Vollgelaufene Keller, überflutete Straßen: Die Ortsteile im Weißenburger Osten waren von den jüngsten Starkregenereignissen gebeutelt. Der Bösbach etwa trat an mehreren Stellen über die Ufer, wie hier in Rohrwalk.
© Miriam Zöllich
Vollgelaufene Keller, überflutete Straßen: Die Ortsteile im Weißenburger Osten waren von den jüngsten Starkregenereignissen gebeutelt. Der Bösbach etwa trat an mehreren Stellen über die Ufer, wie hier in Rohrwalk.

Nach dem Starkregen

Was kann in den Weißenburger Ortsteilen gegen die Wassermassen getan werden?

In vielen Einzelgesprächen mit geschädigten Anwohnern hätten sich die CSU-Stadträte ein Bild des tatsächlichen Ausmaßes der Schäden machen können, heißt es in der Pressemitteilung des CSU-Stadtverbands.

Anwohner, die seit vielen Jahrzehnten im gleichen Haus wohnen, berichteten, dass sie solche Wassermassen noch nie erlebt hätten. Auch wenn nach zwei Tagen harter Arbeit zumindest die gröbsten Schäden und Verschmutzungen beseitigt werden konnten, war bei den Anwohnern deutlich zu spüren, dass der Schock und die Verunsicherung tief sitzen. Schließlich hatten einige Anlieger bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen Wasser oder Schlamm in ihren Häusern.

Fraktionsvorsitzender Tobias Kamm und die gesamte CSU-Fraktion befürchten, dass Weißenburg und seine Ortsteile in Zukunft vermehrt mit den Folgen solcher Wetterkapriolen zu kämpfen haben. Aus seiner Sicht sei es erforderlich, dass das Wasser bei Starkregen in der Fläche gehalten wird bzw. so „gepuffert“ wird, dass es zu einem deutlich verlangsamten Abfluss kommt.

Schutzmaßnahmen umsetzen

Kamm wies darauf hin, dass auf Landkreisebene bereits geprüft wird, ob man sich als künftige Schwammregion um entsprechende Fördermittel bewerben könne. Kurz- und mittelfristig müssen seiner Ansicht nach die öffentliche Hand, die Landwirtschaft und die betroffenen Bürger mit ihren jeweiligen Möglichkeiten und Maßnahmen zusammenwirken, um künftige Schäden zu reduzieren.

Stadtrat Karl-Heinz Degen schlug in diesem Zusammenhang vor, dass die Stadt die Möglichkeit eines Wassergrabens mit Rigole am Ortsrand von Kehl prüfen solle. Solche Maßnahmen würden sich durch eine gute Rückhaltewirkung auszeichnen und könnten dazu beitragen, Regenwasser vor Ort zu puffern und langsam versickern zu lassen.

Von den Anwohnern sei mehrfach der Wunsch geäußert worden, abgesenkte Bordsteine an Grundstückseinfahrten zu erhöhen. Ihre Erfahrungen hätten gezeigt, dass das an neuralgischen Punkten einen spürbaren Unterschied machen könne.

Bei Dorferneuerung berücksichtigen

Bei den Planungen der Kanalisation im Rahmen der Dorferneuerungen müssten nach Meinung von Kamm die kürzlich gemachten Erfahrungen unbedingt berücksichtigt werden. Auch ein regelmäßigeres Reinigen von Bachläufen im Bereich von Durchführungen sei aus Sicht der CSU-Stadträte ein probates Mittel, um Rückstau zu vermeiden.

Nach Auffassung der CSU-Fraktion habe die Landwirtschaft ein Eigeninteresse daran, dass sowohl Starkregenereignisse als auch Trockenperioden durch geeignete Bodenschutzmaßnahmen gemildert werden. Solche Schutzmaßnahmen seien bereits bekannt, müssten aber konsequenter in die Praxis umgesetzt werden.

Auch die betroffenen Bürger könnten einen Beitrag leisten. Durch entsprechende Verschalungen oder vorbereitete Sperren könne der Wasserfluss ab- bzw. umgelenkt werden. Absprachen innerhalb der Nachbarschaft seien dabei jedoch unumgänglich. Ebenso scheine es zwingend erforderlich, sich möglichst durch Elementarschäden-Versicherungen vor den finanziellen Folgen solcher Vorkommnisse zu schützen.

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