Der Nächste, der nicht einsatzbereit ist: Taylan Duman fehlt dem Club.
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Der Nächste, der nicht einsatzbereit ist: Taylan Duman fehlt dem Club.

Befreiungsschlag im Abstiegskampf?

Der Club, die Angst und weitere Sorgen: Auch Duman fehlt gegen Düsseldorf

In einer sehr unschönen Kategorie gehört der 1. FC Nürnberg in dieser Saison tatsächlich zu den Spitzenmannschaften der zweiten Fußball-Bundesliga. Die Operation von Rechtsverteidiger Jan Gyamerah am Freitag, sagt Trainer Dieter Hecking, war schon die zwölfte, die ein Spieler des Clubs über sich hat ergehen lassen müssen in diesem Fußballjahr, in dem sie eigentlich sportlich auf sich aufmerksam machen wollten.

Dass das nicht funktioniert hat und stattdessen mal wieder der Abstiegskampf auf dem Programm steht, liegt also sicherlich auch am Verletzungspech. All die anderen Gründe wollen und müssen sie nach der Saison aufarbeiten, wenn hoffentlich dann doch noch alles gut ausgegangen ist und zumindest der Abstieg vermieden werden konnte.

Der nächste Schritt in diese Richtung soll am Samstag (13 Uhr) im Max-Morlock-Stadion gemacht werden. Zu Gast ist dann Fortuna Düsseldorf, ein Gegner, den man sowohl im Hinspiel als auch im Achtelfinale des DFB-Pokals schon hat bezwingen können. Das Problem diesmal: Neben Gyamerah fällt auch Offensivspieler Taylan Duman aus. Der, sagt Hecking, hatte schon länger muskuläre Probleme und bekommt deshalb eine Pause, um keine "strukturelle Verletzung" zu riskieren. "Ärgerlich", nennt das Hecking, verweist aber auf den großen Kader, der solche Ausfälle noch auffangen kann.

Auch ohne Duman soll also alles besser werden als beim Auftritt in Kiel. Beim 1:2 hatte nicht nur Hecking die Grundtugenden vermisst. "Insgesamt war unser Spiel zu körperlos", sagt Hecking knapp eine Woche später. Dass sich das gegen die immer noch mit dem Aufstieg flirtende Fortuna besser nicht wiederholen sollte, sagt er natürlich auch. "Wir müssen die Basics abrufen", sagt Hecking.

Dass das nicht zum ersten Mal thematisiert wird mit Blick auf den aktuellen Jahrgang, weiß Hecking auch. Woran es liegt? "Eine gewinnbringende Antwort kann ich ihnen darauf heute nicht geben", sagt Hecking, versucht es aber doch. Ein Grund, sagt er, ist, dass "die Mannschaft die Situation erkannt hat, die wissen um die Tabellensituation." Und dieses Wissen scheint dann mitunter zu lähmen, so Heckings Interpretation. "Im Fußball spielt Angst eine große Rolle", sagt Hecking.

Zuversicht in der Stadt

Die Angst der Fans vor dem Absturz überträgt sich auf die Mannschaft, glaubt Hecking: "Die Spieler lesen auch, was über sie geschrieben wird." Vielleicht, sagt er, sollte man es mal mit einem anderen Ansatz probieren. Unter der Woche hat er bei einem Spaziergang in der Stadt Menschen getroffen, die ihm Mut gemacht haben, sagt Hecking. Mut, dass das schon wird mit Blick auf Düsseldorf und den Klassenverbleib. Vielleicht, sagt Hecking deshalb, "herrscht gar nicht so viel Angst in der Stadt." Am Samstag gegen 14.45 Uhr und nach dem Abpfiff kann man diese These dann wieder überprüfen.

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