
Fußball-Landesliga
Wenige Tage nach dem Trainerwechsel: Weißenburger 3:0-Sieg gegen Weisendorf
Aufgrund der zuletzt immer prekärer gewordenen Situation im Abstiegskampf und nach dem Trainerwechsel unter der Woche war dieser Heimerfolg vor 170 Zuschauern im Dotlux-Fußballpark ein echtes Ausrufezeichen. Die Weißenburger (Rang elf) haben nun wieder drei Punkte Polster auf den ersten Platz der Abstiegsrelegation und feierten zugleich ein kleines Jubiläum: Zum zehnten Mal in dieser Saison spielten sie „zu Null“.
Nach der Trennung vom Duo Mario Swierkot/Sebastian Schulik hatten Tim Lotter und Lukas Siol (beide auch Trainer der Reserve) übernommen. Siol fehlte gegen Weisendorf noch wegen eines schon länger geplanten Urlaubs. Auch deshalb unterstützte Routinier Markus Lehner seinen Vereinskameraden Tim Lotter sowohl im Training als auch bei der Premiere als Landesliga-Coach.
Es ist ja immer schwierig einzuordnen, wie viel Effekt nun tatsächlich durch den Trainerwechsel ausgelöst wurde. Unübersehbar waren aber eine gesteigerte Grundaggressivität und der große Einsatzwille der TSV-1860-Truppe. In der gesamten Defensivarbeit wirkte das Team konsequenter und konzentrierter, alle arbeiteten hier kräftig mit. Nach vorne wirbelten die Weißenburger mit ihren sehr agilen und schnellen Angreifern obendrein wie zur besten Phase am Anfang der Saison.
Frühe Führung für den TSV 1860
Und so gelang es auch, die zweitbeste Abwehr der Liga – nur Spitzenreiter Großschwarzenlohe hat weniger Gegentore kassiert – gleich dreimal zu knacken. Das hatte bislang nur der SC 04 Schwabach geschafft. Was dem TSV 1860 in die Karten spielte, war der Traumstart mit einem frühen Tor: In der zwölften Minute zog Robin Renner aus 16 Metern ab, seinen Schuss konnte ASV-Keeper Tim Limmeroth nicht festhalten und Tim Koszorus war zur Stelle: Er staubte mit seinem siebten Saisontreffer zum 1:0 ab.
Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte hätte vor allem Yannis Herger erhöhen können – einmal wurde sein 18-Meter-Schuss geblockt (20.), dann klärte ein Abwehrspieler mit dem „langen Bein“ nach Pass von Koszorus (24.) und schließlich zeigte der Weisendorfer Torwart einen tollen Reflex und parierte gegen Herger, der nach feinem Zuspiel erneut von Koszorus frei vor dem Kasten aufgetaucht war (35.). Das war eine Riesenchance. Auf der Gegenseite hatten Yannick Beuschel und Adem Selman zwei Möglichkeiten zum Ausgleich, zielten in der 33. und 38. Minute aber jeweils vorbei – einmal deutlich, einmal knapp.
Nach der Pause war klar, dass Weisendorf (jetzt Tabellensiebter)auf den Ausgleich drängen würde. Die Gäste hatten Feldvorteile, allerdings ließ die Abwehr um die Viererkette mit Marco Jäger, Jörn Hohe, Christian Leibhard und Niklas Schmied wenig zu. Die einzige echte Chance hatten die Gäste in der 61. Minute durch den eben eingewechselten Tobias Geyer, er zielte aber knapp am rechten Pfosten vorbei. Zudem strich eine Ecke von Geyer gefährlich durch den Strafraum, ging dann aber ins Aus (69.).
In der letzten halben Stunde erspielten sich die Weißenburger vor allem bei Kontern immer wieder gute Gelegenheiten und wurden schließlich belohnt. Während ein Ball von Renner, der sich über rechts stark durchgesetzt hatte, noch abgefangen wurde (63.), durfte in der 73. Minute zum zweiten Mal gejubelt werden: Renner schickte Herger am rechten Flügel, der spielte überlegt zurück auf Jonas Ochsenkiel. Der Kapitän versetzte im Sechzehner noch zwei Gegenspieler und vollendete perfekt zum 2:0 – auch für Ochsenkiel das siebte Saisontor.

Den Schlusspunkt zum 3:0 setzten die TSVler dann in der 79. Minute: Der Treffer wurde vom Schiedsrichter offiziell Fabian Häßler zugerechnet, dessen Freistoß von halbrechts im langen Eck landete – allerdings war der Ball noch von ASV-Spieler Andreas Schmidt unhaltbar abgefälscht worden. So oder so ging der Heimsieg vollauf in Ordnung.
„Diesen Sieg habt ihr euch heute redlich verdient“, sagte Trainer Tim Lotter in Richtung seiner Mannschaft. Aus seiner Sicht hätten die Weißenburger schon in der ersten Hälfte nachlegen können, was dann im zweiten Abschnitt gelang. Wichtig war für ihn auch „dass wir endlich mal wieder zu Null gespielt haben“. Nach Lotters Worten tut der Sieg im Hinblick auf die verbleibenden drei Spiele auf jeden Fall gut. Als nächstes muss der TSV 1860 am Freitag, 3. Mai, um 19 Uhr beim Vorletzten der Tabelle, dem SV Schwaig, antreten. Dann folgen noch das Heimspiel gegen den SVG Steinachgrund (10. Mai) und das Auswärtsmatch beim TSV Buch (17. Mai).
Die Spielstatistik
TSV 1860 Weißenburg: Laub, Jäger, Schmied, Hohe, Leibhard, Schneider, Häßler (83. Lehner), Renner (89. Krach), Koszorus, Ochsenkiel (80. Morgenroth), Herger.
ASV Weisendorf: Limmeroth, Bretting (61. Mirschberger), Tim Schmidt, Grabert, Andreas Schmidt, Steidl (61. Scharschmidt), Beuschel, Bogade (76. Schuster), Wild (76. Hendl), Gröger, Selmani (61. Geyer).
Schiedsrichter: Matthias Schubert (FC Aschheim); Zuschauer: 170; Torfolge: 1:0 Tim Koszorus (12. Minute), 2:0 Jonas Ochsenkiel (73.), 3:0 Fabian Häßler (79.).
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