Freitag gegen Heidenheim

Der 1. FC Nürnberg hofft auf sein Heimspielgesicht

Fadi Keblawi

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11.8.2022, 11:14 Uhr
Es wird wieder intensiv: Mats Möller Daehli und der Club erwarten Heidenheim.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Es wird wieder intensiv: Mats Möller Daehli und der Club erwarten Heidenheim.

Der 1. FC Heidenheim ist mit zwei Siegen in die Zweitligaspielzeit gestartet und hat dann beim gefühlt immer noch großen Hamburger SV etwas unglücklich mit 0:1 verloren. Der 1. FC Heidenheim stellt sich also am Freitag (18.30 Uhr, Max-Morlock-Stadion) als eine Spitzenmannschaft beim 1. FC Nürnberg vor.

Das war in den vergangenen Jahren auch immer wieder so, nur gibt es eben viele Mannschaften, die Heidenheim nicht als Spitzenmannschaft sehen wollen - weil sie eben nicht Hamburger SV heißen, sondern Heidenheim. Klingt also nach einer undankbaren Aufgabe für den Club, den ja auch immer alle noch ein wenig größer sehen, als er es momentan ist. Der FCN muss ein Spitzenspiel bestreiten, dass das Publikum vielleicht gar nicht als solches akzeptiert, und kann dann nur schlecht aussehen.

Muss aber auch nicht so sein. Es werden nämlich weniger Menschen, die so oberflächlich an das Thema "Heidenheim" herangehen, glaubt und hofft Robert Klauß. "Jeder weiß, dass Heidenheim eine Spitzenmannschaft ist", sagt der Club-Trainer, "das wissen sie auch selbst, die machen sich nicht mehr kleiner."

Unterschätzt wird also niemand am Freitagabend, stattdessen hofft Klauß, dass sie mal wieder ihr "Heimspielgesicht" zeigen können gegen die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt. Das hat Klauß nämlich auch schon mitbekommen, dass der Club im eigenen Stadion eher gut aussieht, in Heidenheim aber nicht so. Im vergangenen Jahr ließ sich das auch an den Ergebnissen ablesen: Daheim gewann der FCN 4:0, in Heidenheim verlor er trotz einigem Ballbesitz 1:3.

Die Bilanz ist gut

Immerhin: Die Gesamtbilanz spricht noch für den Club. Sechs Siegen für den Club stehen bei drei Unentschieden fünf Heidenheimer Erfolge gegenüber. Am Freitag soll die Bilanz noch besser werden, auch wenn Klauß wieder einmal auf Spieler verzichten muss, allen voran Kapitän Christoph Schindler, der nach seiner Muskelverletzung zumindest schon wieder Lauftraining absolviert.

Ansonsten hofft Klauß, dass er nicht wieder improvisieren muss wie an den ersten Spieltagen. Auf Sankt Pauli meldete sich Johannes Geis sehr kurzfristig ab, in Regensburg vergangene Woche dann Mats Möller Daehli. "Das habe ich so noch nicht erlebt", sagt Klauß über die kurzfristigen Umbauarbeiten der vergangenen Wochen, "ich bin aber auch erst seit drei Jahren Profitrainer."

Stress gegen den Ball

Diese drei Jahre Profitrainer-Erfahrung reichen aber natürlich aus, den Gegner vom Freitag in allen Einzelheiten zu analysieren. Wirklich überraschend ist es nicht, was Klauß dann über Heidenheim zu erzählen hat. "Sie haben ihre Abgänge im Sommer gut kompensiert, es wird ein laufintensives Spiel mit einem hohen Flankenfokus bei Heidenheim. Außerdem sind sie gefährlich bei Standards." Dazu kommt im sogenannten Spiel gegen den Ball noch das Verlangen, den Gegner zu "stressen, weil sie eng am Mann sind".

Klingt alles also einigermaßen kompliziert, aber Klauß ist zuversichtlich, dass seine Mannschaft auch diesmal die richtigen Mittel finden wird. So wie es ja größtenteils in den ersten drei Spielen und trotz der kurzfristigen Ausfälle gelungen ist. "Die Spieler haben sich gut angepasst, das gibt mir ein gutes Gefühl", sagt Klauß.

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