecht erlischt mit dem Eintritt der Sedisvakanz automatisch die Amtsvollmacht des Generalvikars“, erläutert der Pressedienst der Diözese Eichstätt in einer Pressemitteilung.
Keine sakramentalen Handlungen
Der Diözesanadministrator verwaltet die Diözese während der Sedisvakanz mit weitgehenden, aber begrenzten Kompetenzen. In vielen Diözesen wird ein Weihbischof zum Administrator gewählt. Da es im Bistum Eichstätt keinen Weihbischof gibt und somit der Diözesanadministrator selbst kein Bischof ist, darf dieser keine sakramentalen Handlungen vornehmen, die die Bischofsweihe erfordern, etwa die Weihe von Priestern oder Diakonen.
„Der Diözesanadministrator übernimmt jedoch grundsätzlich die Leitungsgewalt eines Diözesanbischofs und führt die laufenden Geschäfte der Diözese weiter“ schreibt der pde. Er sorge für die Aufrechterhaltung des kirchlichen Lebens und der Verwaltung, treffe aber keine weitreichenden oder unumkehrbaren Entscheidungen. Er dürfe beispielsweise keine neuen Pfarrer ernennen oder Domkapitulare berufen.
Pfarrei Roth geleitet
Personalentscheidungen und strategische Weichenstellungen, die den künftigen Bischof binden würden, sind ihm untersagt. In besonderen Fällen bedarf er für Entscheidungen der Zustimmung des Konsultorenkollegiums, etwa bei der Zulassung von Kandidaten zur Weihe. „Das Amt des Diözesanadministrators endet automatisch mit der Besitzergreifung der Diözese durch den neuen Bischof“, heißt es im Pressetext.
Alfred Rottler wurde 1983 zum Priester des Bistums Eichstätt geweiht. Nach seiner Kaplanszeit in Arberg, Herrieden, Deining und Allersberg, wurde er 1986 Diözesanpräses der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) und Pfarrer in Walting. 1990 wechselte er nach Spalt und Großweingarten, Theilenberg kam 1993 dazu. Im Jahr 2000 übernahm Rottler die Leitung der Pfarrei Roth und ab 2006 zusätzlich Büchenbach. Am 1. September 2009 wurde Rottler Leiter der später in Hauptabteilung Pastoral im Bischöflichen Ordinariat.
In dieser Funktion war er verantwortlich für verschiedene Initiativen wie die Neuordnung der Dekanate. 2010 ernannte ihn Bischof Hanke zum Domkapitular. Im Oktober 2019 wechselte Rottler zum Caritasverband des Bistums Eichstätt. Als Caritas-Präses ist Rottler geistlicher Vorsteher des Sozialverbands.
Im Eichstätter Domkapitel übernahm Rottler im September 2019 die Aufgaben des Dompropstes, zu dem er vom Bischof ernannt wurde. Dieser steht zusammen mit dem Domdekan an der Spitze des Domkapitels.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen