Die Absturzstelle im Odenwald: Trümmerteile des Hubschraubers vom Typ Robinson R44 liegen unweit des baden-württembergischen Buchen nahe der Grenze zu Hessen und Bayern.
© Julian Buchner, NN
Die Absturzstelle im Odenwald: Trümmerteile des Hubschraubers vom Typ Robinson R44 liegen unweit des baden-württembergischen Buchen nahe der Grenze zu Hessen und Bayern.

Ermittlungen nach Unglück

Wrackteile, Zeugen, Handydaten: So ist der Stand nach tödlichem Hubschrauberabsturz

Es war Sonntagmittag, 17. Oktober, als ein 61-jähriger Unternehmer aus Lauf (Kreis Nürnberger Land) mit seinem 18-jährigen Sohn und dem IT-Gründer Wolfgang H. (34) von Herzogenaurach aus zu einem Rundflug mit einem Helikopter aufbrach. Im Odenwald, im Dreiländereck Bayern, Hessen, Baden-Württemberg, stürzte der Hubschrauber vom Typ Robinson R44 ab. Alle drei Insassen starben.

Das Entsetzen über das Unglück war gerade in Lauf und Herzogenaurach groß, umso mehr, als kurz nach dem Unglück das Nachrichtenmagazin Focus über Indizien für ein Attentat berichtete. Es habe im Vorfeld Morddrohungen gegen den in Fürth geborenen IT-Gründer Wolfgang H. gegeben, der mit seiner Firma "Augustus Intelligence" schon mehrfach in die Schlagzeilen geraten war - unter anderem sollen Politgrößen wie der CDU-Abgeordnete Philipp Amthor oder Ex-Verteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg sich bei der Bundesregierung für das Unternehmen eingesetzt und dafür Posten im Aufsichtsrat kassiert haben.

Kein dringender Verdacht auf Attentat

Doch der Verdacht auf ein Attentat hat sich im Zuge der Untersuchungen bislang nicht erhärtet. "Wir ermitteln nach wie vor die Unglücksursache", berichtet der Pressesprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft Mosbach, Florian Sommer, auf Anfrage unserer Redaktion zum aktuellen Stand der Untersuchungen. "Wir gehen nach wie vor von einer technischen Ursache aus." Noch könne man aber keine validen Informationen mit Sicherheit präsentieren: "Wir sind von den Ergebnissen der technischen Untersuchung abhängig", so Sommer.

Doch eindeutige Ergebnisse werden so schnell nicht auf den Tisch kommen, noch sind die Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung mit dem Fall beschäftigt - und werden es noch eine Weile bleiben: Das Wrack wurde in einen Hangar der Behörde gebracht, dort werden die Überreste im Detail analysiert.

Weil Spaziergänger nahe der Absturzstelle im baden-württembergischen Buchen am Unglückstag einen lauten Knall gehört haben wollen, werden zudem noch Zeugen vernommen - und die Handydaten des IT-Gründers ausgewertet.

Bis die Hintergründe für das Unglück ermittelt sind, wird es also noch eine ganze Weile dauern - mit einem Abschlussbericht der Expertenkommission ist in den kommenden Wochen kaum zu rechnen.